Bücherregal lädt …
Einträge mit dem Tag gesellschaft.

Kitty Talbot ist jung, hübsch und schlagfertig – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Ihr Verlobter lässt sie sitzen, und Kitty und ihre vier Schwestern stehen vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. Also wagt Kitty sich für ihre jüngeren Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern.

Ich fand den Roman wirklich unterhaltsam und modern, hat mir sehr gefallen.

Eine Frau soll aufgrund ihres Erbes mit dem Neffen ihres Stiefvaters verheiratet werden und in ihrer Verzweiflung fällt ihr nichts weiter ein, als - verkleidet als Dienstmädchen - eine Stellung in Fairbourne Hall anzunehmen, nichtsahnend, dass das der Landsitz ihres Schwarms ist...

die Geschichte war wirklich ziemlich unterhaltsam, netter Wochenend-Read aus der Regency Zeit

Kurzes Büchlein über die Arbeitswelt von heute und morgen. Der Start war eigentlich ganz gut und gab einen guten Überblick über die Coronalage und Postpandemisches Arbeiten zwischen Unlust, Burnout und Home-Office, aber irgendwann hat mich dieses typische Alman-Gejammer nur noch wütend gemacht. Es werden zwar Ideen und Lösungen (aus anderen Ländern) präsentiert, aber nicht wie man da hinkommt. Am Schluss klingt ein aufmunterndes Plädoyer durch a la "ich weiß, dass wir müde sind, aber wenn wir uns zusammen tun, können wir es schafffen" - das fand ich eklig und toxisch.

insgesamt eine gute Geschichte um eine Scheinehe einer betrogenen Herzogin, die sich klug und praktisch aus der Sache rauskämpft. Joah, gut zu lesen, auch wenn es zu viele nebensächliche Randfiguren gibt, zu viele Namen und sich das große Drama auf den letzten 60 Seiten verdichtet. Für den Urlaub war es völlig okay

Alec Vancourt, Tanz- und Fechtlehrer kommt mit Mutter und Schwester ins Dörfchen Beaworthy. Der Vater ist fort, und er muss als Mann im Haus den Lebensunterhalt verdienen. Nur leider darf in Beaworthy nicht getanzt werden. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Wie ist dazu kam weiß niemand mehr so genau - die Menschen im Dorf sprechen nicht darüber. Als sich herum spricht, dass Alex Tanzlehrer ist, begegnet man ihm mit Skepsis. Gott sei Dank findet er bald eine Anstellung auf Gut Buckleigh, aber ist das wirklich ein Glück?

Regency-Roman mit männlicher Hauptfigur, was zur Abeechslung sehr erfrischend war. Überhaupt waren alle Charaktere irgendwie nett, am Ende fühlt man sich als Teil der Dorfgemeinschaft. Ich mochte es gern lesen!

Die ersten 40-50 Seiten waren ziemlich öde, weil es nur um die Ausstaffierung der Protagonistin ging. Doch dann wurde die Geschichte ziemlich amüsant: Die bezaubernde Pfarrerstochter Arabella wird von ihrer Patin für die Saison nach London eingeladen. Unterwegs geht die Kutsche kaputt und sie findet mit ihrer Reisebegleitung Unterschlupf bei zwei reichen Schnöseln, denen sie aus Spaß erzählt, sie sei eine reiche Erbin. Der eine glaubt ihr nicht zwar nicht so richtig, unterliegt aber ihren Charme, der andere erzählt das alles munter weiter. Als Arabella in London ankommt, gibts irgendwie keine Gelegenheit mehr, das Gerücht zu entkräften ohne sich selbst oder ihre Patin in Verlegenheit zu bringen....

Hauslehrer Smallwood reist mit Tochter zu den Westons, um deren Jungen zu erziehen. Emma Smallwood freut sich auf die Begegnung mit einem der älteren Brüder und gutem Freund Philip, doch Lady Weston ist von diesem Besuch nicht gerade begeistert, hat sie doch andere Pläne. Eine mittellose Hauslehrertochter kommt schließlich nicht in Frage für eine Familie mit hohem gesellschaftlichen Stand. Und dann ist da noch Henry Weston, der älteste Bruder, der Emma früher im Pensionat immer geärgert hat...

Die Hauptfigur Emma Smallwood blieb leider ein bisschen blass, aber insgesamt war es eine gute Regency-Drama Geschichte, die zu unterhalten weiß. Für Fans von Jane Austen.

Yada wächst bei ihrem Vater auf einer künstlichen Insel in der Ostsee auf. Auf "Veneta" ist alles streng geregelt und das hat seinen Grund: Yadas Vater, ein paranoider Tech-Unternehmer, fürchtet, seine Tochter könne das Schicksal ihrer geisteskranken Mutter ereilen und tut alles dafür, dass sie beschützt bleibt. Doch eines Tages macht Yada eine Entdeckung und nichts bleibt mehr wie es war.

Ich mochte die Geschichte sehr gerne lesen, sie hat mich aus irgendeinem Grund ziemlich gefesselt.

↑ 2023
2022 ↓

Quallen - globaler Glibber, Glas und Glamour. Was fasziniert uns an diesen schleimigen Dingern, die weich und giftig, passiv und interessant sind? Wie kommt es, dass sie Symbol der queeren Bewegung sind? Dieses kleine Artenportrait mit den schönen Illustrationen ist (genau wie "Schnecken" und die anderen Artenportraits aus dem Hause Schalansky) eine literarisch-naturkundliche Achterbahnfahrt um das Gespenst der Meere. Sehr lesenswert!

"Bevor sie sich auf die U-Bahngleise legt, kündigt Mette, 15, in TikTok-Videos ihr Vorhaben an. Niemand reagiert – gerettet wird sie trotzdem. Der Selbstmordversuch verwirrt ihr privilegiertes Umfeld: Bislang hat sie professionell die Leistung des hochbegabten Kindes abgeliefert – Mettes Strategie, um unter dem Radar einer Welt zu bleiben, deren Verlogenheit sie frustriert. Dann lernt sie Jo kennen, zehn Jahre älter, brillant und voller Wut, ein Verbündeter. Als Anti-Influencer hat er sich ein Following aufgebaut und rekrutiert Mette für den Kampf gegen den Mainstream. Ein Spiel beginnt, dessen Regeln sie nicht durchschaut."

Ein schnell zu lesender Gegenwartsroman mit tollen Protagonisten, der alles abhandelt, was in den sozialen Netzwerken so passiert: von der Incel Misogynie und rechtem Denken, von der Influencer-Kultur bis hin zur Anti-Corona-Bewegung, Generationenkonflikte und schließlich der Spaltung der Gesellschaft. Klare Empfehlung.

Ich habe das Buch nur aufgrund der Thematik gelesen und daher gibt es 3 Sterne, weil es wirklich sehr echt und fundiert recherchiert wirkt. Leider ist der Schreibstil sowas von langweilig und anstrengend, dass ich mich ziemlich mühsam durchgequält habe. Auf den letzten 200 Seiten kommt endlich etwas Fahrt in die Geschichte, aber insgesamt liest es sich wie ein Roman, den ein Protokollant geschrieben hat, der während diverser Meetings so viel Langeweile hatte, dass er sich den gesellschaftlichen Zusammenbruch herbei erdacht hat.

DAs Buch liest sich, als würdest du mit deinem Arzt-Kumpel bei Starbucks hocken und er verkündet: "Ich dusche nicht mehr!" und dann erzählt er, warum das gut so ist. Der Titel ist ein bisschen lahm, aber man steppt mit dem Autor durch die Geschichte der Seife und Medizin, trifft auf Hipster mit natürlichen Deos und überhaupt ist das Ganze irgendwie wild. Hinterher ist man zwar immer noch unsicher, was und welche Kosmetik und Hautpflegemittel man benutzen soll, aber wie überall hilft ein "Weniger ist mehr" und die Seifengeschichte war einfach top. Nice and easy Sachbuch-Read mit einem Stern abzug, weil es schon sehr amerikanisch alles ist. Aber dafür entschädigt der medizinische Epilog, wo eine Ärztin sämtliche INCI und Zulassungsverfahren in Deutschland und Europa erklärt.

Das Buch wurde mir von meiner 20-jährigen Azubine empfohlen, damit ich ein besseres Verständnis für die "Gen Z" bekomme. Nun...leider wurden alle meine Vorurteile bestätigt. Ich fand das Buch irgendwie nervig und traurig und voll von pubertärem Gewäsch, das so tut, als sei es etwas vollkommen Neues. (Wir waren alle bei Partys, Drogen und Sartre) Neu ist nur, dass diese Generation aus der Pubertät nicht rauskommt, weil sie das ja auch nicht wirklich müssen und zurück bleiben laut Autorin jede Menge Widersprüche, die sie nicht auflösen können oder wollen. Habe ich durch das Buch was Neues erfahren? Nein. Kann ich es weiterempfehlen? Nö. Werde ich mit meiner Azubine über das Buch reden? Auf jeden Fall.

Ansich eine gute Übersicht über die diversen Projekte Chinas im Rahmen der "Neuen Seidenstraße" bzw. Belt and Road Initative. Leider ist das Buch für meinen Geschmack arg romantisiert. Es ist inhaltlich zwar eher wirtschaftlich ausgerichtet, aber dass man die Skepsis der Staaten erwähnt, aber nicht näher drauf eingeht, fand ich dann doch ein bisschen dünn. Auch auf die Verletzungen der Menschenrechte und die Überwachung wird auch null eingegangen. Keine Empfehlung.

Amir, idealistischer Student gerät aufgrund seiner Verbindung zum Blogger Habakuk in eine Verschwörung. Die Cyberkalypse bricht aus, das Internet ist tot, nichts geht mehr. Nur er hat einen Chip, den er zu Habakuk bringen muss. Doch kann er Habakuk vertrauen? Das Buch wird angepriesen als Near-Future-Thriller, ist aber eher ein spannendes Gedankenexperiment-Roadmovie zwischen zwei Millenial-Gen Z Charakteren und haufenweise Social-Media Anglizismen und Slang mit dem Leser über 40 wohl eher weniger anfangen könnnen. Ich mochte es, bin mir aber unsicher, ob ich es empfehlen würde. Wen die Thematik interessiert und sich eine Jetzt-Gesellschaft ohne Internet vorstellen möchte, ist damit aber bestens unterhalten.