Bücherregal lädt …
Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist das große new Yorker Warenhaus "Zentral". Nina, frischverheiratet mit Erik, lebt ihr Leben zwischen schnippischer Kundschaft und Ehe-Glück. Wäre da nicht die neidische Kollegin Lillian, die einer reichen Kundin während einer Anprobe den Smaragdring klaut und alle mit ins Unglück zieht... Ich fand die Geschichte gut zu lesen und die 30er Jahre Redewendungen ("starr sein", "in die Bude gehen") haben mich begeistert. Aber Achtung! Das N-Wort kommt auch vor, daher steht in der Neuausgabe vom Verlag netterweise eine Warnung im Vorsatzblatt.
Eliza ist eine Witwe von 27 Jahren und kann es kaum erwarten, dass ihr Trauerjahr vorüber ist. Ihr Selbstwert ist seit der Ehe in den Keller gerutscht, naja, eigentlich war er nie vorhanden, da sie sich als Frau im Regency Zeitalter sowieso immer zurücknehmen musste, aus Pflicht ihrer Familie gegenüber. Der Skandal in der Familie Somerset ist perfekt, als der verstorbene Lord ihr alles hinterlässt und sie plötzlich eine ziemlich reiche Lady ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben verspürt sie die Lust, ihr eigenes Leben auszuprobieren und zieht mit ihrer Cousine Margaret als Gesellschafterin nach Bath, um zu malen. Vielleicht kann sie dort ihre erste Liebe vergessen und trotz Trauerjahr ein bisschen was erleben. Das gelingt nicht ganz so gut, weil eben jene erste Liebe auch in Bath auftaucht. Und dann ist da noch Lord Melville, berühmter Schriftsteller und Poet, der mit seinem skandlösen Ruf auch in Bath verweilt... Was für eine herrlich ungezwungen moderne Geschichte. Die Charaktere sind lebensnah, haben Witz und Charme und die Beschreibungen des Regency Trauerprozesses war auch sehr gelungen. Toll!