Bücherregal lädt …
Einträge mit dem Tag freundschaft.

Eliza ist eine Witwe von 27 Jahren und kann es kaum erwarten, dass ihr Trauerjahr vorüber ist. Ihr Selbstwert ist seit der Ehe in den Keller gerutscht, naja, eigentlich war er nie vorhanden, da sie sich als Frau im Regency Zeitalter sowieso immer zurücknehmen musste, aus Pflicht ihrer Familie gegenüber. Der Skandal in der Familie Somerset ist perfekt, als der verstorbene Lord ihr alles hinterlässt und sie plötzlich eine ziemlich reiche Lady ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben verspürt sie die Lust, ihr eigenes Leben auszuprobieren und zieht mit ihrer Cousine Margaret als Gesellschafterin nach Bath, um zu malen. Vielleicht kann sie dort ihre erste Liebe vergessen und trotz Trauerjahr ein bisschen was erleben. Das gelingt nicht ganz so gut, weil eben jene erste Liebe auch in Bath auftaucht. Und dann ist da noch Lord Melville, berühmter Schriftsteller und Poet, der mit seinem skandlösen Ruf auch in Bath verweilt... Was für eine herrlich ungezwungen moderne Geschichte. Die Charaktere sind lebensnah, haben Witz und Charme und die Beschreibungen des Regency Trauerprozesses war auch sehr gelungen. Toll!

Nene arbeitet im Schwimmbad als Bademeisterin, ihr absoluter Traumjob. Eines Tages kommt Boris, ein junger Mann mit Puma-Augen. Er fragt sie nach einem Schwimmbrett, sie klebt ihm einen Trainingsplan auf sein Brett und sagt: So trainierst du deine kaputten Beine. Sie gehen ins Kino und manchmal ist Boris eklig, weil er einen ekligen Tag hat. Nene will die Vergangenheit am liebsten vergessen und das geht mit Boris leicht und ist ganz schön schwierig.

Ein kurzer, heftiger Roman über eine schwierige Liebe "für die man ins Wasser gehen muss". Gelungenes Debüt. Ich hoffe, ich lese in Zukunft mehr von der Autorin.

Band 3 aus der Somerset-Saga, diesmal geht es um Bauerntochter Betty, mit der Isabella aus Teil 1 abgehauen is und die in Band 2 mit Rebecca das "White Lion" führt. Betty hat aber große Ziele - sie wil Journalistin werden, also schreibt sie mal eine Bewerbung als Korrespondentin und verschleiert dabei ihr Geschlecht. Beim Vorstellungsgespräch stellt sich heraus, dass der Redakteur und Herausgeber des "Somerset Star" kein geringerer ist als der mürrische Typ vom Ball, dem sie die Bowle über die Hose geschüttet hat... Tolle Mischung aus Office-Romance und den üblichen Regency Erpressungen im Hochadel, dabei elegant die Pressefreiheit aufgegriffen. Gut gemacht und schöner Schmöker.

Rebecca, die Gastwirtin aus Teil 1, hat große Pläne: Sie will in der Politik mitmischen und ihren Kandidaten ins Paralment schicken. Um das tun zu können, benötigt sie aber ein Grundstück, damit sie genügend Wahlstimmen zusammen bekommen. Nur leider gehört das Grundstück auf das sie es abgesehen hat dem Duke of Somerville...

Der Plot war ziemlich gut, ich fand es irgendwie cool, dass da englisches Wahlrecht und Intrigen so gut ineinander verflochten sind. Die Liebesgeschichte passte auch gut rein und es hat sich ausgewogen weggelesen. Bin gespannt auf Teil 3

Tilda ist Mathematikstudentin; im Supermarkt verdient sie das Geld für den Dreier-Haushalt mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester Ida. Ida braucht ihre Fürsorge - die Mutter, Alkoholikerin liegt meistens auf dem Sofa, und die beiden Väter haben sich aus dem Staub gemacht. Abwechslung und Erholung findet Tilda im Schwimmbad. An einem Juliabend trifft sie Viktor, der jedesmal seine 22 Bahnen zieht, sie mit seinen eisblauen Augen anschaut und verschwindet. Ob er sie noch von der Beerdigung seines Bruders erkennt? Eines Tages macht Tildas Professor ein unwiderstehliches Angebot: Eine Promotionsstelle in Berlin. Doch kann Tilda die kleine Ida mit der kranken Mutter alleine lassen? Tilda hadert mit sich und steckt fest zwischen Freiheit und Verantwortung.

Kurzum: Der Roman ist einfach großartig! Ohne Sentimentalitäten, zeitlos und mit viel Witz und Gefühl erzählt - sehr lesenswert.

Verschiedene Charaktere, die jeden Tag den gleichen Zug nehmen. Sie kennen sich, nicken knapp, geben sich vielleicht still und heimlich Spitznamen. Doch eines Tages passiert auf der morgendlichen Pendlerfahrt ein Drama und das verändert den Umgang miteinander. Ein echter Feel-Good-Roman, der sich hervorragend für den Arbeitsweg mit der Bahn eignet ;)

Nach den ersten 150 Seiten wollte ich das Buch schon weglegen, aber da es John Green und Celeste Ng für den großen Wurf halten - dachte ich: Das Beste kommt noch! Tja - weit gefehlt. Die Geschichte war einfach nur nervig. Sam und Sadie, die Protagonisten, sind "Freunde" und programmieren Videospiele. Nur leider zerstreiten sie sich ständig. Entweder ist der eine beleidigt, weil die andere sauer ist oder umgekehrt. Dazu permanente Verbitterung, Hass, Neid, Selbstmitleid, Groll und Missgunst und dann wieder "Ey, erinnern wir uns, dass wir mal Freunde waren und es wieder sein könnten, weil eigentlich lieben wir uns, obwohl es keine gute Idee ist!" Die Autorin, anscheinend eine Millenial, hat sich auch immer sehr bemüht, die Geschichte inkludierend zu schreiben, damit sie für die Gen Z lesbar ist. Das macht das Ganze irgendwie unauthentisch und gestelzt. Komische Zeitsprünge und unsinnige Fantastereien (Ein Social Media Manager im Jahr 2001?? haha) dazu nicht erklärte Begriffe aus der Spieleentwicklung machen die Sache auch nicht besser. Ich kann den Hype um dieses Buch wirklich nicht verstehen. Inhaltlich und sprachlich schwach; langweilige Story, unsympathische oder langweilige Charaktere und überhaupt so viele Nebencharaktere und Nebenerzählungen, die weder die Protagonisten noch die Beziehungen untereinander deutlicher zeichnen. Eine Handlung gibts im Grunde nicht. Das Ende ist wie der Anfang. Game Over.

Alec Vancourt, Tanz- und Fechtlehrer kommt mit Mutter und Schwester ins Dörfchen Beaworthy. Der Vater ist fort, und er muss als Mann im Haus den Lebensunterhalt verdienen. Nur leider darf in Beaworthy nicht getanzt werden. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Wie ist dazu kam weiß niemand mehr so genau - die Menschen im Dorf sprechen nicht darüber. Als sich herum spricht, dass Alex Tanzlehrer ist, begegnet man ihm mit Skepsis. Gott sei Dank findet er bald eine Anstellung auf Gut Buckleigh, aber ist das wirklich ein Glück?

Regency-Roman mit männlicher Hauptfigur, was zur Abeechslung sehr erfrischend war. Überhaupt waren alle Charaktere irgendwie nett, am Ende fühlt man sich als Teil der Dorfgemeinschaft. Ich mochte es gern lesen!

Andrew mag seinen geregelten Alltag als Nachlassinspektor. Seine Kolleginnen und Kollegen mag er zwar nicht und er ist auch sonst ziemlich einsam, aber das macht nichts. Er hat seine Modelleisenbahn und das Forum, wo er sich immer fachlich austauscht. Alles ist bestens. Er hat sich sogar eine Familie erfunden und die Notlüge kommt im Büro gut an...bis der Chef auf die Idee kommt, bei jedem ein Abendessen zu veranstalten! Und dann ist da noch die neue Kollegin Peggy, die alles irgendwie komisch macht...

wow, dieser Roman war ein irrer Ritt durch die Folklore und den Bauch eines Schiffes, irgendwo zwischen Dänemark und Island. 3 Männer verschwinden auf einem Schiff, 2 Frauen reisen ihnen nach - bis sie entdecken, dass da irgendwas mit dem Schiff los ist. Mir hat die Geschichte gut gefallen, aber es war auch total strange.

↑ 2023
2022 ↓

"Bevor sie sich auf die U-Bahngleise legt, kündigt Mette, 15, in TikTok-Videos ihr Vorhaben an. Niemand reagiert – gerettet wird sie trotzdem. Der Selbstmordversuch verwirrt ihr privilegiertes Umfeld: Bislang hat sie professionell die Leistung des hochbegabten Kindes abgeliefert – Mettes Strategie, um unter dem Radar einer Welt zu bleiben, deren Verlogenheit sie frustriert. Dann lernt sie Jo kennen, zehn Jahre älter, brillant und voller Wut, ein Verbündeter. Als Anti-Influencer hat er sich ein Following aufgebaut und rekrutiert Mette für den Kampf gegen den Mainstream. Ein Spiel beginnt, dessen Regeln sie nicht durchschaut."

Ein schnell zu lesender Gegenwartsroman mit tollen Protagonisten, der alles abhandelt, was in den sozialen Netzwerken so passiert: von der Incel Misogynie und rechtem Denken, von der Influencer-Kultur bis hin zur Anti-Corona-Bewegung, Generationenkonflikte und schließlich der Spaltung der Gesellschaft. Klare Empfehlung.