Vor vier Jahren ist Brynns Lieblingslehrer Mr. Larkin unter geheimnisvollen Umständen gestorben. Damals war es ihr ehemaliger Freund Tripp, der vor der Polizei aussagte, die Leiche zusammen mit zwei anderen Schülern gefunden zu haben. Allerdings wurde nie aufgeklärt, was eigentlich passiert ist - und Tripps Aussage wurde auch nie in Zweifel gezogen. Während Brynn ein Praktikum bei einer True-Crime-Show zum Anlass nimmt, die damaligen Geschehnisse endlich aufzudecken, muss Tripp zusammen mit ihr einen Gedenkgarten für Mr. Larkin organisieren, wobei er nur eins fürchtet: Dass herauskommt, dass er damals gelogen hat ...
Ich habe keine Ahnung, wie Karen McManus es schafft, aber ihr ist es schon wieder gelungen, einen besonders spannenden Jugendthriller zu schreiben, den ich gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Der Schreibstil trägt hier einiges dazu bei, aber auch die beiden Hauptcharaktere, ihre Beziehung und die verschiedenen Nebenplots, die mit dem Mordfall zusammenhängen, haben mich unglaublich gefesselt und dazu angetrieben, selbst mitzuraten, wie die einzelnen Puzzleteile zusammenhängen. Natürlich lag ich ganz schön daneben, aber genau das machte auch den Reiz aus, als dann die Wahrheit ans Licht kam und jedes Puzzleteil an seinen Platz fiel.
Die Liebesgeschichte zwischen Brynn und Tripp hat mich ein wenig an die von Bronwyn und Nate aus "One of us is lying" erinnert, was jetzt aber weder Lob noch Kritik, sondern einfach eine Feststellung sein soll; so oder so habe ich mit beiden mitgefiebert. Auch die Nebencharaktere (vor allem Brynns Schwester Ellie) waren gut und menschlich ausgearbeitet, auch wenn der Fokus insgesamt auf den Hauptcharakteren liegt.
Insgesamt also ein sehr empfehlenswerter Thriller für alle Jugendbuchfans, die gerne Spannung und Romantik vereint haben wollen!
intensiv und atmosphärisch
Dieses Buch lässt mich wirklich unentschlossen zurück.
Den Ansatz der Trilogie, sich der Geschichte der isländischen Ermittlerin Hulda von der Gegenwart hin zur Vergangenheit zu widmen, finde ich interessant und ist für mich auch tatsächlich neu gewesen. Überhaupt besticht Hulda durch ihre doch sehr komplexe Anlage, mit der ich nach dem ersten Drittel des Buches nicht wirklich gerechnet hatte. Genau das macht für mich Lust auf diese Reihe.
Aber: Das Buch will neben der Geschichte dieser Frau eben auch ein Thriller sein - und dieser Aspekt trat für mich zu sehr in den Hintergrund. Für mich hat die Struktur nicht funktioniert: Ob der vielen Unterbrechungen in Form von Rückblenden aus Huldas Vergangenheit oder der bekannten Täter-Perspektive kam bei mir zu keinem Punkt ein wirkliches Gefühl von Spannung auf. Die Twists am Ende waren gut und auch unerwartet, bezogen sich aber eher auf Huldas persönliche Figur als auf ihre Arbeit im Rahmen der Polizei. Aber genau das hätte ich eben gebraucht.
Ich werde die Trilogie wohl weiterverfolgen - nicht wegen des Potentials, was ich im Thriller sehe, sondern tatsächlich wegen meinem Interesse an Hulda. Vielleicht kriegt mich Jónasson dann doch noch.
Als ich gesehen habe, dass Hanya Yanagihara ein neues Buch geschrieben hat, wollte ich es sofort lesen. „Ein wenig Leben“ war eins meiner Lieblingsbücher. Auch bei diesem Buch habe ich die Sprache geliebt, sie schafft es wie wenige Schriftsteller:innen, die Figuren mit so viel Leben zu füllen, dass man denkt, man würde sie kennen. Aus diesem Grund ist es aber auch ein sehr intensives und für mich schwierig zu lesendes Buch, weil die darin behandelten Themen alles andere als leicht sind. Teil drei spielt im Jahr 2090 und die Dystopie ist so echt gezeichnet, so unangenehm realistisch, dass es gruselig zu lesen ist. Ich bin kein Fan von Dystopien. Aber dieses Buch konnte ich trotzdem nicht aus der Hand legen. Es hat mich gefesselt, aber ist, wie auf dem Cover als Kritik beschrieben „eine Aufforderung, eine Zumutung, ein Meisterwerk menschlicher Gefühle“. So wenig die drei Begriffe zusammenpassen, so gut passen sie hier. Ich kann nicht entscheiden, ob ich es empfehlen würde oder nicht. Es ist keine angenehme Lektüre für zwischendurch aber trotzdem fesselnd und so nah und menschlich geschrieben, wie man es aus „Ein wenig Leben“ von Yanagihara kennt.
Eine schöne und warme Geschichte. Besonders wenn die Zeit, in der die Geschichte des Protagonisten Friedrich Büchner spielt, die eigene Jugendzeit war, fühlt man sich direkt in diesen großen Sommer hineingezogen.
Nature Writing meets Coming-of-Age und Erste Liebe und endet im Gerichtsdrama. Schön erzählt, traurig, spannend und am Ende bleibt ein Seufzer im Herzen. Sehr lesenswert.
Ich sage immer allen, dass das mein Lieblingsbuch wäre, weil es eine gute Antwort ist und stimmt, aber gelesen habe ich es jetzt erst zum zweiten Mal. Es ist großartig und – wie sagt man so schön – geistreich. Aber vor allem ist es unglaublich witzig. Diese Echse ist womöglich der größte Lappen, der jemals Protagonist eines Buches war und ich liebe ihn dafür. Er hat so unglaublich viele Meinungen und so unglaublich wenig Erfahrung, he's just a baby mit seinen siebzig Jahren. Leider musste ich bei diesem Lesen feststellen, dass es richtig Bock machen würde, das Buch auf intertextuelle Bezüge zu analysieren? Davon sind SO VIELE DRIN, ich [peinlo Literaturwissenschaftlergeräusche]
anyway, bestes Buch. Gute Folge. Happy Postbote.