Bücherregal lädt …
Butter
442 Seiten

Rika ist eine junge Journalistin. Sie recherchiert über Manako Kajii, eine verurteilte Serienmörderin, die alte ledige Männer erst verführt (sexuell und vor allem auch mit ihren Kochkünsten) und dann umgebracht haben. Sie gilt mit etwas mehr als 70Kg als fett. Ihre grosse Leidenschaft ist der kulinarische Genuss und vor allem Butter (Margarine verabscheut sie). Rika darf sie regelmässig im Gefängnis besuchen, aber nur, um über ihre Kochkünste zu reden. Rika hat bislang nie gekocht, ihre Neugierde ist jedoch geweckt und sie beginnt, den Kochempfehlungen der Serienmörderin zu folgen und tastet sich ans Kochen heran. Mit dem Kochen nimmt Rika zu, ursprünglich noch 49 Kg, ist sie nach wenigen Monaten 7 Kg schwerer. Das bleibt nicht unerkannt, dumme Sprüche und Ablehnung muss sie aushalten.

Im Buch geht es sehr viel um Kulinarik, aber auch um gesellschaftliche Erwartungshaltungen Frauen gegenüber. Es geht um die Emanzipierung und das Gegenhalten patriarchaler Strukturen. Stark japanisch geprägt, sowohl gesellschaftlich, als auch kulinarisch.

Eine sehr humoristische (gar satirische) und teilweise ziemlich absurde Geschichte, die einem immer wieder Lust aufs Essen machte. Wobei ich Butter ja gar nicht mag, und diese doch omnipräsent ist im Buch. :)

Ich fühlte mich durchgehend sehr unterhalten.

HEN NA E - Seltsame Bilder
268 Seiten

Ein junger Mann schreibt einen Blog über sich und seine schwangere Frau. Im zweitletzten Blogeintrag berichtet er über den Tod seiner Frau während der Geburt seines Kindes. Die Frau hinterlässt fünf Zeichnungen, die Fragen aufwerfen. -- Ein Kind malt im Kindergarten eine Zeichnung für seine Mutter, die auch Fragen aufwirft. -- Ein Zeichenlehrer wird auf einem Berg tot aufgefunden. Bei der Leiche liegt eine mysteriöse Zeichnung...

Der Krimi ist aufgebaut in 4 Kapiteln und einem Prolog. Jedes Kapitel beginnt mit neuen Personen und einer neuen Geschichte. Im Verlaufe der Kapitel wird aber klar, dass sie mit dem vorherigen Kapiteln jeweils in Verbindung stehen.

Der Autor arbeitet mit vielen Bildern und Visualisierungen. Er lässt die Leser:innen damit aktiv teilhaben am Mitraten. Er schreibt zudem vieles in dicker Schrift, damit die ganz wichtigen Infos bei den Leser:innen ja nicht untergehen. Daran habe ich mich etwas gestört, ich fand es bemutternd. Die Geschichte wirkt sehr konstruiert und die Handlungsstränge der Figuren waren für mich oft nicht nachvollziehbar.

Den Hype um dieses Buch verstehe ich nicht. Es war unterhaltsam und las sich schnell weg. Es unterscheidet sich von konventionellen Krimis, ja. Aber wirklich überzeugt hat es mich trotzdem nicht.

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
189 Seiten

Die junge Takako steckt in einer Lebenskrise. Ihr Freund, der am selben Ort arbeitet, verkündete ihr nämlich, dass er eine andere heiraten wird (sie war für ihn offensichtlich nur eine Affäre). Sie trennt sich von ihm und auch vom Job muss sie weg. Ihr Onkel bekommt das mit und schlägt ihr vor, bei ihm unterzukommen. Er bräuchte Hilfe in seinem Antiquariat. Sie willigt ein, auch wenn sie (die gar nicht liest) eigentlich nicht begeistert von dieser Idee ist. Im Antiquariat kommt sie langsam wieder zu Kräften und entdeckt auch die Liebe zu Büchern.

Ein Wohlfühlroman für's Gmüet, eine Geschichte, in der eigentlich gar nicht so viel passiert, die einem aber konstant sanft umarmt. Ich fand's wirklich nett, aber auch nicht mehr.

Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen
185 Seiten

"Aber haben Sie nicht eben gesagt, dass Sie immer von einem eigenen Laden geträumt haben, in dem Sie den Kaffee selbst zubereiten?" wandte ich ein. "Wenn Träume in Erfüllung gehen, wird es real. Ich aber bleibe bei meinen Träumen", erwiderte der Master mit schwärmerischen Blick. (S.14)

Eine Geschichte in 12 Episoden, die im Café Marble mit dem jungen Kellner Wataru beginnt. Er ist entzückt von einer Stammkundin, die jeden Donnerstag um dieselbe Zeit an denselben Tisch sitzt, einen Kakao bestellt und Briefe in englischer Sprache schreibt. Manchmal lächelt sie, manchmal weint sie. Wataru fragt sich, an wen diese Briefe wohl gerichtet sind. In jeder Episode spielt eine andere Person die Hauptrolle und alle sind sie irgendwie miteinander verwoben. Bis die Geschichte in der 12. Episode wieder im Café Marble endet. Es geht ganz fest um die Suche nach dem eigenen Glück, um Freundschaften, um die Liebe.

Ein Wohlfühlroman, ein Buch fürs Herz. Mir war es ein bisschen zu kitschig, zu vorhersehbar, wohin es mit den einzelnen Personen geht, zu konstruiert.

Idol in Flammen
128 Seiten

"So wie Bettwäsche zerknittert, nur weil jemand darin schläft, und wieder aufwacht, hinterlässt das Leben bei einem Menschen Spuren, nur weil er zufällig lebt."

Ein Buch über die Fankultur in Japan, über eine junge Erwachsene, die ihr ganzes Leben ihrem Idol widmet und dabei Schule, Arbeit und gar ihr Gesundheit vernachlässigt.

Ein für mich spannender Einblick in diese Welt des Fantums. Manches scheint mir sehr überspitzt gezeichnet zu sein, aber das kann ich nicht beurteilen.

Kafka On The Shore
512 Seiten

" 'Mr. Hoshino?' - 'What's up?' - 'I have a question I'd like to ask.' - 'Fire away.' - 'Can nothingness increase?' Hoshino puzzled this on e over for a while. 'That's a tough one', he admitted. 'If something returns to nothing it becomes zero, but even if you add zero to zero, it's still zero.' "