Eine Geschichte über die Reise eines Geschwisterpaares quer durch die USA, die von vornherein wegen einer unheilbaren Krakheit des einen zeitlich beschränkt sein wird. Eine kurze Erzählung im Konflikt zwischen „sich Zeit nehmen“ und trotzem am Pazifik ankommen, eine Geschichte mit wunderbaren Begegnungen und Bildern unendlicher Weiten.
Mit sprachlicher Wucht legt der Autor eine ungarische Familiengeschichte zwischen 1850 und 1960 vor. Er erzählt vom grossen Gefälle zwischen dem Adel, der Familie im Zentrum der Geschichte, und den einfachen Leuten sowie von den Grausamkeiten der Kriege und der Wirren sich verändernder Machtstrukturen.
Eine russisch-jüdische Frau, die mit Mann und Kind in Berlin lebt, versucht sich über ihr Leben und die Geschichte ihrer Grossmutter und Grosstante klar zu werden, die Opfer der Shoah geworden sind. Ein unsicherer und erratischer Selbstfindungsprozess.
Kling zeichnet auf seine humorvolle bis absurde Art eine Utopie, in der die Menschen in Abhängigkeit, gestörter Beziehung und zum Teil Zweifel ihr Zusammenleben mit künstlicher Intelligenz bestreiten. Irgendwo zwischen sehr unterhaltsam und beängstigend… Grosser Lesespass
Die albanische Autorin, die für ihr Studium nach Italien, Deutschland und Grossbritannien ausgewandert ist, beschreibt in einer Art dokumentarischer Erzählweise und am Beispiel ihrer eigenen Familie das Leben in Hoxhas kommunistischem Regime, dessen Zerfall und die Wirren und Unruhen danach.
Everett ist ein genialer Erzähler und versucht sich an einer Schurken-Geschichte à la James Bond. Die „Bösen“ versuchen das allmächtige Nichts zu finden und für sich zu nutzen. Dafür gewinnt er zwei Wissenschaftler:innen, die ihn beraten, sich jedoch je länger desto mehr bewusst werden, dass sie den Schurken stoppen müssen. Mit viel Humor, teilweise ins Absurde rutschend und mit vielen Ausschweifungen zu Mathematikern und Wissenschtlern und deren Erkenntnissen führt uns Everett trotzdem leichtfüssig und Actionfilm gleichem Tempo durch seine Geschichte.
In leichter und jugendhafter Sprache führt uns Wahls dritter Roman in die Arbeitswelt. Hauptfigur ist eine junge Frau, Charlotte, die sich nicht lange nach Studienabschluss in einem Verlag als Assistentin bewirbt. Dort hat sie Kolleginnen mit ähnlichen Jobprofilen und schnell wird klar, dass ihr Chef ein launischer Machtmensch ist, der am Laufmeter Grenzen überschreitet. Dementsprechend gibt es oft personelle Wechsel und Charlotte, frisch und relativ einsam in München, versucht mit Privat- und Arbeitsleben, die immer mehr verschmelzen, klarzukommen und nicht unterzugehen. Ein Lichtblick tut sich gegen Schluss auf. Dem Roman fehlt die Dringlichkeit und auch die ausserordentliche Intensität ihrer letzten zwei Bücher. Trotzdem ein sehr gelungenes Stück.
Juli Zeh nimmt uns einige Jahre in die Zukunft mit. Hauptfigur ist Britta, die zusammen mit ihrem Geschäftspartner eine Firma führt, die mit dem Sterben zu tun hat. Bisher konkurrenzlos in diesem Business, taucht ein Mitstreiter in der gleichen Sparte auf. Die Ereignisse überschlagen sich und die Situation beginnt sich zuzuspitzen. Die Erzählung zieht ihre Stärke aus der sich öffnenden Kluft zwischen dem kaltschnäuzigen Schreibstil Zehs, der überaus pragmatischen Britta und dem Thema des Buchs, dem Tod anderer Menschen. Ein Thema, das auch zum Denken anregen kann.
Ein schaudrige Geschichte von einem Schweizer, der während dem 2. Weltkrieg nach Berlin geht und sich in eine Jüdin verliebt. Er ist naiv und sie begleitet ein dunkles Geheimnis. Eine Erzählung, die (leider) auf wahren Begebenheiten beruht.
Paul Lynch legt ein düsteres und sehr beklemmendes Buch vor. Er erzählt von einem autokratisch regierten Irland der nahen Zukunft. Die Familie im Zentrum der Geschichte erliegt Schritt für Schritt dem steigenden Druck des Regimes. Die Geschichte zeigt uns hautnah und unbeschönigt das Grauen, die Hilflosigkeit und das ausgeliefert Sein in einer Willkürsherrschaft, im Krieg und auf der Flucht. Leider Themen, die alle sehr aktuell sind und von denen täglich Tausende Menschen betroffen sind.
Die Perspektive von 5 Freunden auf einen Mordprozess, in dem ihr gemeinsamer Freund als Mordverdächtiger gilt. Spannend und schlau geschrieben.
Autobigrafisches Buch von Martin R. Dean. Eine sehr interessante Geschichte, die viel von den grausamen Erfahrungen der indischen Kontraktarbeiter, die nach Trinidad verschifft wurden, enthält. Eine Geschichte zwischen Trinidad und der Schweizer Provinz. Für mich persönlich etwas zu dokumentarisch.
Eine gruslig dystopische Geschichte über ein Video, das hohe Wellen schlägt und Auswirkungen in ungeahntem Masse hat. Kling bringt KI, Social Media, Politik und gesellschaftliche Reaktionen darauf in eine packende Erzählung.