Jan Hegenberg hat in diesem Buch 25 Klima-„Stammtisch“-Parolen gesammelt (z.B. „Aber heute hat es geschneit“, „Klimaschutz zerstört die Wirtschaft“, „Aber China!“, „Ich trenne doch schon Müll“, „Pflanzt doch einfach mehr Bäume“ etc.) und erklärt mit grossem Fachwissen und in verständlicher und sehr humorvoller Sprache, wieso diese Argumente falsch sind. Das Buch liefert hilfreiche Fakten, die für zukünftige Klimadiskussionen genutzt werden können, wenn einem selbst die Argumente ausgehen.
Sehr nützlich, gut recherchiert und aufschlussreich! Sein Humor wurde mir jedoch teilweise (und vor allem auf Dauer) zu viel und machte es für mir ab der Hälfte des Buches anstrengend zu lesen.
Als ich sie kennenlernte - Ich habe sie nie kennengelernt. Was ich für Kenntnis hielt, war Oberfläche. Sie hatte sich einen Charakter hingemalt, wie sie sich ein Gesicht malt, bevor sie am Abend aus dem Haus geht. (S.17)
Ein Werbetexter für Frühstücksmüsli verliert seinen Job, seine Freundin und mit ihr auch viel Geld. Trost findet er in der künstlichen Intelligenz, er beginnt mit ihr zu spielen. Und daraus entsteht plötzlich ein Roman, der hochgelobt wird. Mit dem Erfolg des Buches, welches schnell ein Bestseller wird, kommt er aber auch zunehmend in Gefahr...
Lewinsky schreibt nicht nur über die künstliche Intelligenz und geht der Frage nach, welche Bedeutung sie in Zukunft haben könnte bezüglich dem klassischen oder eben auch literarischen Schreiben, er nutzte die künstliche Intelligenz auch effektiv, um dieses Buch zu schreiben. Alle Passagen, die im Roman von der künstlichen Intelligenz geschrieben worden sind, stammen auch in Wirklichkeit von ChatGPT (in kursiver Schrift gedruckt). Das macht den Roman sehr lebendig. Mich hat die Geschichte von Anfang an gepackt! Sehr unterhaltsam, mit viel Humor und Spannung. Gelesen war es super zügig. Eine grossartige Idee (sage ich als KI-Skeptikerin...)! :) Wehrmutstropfen: Manchmal sind die KI-Passagen etwas zu langatmig, die eine oder andere Stelle hätte Lewinsky durchaus kürzen können, finde ich.
Im Grunde ist es ganz einfach. Ich verlasse dich. Drei Wörter, die jeder Mensch begreift. Es genügen drei Wörter und alles ist getan. Man muss sie bloss aussprechen. Ich bin erstaunt, dass es so einfach ist. Und noch etwas erstaunt mich. Der Satz ist genauso kurz wie der, den ich am Anfang unserer Geschichte gesagt habe. Am Anfang habe ich zu dir gesagt: Ich liebe dich. Drei Wörter am Anfang, drei Wörter am Ende. Wie es aussieht, lässt sich das Wichtigste im Leben mit sehr wenigen Wörtern sagen. (ab 00:00:29)
Ich dachte an meinen Vater. In meiner Kindheit hatte er mir erklärt, Hausarbeit sei die unproduktivste aller Arbeiten. Anstatt etwas zu erschaffen, stelle sie nur immer wieder den Ausgangszustand her. (ab 02:19:46)
Eine Frau möchte ihren Mann verlassen und sie blickt auf ihre gemeinsamen Jahre zurück, beginnend mit dem Moment, wie sie sich zum ersten Mal treffen, noch zu DDR-Zeiten. Zu Beginn ist das Feuer der Liebe in jedem Satz zu spüren, mit den Jahren nimmt die Leidenschaft allmählich ab und die Alltagsroutine holt die beiden ein. Nach den aufregenden Studienjahren und Auslandjahre kommt der Berufsalltag, kommen die Kinder. Die Entfremdung des Paares passiert schleichend, noch lang schreibt sie von ihrer Besessenheit zu ihrem Mann.
Die Autorin lässt die Protagonistin in der Ich-Person erzählen, es wirkt dabei, als würde eine Freundin vor einem sitzen und ihre Geschichte anvertrauen. Es sind Alltäglichkeiten, die passieren. Aber genau darum fühlte ich mich der Protagonistin auch nah. Ich mochte das Buch.
Als Zora del Buonos Vater bei einem Autounfall ums Leben kam, war sie erst 8 Monate alt. Ihre Mutter hat fast nie über ihren Vater gesprochen, zu gross war der Schmerz, del Buono erfährt so auch kaum etwas über den Unfall. Nun mit sechzig Jahren fragt sie sich, was genau vorgefallen war und vor allem: Wer war der Unfallverursacher? Sie macht sich auf die Suche nach dem Töter, wie sie den Unfallverursacher früher oft nannte, geht auf Spurensuche, mit dem Ziel, ihn mit ihrer Familiengeschichte zu konfrontieren. Mit allem was sie über den Unfallverursacher erfährt, wächst ihr Mitgefühl ihm gegenüber und scheint die Wut gegen ihn zu schwinden. Es ist ein Buch über die Trauer, über das späte Kennenlernen der eigenen Familiengeschichte und letztlich auch sehr fest über Versöhnung.
Als Hörbuch hat das Buch meiner Meinung nicht ganz so gut funktioniert. Ich fand es schade, war die Sprecherin des Schweizerdeutschen nicht mächtig. Die vielen schweizerdeutschen Bezeichnungen wurden jeweils gar holprig gelesen, das störte den Fluss der Sprache.
Wonach schmeckt das Paradies? Ava sucht auf ihrer Zunge. Fährt mit ihr langsam durch den Mund. Blue Gelato und Pussy. (S.9)
ava sucht die nähe ehrgeizig rastlos unermüdlich bis sie sie findet und vergisst warum sie überhaupt danach gestrebt hat diesem drückenden ding (S. 178)
Ava hat ihr Date Robin zuhause, es ist Freitagabend. Plötzlich klingelt es, Delia und kurz darauf Silvia treffen ein. Delia, um ihr vergessenes Handy abzuholen und Silvia, um Ava wegen ihres Ghostings zur Rede zu stellen. Ava wird es zu viel mit ihren drei Liebhaber:innen, die sich zum ersten Mal sehen, und sie flüchtet kopflos aufs Dach des Hochhauses, wo sie wohnt. Die drei anderen folgen ihr, die Tür zum Dach fällt zu sie sind ausgesperrt. Und niemand hat ein akkugeladenes Handy dabei... Genug Zeit also, um sich auszusprechen und klärende Gespräche zu führen bzw. mit Anschuldigungen um sich zu werfen. Im Buch geht es sehr fest um queeres Begehren. Hengameh Yaghoobifarah spielt dabei immer wieder mit der Sprache, mit den gedruckten Zeichen, denen Hengameh teilweise sehr viel Platz schenkt auf dem Papier, unkonventionell in Szene setzt. Ich sah immer wieder Parallelen zum Blutbuch von Kim de l'Horizon, was mich teilweise etwas ärgerte, weil ich Hengameh Nachahmung unterstellte - zu dem ich aber sicherlich kein Recht habe. Die Geschichte ist explosiv, aufgeladen, teilweise gar schwindelerregend, amüsant, erfrischend. Manchmal empfand ich den Plott etwas zu fest hergeholt und wieso am Ende auch noch Avas Vater auftauchen muss, habe ich nicht verstanden bzw. fand ich überflüssig.
Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie in jeder Hinsicht für völlig unscheinbar. Um ehrlich zu sein, fand ich sie bei unserer ersten Begegnung nicht einmal attraktiv. Mittelgross, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. Ihre farblose Kleidung zeugte von ihrer Scheu, etwas von sich preiszugeben. [...] So fühlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestossen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten. (S.7)
Das Leben ist schon seltsam, denkt sie sich nach einem Lachanfall. Egal, was passiert, selbst nach einem schrecklichen Ereignis isst man, trinkt man, geht auf die Toilette, wäscht sich. Kurz, das Leben geht weiter. Manchmal amüsiert man sich sogar. (S.175)
Yeong-Hye beschliesst nach einem Traum, kein Fleisch mehr zu essen und sich nur noch pflanzlich zu ernähren. Für ihren Mann, ihre Eltern sowie ihre Schwester ist dies unverständlich und kommt einer Katastrophe gleich. Sie versuchen, sie umzustimmen, erklären sie für gestört. Doch Yeong-Hye hält ihrem Entscheid fest und ihre Rebellion wird immer radikaler. Bis sie letzlich gar nichts mehr isst und sich immer mehr als Pflanze fühlt, ein Baum sein will.
Die Geschichte ist in drei Kapitel unterteilt, jedes Kapitel wird aus einer anderen Perspektive erzählt. Das erste Kapitel fand ich super, aus Sicht ihres Mannes geschrieben. Ab dem zweiten Kapitel, in dem ihr Schwager eine grosse Präsenz hat, wird es ziemlich bizarr, im dritten Kapitel, in dem ihre Schwester begleitet wird, fand ich den Zugang zur Geschichte dann wieder eher. Spannend in diesem Teil fand ich, wie auch immer mehr über die Vergangenheit von Yeong-Hye und ihrer Schwester zu tage kam. Ich kenne mich zuwenig über die gesellschaftlichen Strukturen in Südkorea aus, ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Relevanz des Buches in Südkorea um einiges gewichtiger ist, die von Yeong-Hye ausgehende Widerstände und Rebellion stärkere Auswirkungen haben.
Ein Reiseunternehmen bietet neu ein digital-detox-Aufenthalt in einem ehemaligen Bergsteigerhotel in den Bergen an. Eine Gruppe von verschiedenen Personen versucht sich dem Experiment, fünf Tage ohne Internet und weit weg von der Zivilisation zu verbringen. Kaum im Hotel angekommen, tobt ein Schneesturm und schon bald sind sie eingeschneit. Am kommenden Morgen taucht einer der Gruppe beim Frühstück nicht auf. Nach langer Suche wird er gefunden, schwer misshandelt. Als die Gruppe ihn findet, kann er weder sehen, hören sowie sprechen und ist ab dem Halswirbel runter gelähmt - kurz darauf erliegt er seinen Verletzungen. Nach der zweiten Nacht ist eine weitere Person aus der Gruppe verschwunden. Das Funkgerät, die einzige Möglichkeit, sich mit der Aussenwelt zu verständigen, ist demoliert. Und plötzlich kann niemandem mehr getraut werden... Noch immer eingeschneit, gibt es kein Entkommen und die Angst ist gross, ob und wann erneut zugeschlagen wird....
Nicht mein Genre, aber ich war gut unterhalten und hatte die Geschichte innert Kürze durchgehört. Nicht zuletzt war es sehr gut gelesen. :)
Eine Sammlung an Geschichten, die in der Trilogie rund um das kommunistische Känguru keinen Platz gefunden haben - und dennoch grandios sind. Ein, wie ich finde, perfekter Abschluss der Reihe.
Wir fanden es irgendwann einfach uncool, Kopfhörer zu tragen, nicht nur, weil nichts mehr in ihnen ankam, was sie genau betrachtet relativ nutzlos machte. Sondern auch, weil wir alles um uns herum viel klarer und deutlicher ohne sie wahrnehmen konnten. Es fühlte sich an, als hätten uns vorher unsichtbare Wattepfropfen von der Aussenwelt abgeschottet, und die wären nun eben entfernt worden.
Die Geschichte spielt in naher Zukunft, Musik wurde verbannt und gilt verboten, ein Störgeräusch namens „der weisse Lärm“ ist allgegenwärtig. Karen bewirbt sich für ein WG-Zimmer bei den Brüdern Lambert und Ezra. Es stellt sich heraus, dass sie in ihr nicht nur eine Mitbewohnerin, sondern auch ein Bandmitglied suchen. Mit ihrer neugegründeten Band wollen sie an einem Wettbewerb teilnehmen. Bisher existiert aber nur der Bandname PUNK.
Ich habe selten so wenig verstanden in einem Buch wie in diesem. Der Klappentext fand ich sehr spannend, die Geschichte schien vielversprechend. Doch ich wurde nicht warm mit dem Schreibstil und auch nicht mit den Figuren, mit der Geschichte insgesamt. Karen scheint alles zu wissen und für jedes Problem eine (bzw. DIE) Lösung zu haben, die Jungs sind total schräg, faseln rum und handeln, was alles irgendwie null Sinn ergibt. Für mich war das leider verlorene Zeit.
Die Müdigkeit ist zu einem Hintergrundgeräusch geworden, einem Dauerbrummen. [...] Und wer zu den Schlafenden gehört, weiss gar nicht, wie lang die Nächte in Wahrheit sind. Das ist Wissen, das die Schlaflosen teilen (bei ca. 1:17:00)
Helene ist Mutter von drei Kindern. Eines Abends steht sie während dem Abendessen mit der Familie auf, geht zum Balkon und springt. Der Schock, die Trauer, die Überforderung ist gross. Sarah, Helenes beste Freundin, springt für sie ein und übernimmt die Kinderbetreuung, den Haushalt. Johannes, Helenes Mann, nimmt Sarahs Hilfe dankbar an und entzieht sich seiner Verantwortung, selbst für die Familie zu sorgen. Die 15 jährige Lola, Helenes älteste Tochter, versucht durch Kampfsport, mit ihren Emotionen, ihrer Wut - die nicht nur gegen den Suizid ihrer Mutter, sondern besonders auch gegen das Patriarchat gerichtet ist - zurechtzukommen. Mit drei feministischen Freundinnen zusammen beginnt sie, sich bei Männern, die Frauen jemals unrecht getan haben, zu rächen.
Die Autorin kritisiert mit dem Buch ganz klar die patriarchalischen Strukturen, die sich hartnäckig in unserer Gesellschaft halten. Die unbezahlte Care-Arbeit, die noch immer hauptsächlich von Frauen verrichtet wird und kaum eine Wertschätzung erhält. Die Gefahren, denen Frauen noch immer ausgesetzt sind und die so oft von Männern ausgehen. Die Wut, die in diesem Buch steckt, schwappt beim Lesen über. Ein wichtiges Thema in eine tolle, packende Geschichte verpackt. Manches mag vielleicht überzeichnet sein, aber darum geht's nicht. Auch wenn Lolas Racheakt mit ihrer Frauengruppe realitätsfremd scheinen mag, der Gedanke daran gefällt.
Yes. I believe he might have been happy during our time of intimacy. But then he was dragged off me and pinned down. His twentyseven seconds of fame were over. He was nobody again. (S.15)
What makes hospitals happiest is when the patient says he is having bowel movements. Hospitals really don’t like it when your bowels are not moving and they give you medication that causes diarrhea and you ask them to please stop and you promise in pleading tones that your bowels will move soon, they really will, and then, finally, they do move, and everyone cheers up. (S.66)
To write would be my way of owning what had happened, taking charge of it, making it mine, refusing to be a mere victim. I would answer violence with art. (S.129)
Salman Rushdie wird 2022 an einer öffentlichen Lesung von einem jungen Mann mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Vor über 30 Jahren sprach das iranische Regime aufgrund seines Buches „Die satanischen Verse“ gegen ihn eine Fatwa aus. Das Attentat wird damit in Zusammenhang gebracht.
In diesem Buch verarbeitet Rushdie den Angriff, schreibt über das Attentat, seinen Weg durch alle Operationen, Therapien und Reha zurück in den Alltag, er imaginiert ein Gespräch mit dem Attentäter und besucht nach 13 Monaten den Ort des Attentats. Seine Frau Eliza ist die heimliche Hauptfigur in diesem Buch. Mit überraschend viel Humor schreibt er nicht nur über seine Ängste und Schmerzen, auch die Liebe und Dankbarkeit sind sehr zentrale Themen.
Im Gegensatz zu ihrer Freundin [...] hielt sich Seon-suk lieber an ein erfrischend einfaches Sprichwort: Menschen ändern sich nicht. Oder etwas poetischer formuliert: Ein Lumpen bleibt ein Lumpen, so oft man ihn auch wäscht. (S.102)
"Bob Dylans Grossmutter soll zu ihm einmal gesagt haben: 'Das Glück liegt nicht auf der Strasse, die man irgendwohin geht, sondern es ist die Strasse selbst. Und sei freundlich zu allen, die dir begegnen, denn sie alle haben hart zu kämpfen.' " (S.165)
Frau Yeom kaufte sich mit dem Erbe ihres verstorbenen Mannes einen 24-Stunden-Laden in Seoul. Nachdem ihr am Hauptbahnhof der Geldbeutel gestohlen wurde und sich kurz darauf ein Obdachloser, Dok-go, mit dem Fundstück bei ihr meldet, möchte sie sich bei ihm erkenntlich zeigen und stellt ihn als Nachtwärter im Laden an. Dank Frau Yeom findet Dok-go den Weg zurück ins normale Leben. Im Laden begegnen sich täglich die verschiedensten Menschen. Alle tragen ihre eigene Sorgen mit sich. Dok-go zeigt ein sehr gutes Gespür für die einzelnen Personen und so gelingt es ihm, vielen von ihnen neue Hoffnung zu schenken.
Ein Buch fürs Gemüt, herzlich, warm und voller Hoffnung. Schnell gelesen, leicht fürs Herz.
Der Wald hinter uns dunkel, über uns Mond, alles silberfarben, alles todesschön. Wenn du ein Moment wärst, Jella, dann wärst du dieser, flüstert Yannick, und ich muss lachen, sage: Ach, du spinnst! Kann aber nicht aufhören zu lächeln, weil es mir so gefällt. (S.7)
Und während ich da so malerisch liege, denke ich an meine Freundin Shelly, die immer einen Trick hatte, wenn etwas ganz Schönes ganz klein war, so klein, dass es in der Erinnerung womöglich durchrutschen könnte, aber eben so schön, dass es bleiben sollte - […] - dann sagte sie: Schau dir das zehn Sekunden lang an und dann schliess die Augen für nochmal zehn. Ich schwöre dir, du wirst diesen Moment niemals wieder vergessen. Und ich schau auf den silbrigen See, zähle im Kopf bis zehn, schliesse die Augen und zähl noch einmal, fühle dabei alles in mir nach: Mond, Pappeln, Wind. […] Später in der Erinnerung wird es noch viel schöner und silberfarbener sein als jetzt […]. Es wird die schönste Version dieses Moments sein, vollkommen schön, wie altes Hollywood, mit Himbeerbrause. (S.8-9)
Ein Coming-of-age Roman über Jella, die mit Yannick zusammenkommt und alles scheint wunderbar. Bis sie zusammenziehen und jeder Streit lauter und gewaltvoller wird. Bis es ausartet und sie plötzlich wieder bei ihrem Vater in ihrem Kinderzimmer landet. Mit einer Anzeige gegen Yannick. Dabei immer wieder Rückblick, wie Jella ihre ersten Erfahrungen mit Männern erlebt, wie sich ihre Beziehungen mit ihren Freundinnen entwickeln. Wie sie ihr Frauwerden durchlebt.
Ein sehr ehrlicher, manchmal kaum zu ertragender Roman, der immer wieder aufschrecken lässt, bedrohlich wirkt und wieder Hoffnung aufblühen lässt. Ein Roman zum Mitleiden, in einer sehr schönen Sprache.
Die junge Takako steckt in einer Lebenskrise. Ihr Freund, der am selben Ort arbeitet, verkündete ihr nämlich, dass er eine andere heiraten wird (sie war für ihn offensichtlich nur eine Affäre). Sie trennt sich von ihm und auch vom Job muss sie weg. Ihr Onkel bekommt das mit und schlägt ihr vor, bei ihm unterzukommen. Er bräuchte Hilfe in seinem Antiquariat. Sie willigt ein, auch wenn sie (die gar nicht liest) eigentlich nicht begeistert von dieser Idee ist. Im Antiquariat kommt sie langsam wieder zu Kräften und entdeckt auch die Liebe zu Büchern.
Ein Wohlfühlroman für's Gmüet, eine Geschichte, in der eigentlich gar nicht so viel passiert, die einem aber konstant sanft umarmt. Ich fand's nett, aber auch nicht mehr.