Marina Jungs Sohn hat mit 22 Jahren zum ersten Mal Kokain konsumiert. Es folgen vier Jahre der Sucht. Mit 26 verliert ihr Sohn den Kampf gegen die Droge.
Die Autorin erzählt schonungslos vom vierjährigen Kampf gegen die Sucht, was diese mit ihrem Sohn und auch mit ihr und ihrem Mann als Eltern gemacht haben. Sie untermalt ihre persönlichen Erfahrungen mit fundierten Fakten und macht auch Verweise zu anderen Betroffenen.
Das Buch zeigt deutlich auf, mit wie vielen falschen Vorurteilen die Gesellschaft Suchterkrankten gegenübertreten, mit wie vielen Stigmatisierungen die Betroffenen sowie die Angehörigen zu kämpfen haben. Ich habe unglaublich viel gelernt über die zerstörerische Wirkung von Kokain und über den schwierigen Weg, aus einer Abhängigkeit wieder herauszukommen.
Die für mich wohl wichtigste Message aus diesem Buch:
Sucht hat nichts mit Willensschwäche zu tun, Sucht ist eine Krankheit. (S.17)
Sucht ist eine anerkannte Krankheit. Sucht als Willens- oder als Charakterschwäche zu qualifizieren ist nicht nur grundlegend falsch, sondern auch diskriminierend. (S.39)
Oder genauer:
So glauben viele Menschen nach wie vor, Sucht sei ein Zeichen Charakter- oder Willensschwäche. Manchmal wird sogar die Meinung vertreten, die von einer Konsumstörung betroffenen Personen hätten es nicht besser verdient, weil sie ihren Zustand letztendlich sich selbst zuzuschreiben hätten. Diese Annahmen sind grundlegend falsch, denn Substanzkonsumstörungen sind biopsychosozial herleitbare psychiatrische Erkrankungen, die meist chronisch verlaufen und eine hohe Morbidität und Mortalität aufweisen. (S.10)
Spannend fand ich zudem auch das:
Neurobiologisch wird eine ADHS oft mit einem Ungleichgewicht im Dopaminsystem erklärt. [...] Dopamin [ist] ein Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle spielt bei der Regulation von Aufmerksamkeit, Motivation und Belohnung. Bei Menschen mit einer ADHS ist die Dopaminaktivität im Gehirn eingeschränkt, was unter anderem zu Unaufmerksamkeit und Impulsivität führen kann. Auf Basis dieser Dopmaindefizit-Hypothese haben Menschen mit einer ADHS ein deutlich erhöhtes Abhängigkeitsrisiko, weil sie empfänglich sind für die Wirkung von psychoaktiven Substanzen. [...] Es mag daher nicht erstaunen, dass bei Personen mit einer ADHS eine Kokainabhängigkeit vergleichsweise häufiger auftritt als bei Personen ohne ADHS. In Fachkreisen gilt eine konsequente ADHS-Behandlung bereits ab dem Kindes- und Jugendalter als eine der sinnvollsten Präventionsmassnahmen für Suchterkrankungen. Kinder mit einer ADHS haben ein doppelt so hohes Risiko für eine Kokainabhängigkeit als andere, unter anderem, weil sie unbekümmerter, neugieriger und begeisterungsfähiger unterwegs sind. (S.187)
Mich hinterlässt das Buch fassungslos zurück, es wird bei mir wohl noch lange nachhallen. Ich bin erschüttert über das, was die Autorin und vor allem ihr Sohn durchgemacht haben. Und ich bin unglaublich beeindruckt, dass Marina Jung diese vier Jahre nie aufgegeben hat, ihrem Sohn beizustehen und zu kämpfen für ein Leben ohne Drogen, auch wenn das unvorstellbar kräftezehrend gewesen sein musste - für alle. Grossen Respekt an sie, auch dafür, dass sie ihre ganzen Erfahrungen ungeschönt und absolut transparent in diesem Buch gesammelt hat, um anderen Suchterkrankten und Angehörigen von Suchterkrankten zu helfen.
Marina Jungs Sohn hat mit 22 Jahren zum ersten Mal Kokain konsumiert. Es folgen vier Jahre der Sucht. Mit 26 verliert ihr Sohn den Kampf gegen die Droge.
Die Autorin erzählt schonungslos vom vierjährigen Kampf gegen die Sucht, was diese mit ihrem Sohn und auch mit ihr und ihrem Mann als Eltern gemacht haben. Sie untermalt ihre persönlichen Erfahrungen mit fundierten Fakten und macht auch Verweise zu anderen Betroffenen.
Das Buch zeigt deutlich auf, mit wie vielen falschen Vorurteilen die Gesellschaft Suchterkrankten gegenübertreten, mit wie vielen Stigmatisierungen die Betroffenen sowie die Angehörigen zu kämpfen haben. Ich habe unglaublich viel gelernt über die zerstörerische Wirkung von Kokain und über den schwierigen Weg, aus einer Abhängigkeit wieder herauszukommen.
Die für mich wohl wichtigste Message aus diesem Buch:
Oder genauer:
Spannend fand ich zudem auch das:
Mich hinterlässt das Buch fassungslos zurück, es wird bei mir wohl noch lange nachhallen. Ich bin erschüttert über das, was die Autorin und vor allem ihr Sohn durchgemacht haben. Und ich bin unglaublich beeindruckt, dass Marina Jung diese vier Jahre nie aufgegeben hat, ihrem Sohn beizustehen und zu kämpfen für ein Leben ohne Drogen, auch wenn das unvorstellbar kräftezehrend gewesen sein musste - für alle. Grossen Respekt an sie, auch dafür, dass sie ihre ganzen Erfahrungen ungeschönt und absolut transparent in diesem Buch gesammelt hat, um anderen Suchterkrankten und Angehörigen von Suchterkrankten zu helfen.