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Einträge mit dem Tag usa.

Die Autorin Lowen soll die Psychothriller der erfolgreichen Autorin Verity Crawford weiterschreiben, da diese einen Unfall hatte und seitdem pflegebedürftig ist. Lowen soll ein paar Tage im Haus von Verity verbringen, wo auch deren Mann Jeremy mit seinem Sohn lebt, um die Notizen von Verity durchzuschauen. Sie lässt sich auf dieses gutbezahlte Angebot ein, auch, weil Jeremy es ihr sehr angetan hat. Als sie in den Notizen von Verity ein autobiografisches Manuskript findet, wird es ihr im Haus immer ungeheuerlicher...

Eine voraussehbare Liebesgeschichte, sehr viel Sex, grosse Spannung durch das gesamte Buch hinweg, eine überraschende Wendung am Schluss. Ein für mich neues Genre. Auch wenn es nicht die Art Buch ist, die ich sonst gerne lese, hat es mich sehr gepackt, und zwar schon nach wenigen Seiten.

↑ 2024
2023 ↓

" 'Gab es nie einen bestimmten Moment, in dem Sie alles verstanden, definitiv verstanden?', frage ich Stella. 'Das ist eine Frage aus dieser Welt, Michael, nicht aus jener Welt. Es gab nicht nur keinen präzisen Moment, in dem ich alles verstand, es gab auch sehr lange keinen Moment, in dem ich oder eine von uns zuliess, etwas zu fühlen. Wir waren zu sehr mit dem Überleben beschäftigt.' Sie hält inne. 'Aber es war natürlich da, überall, die ganze Zeit. Dieses Wissen. Wie eine Flamme. Zu brutal, um ihr nahe zu kommen. Wenn wir sie berührt hätten, wären wir vielleicht selbst gestorben.' " (S.206)

Während hundert Samstagen besucht Michael Frank die Holocaust-Überlebende Stella Levi, um ihre Geschichte kennenzulernen. Geboren 1923 im jüdischen Viertel in Rhodos, wird sie 1943 nach Ausschwitz deportiert. Sie überlebt und beginnt ihr neues Leben in New York.

Eine sehr berührende Geschichte einer beeindruckenden Frau mit grausamster Vergangenheit.

"Then, as he went shooting up to the surface of the sea, desperate for a breath of air, two new trends of thought dominated his brain. One was that he must instantly apprise the Arabella of his predicament. The other was that it was all hilariously funny - a man of his age falling off a ship." (S.26)

" 'A pity a man can't live like this forever, just feeling happy without having to think for a reason,' Standish had said slowly, gazing at the setting sun." (S.99)

Ein Geschäftsmann geht nach einer mentalen Krise alleine auf Schiffreise, um sich zu erholen. Dies gelingt ihm gut, bis er eines Morgens durch ein Missgeschick in den Pazifik fällt. Er ist sich sicher, dass seine Abwesenheit auf dem Schiff bald bemerkt wird und das Schiff umkehrt, um ihn zu retten. Anfänglich noch zuversichtlich, schwappt sein hoffnungsvolles Denken langsam in leise Panik über.

Die Story ist tragisch, die aber mit viel Komik einhergeht. Sie nimmt einem beim Lesen fast den Atem. Als Leserin war ich hautnah mit dabei, fühlte mich beim Protagonisten im Wasser und hoffte bis auf die letzte Seite auf seine Rettung. Noch Tage später hingen mir die Bilder der hohen See nach, die Hilfeschreie, die Gedanken des Protagonisten.

Eine ergreifende Geschichte, ein grandioses Buch. WOW!

↑ 2023
2017 ↓

"Aber jetzt zweifle ich an meinem Hass. Innerhalb weniger Wochen, seit ich wieder in diesem Haus bin, scheint er sich aufgelöst, seine scharfen Konturen verloren zu haben. Ich vermute, dass alles, was geschehen ist, kein Zufall ist, sondern zu einem Schicksal gehört, das vor meiner Geburt entworfen worden ist und dass Esteban Garcia ein Teil dieses Entwurfs ist. Er ist ein roher, krummer Strich, aber kein Strich ist nutzlos."

↑ 2017
2015 ↓

Ein Buch über die 900 Tage Belagerung in Leningrad (heutiges St.Petersburg) während des 2. Weltkrieges. Der Grossvater von Benioff lebte damals in Leningrad. Er wurde aufgrund einer Kleinigkeit festgenommen und wartete auf die Hinrichtung. Der Geheimdienstchef schlägt ihm und einem Deserteur, ebenfalls festgenommen, einen Deal vor: Innerhalb von 6 Tagen an ein Dutzend zu kommen. Im belagerten Leningrad schier unmöglich, machen sich die zwei auf den Weg und erleben tragische, aufwühlende Dinge. Sie freunden sich an. Gemeinsam erreichen sie sogar ihre Aufgabe. Trotzdem gibt es für die beiden kein Happy End.

Ich habe das Buch vor allem gelesen, um mehr über die 900 Tage Belagerung zu erfahren. Das Buch war sehr spannend zu lesen. Für mich waren die Dialoge zwischen den beiden Protagonisten aber oft etwas aufgebauscht.

"Jedes Mal holte Mama mich zu sich unter die Decke, hielt mich ganz fest, strich mir übers Haar und flüsterte: 'Morgen kommt ein neuer Himmel, mein Schatz, warts nur ab.' Und wie durch ein Wunder erwachte ich am nächsten Morgen und sah bernsteingelbe Strahlen durch die Spitzengardine fallen."

Ein sehr liebliches Buch fürs Herz, aber mir doch zu kitschig.