Die Assistentin
368 Seiten

Alles, was für mich „22Bahnen“ und „Windstärke17“ zu Herzensbüchern gemacht hat, fehlt hier….Die Geschichte wirkt irgendwie künstlich und oberflächlich. Die Protagonistin bleibt distanziert. „Von Charlottes Innen- und Privatleben wurde bisher noch zu wenig erzählt, deswegen Zeitsprung in den Feierabend. Und in die Gegenwart, ins Präsens, damit Charlottes Innen- und Privatleben einen berührt.“ Echt jetzt?!

Die Assistentin
368 Seiten

Charlotte tritt die Stelle als Assistentin bei dem angesehenen Verleger Ugo Maise an. Schnell zeigt sich: Er überschreitet Grenzen, kontrolliert sie und stellt übergriffige Anforderungen. Zunächst erfüllt Charlotte fast alles, erst am Schluss findet sie ihren eigenen Weg. Das Thema ist aktuell: Wo verlaufen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben? Wie viel bin ich bereit zu geben für Karriere und Anerkennung. Wo bleiben meine eigenen Träume? Typisch für einen Coming-of-Age-Roman. Dazu passt die Erzählweise: Die auktoriale Erzählerin unterbricht immer wieder den Fluss der Geschichte, schaut in die Zukunft, kommentiert, und kehrt dann mit einem „Zurück zur Geschichte“ wieder zum Geschehen zurück. Dadurch entsteht eine gewisse ironische Distanz und gleichzeitig Vertrautheit. Das Buch liest sich leicht, die Sprache ist nah an der Alltagssprache. Das macht es leicht zugänglich, aber für mich bleibt die Geschichte an der Oberfläche. Die Nebenfiguren, der Vater, die Mutter, der Freund, bleiben skizzenhaft. Insgesamt bleibt der Eindruck eines locker geschriebenen, leicht lesbaren Romans, der aktuelle Themen aufgreift, aber nicht in die Tiefe geht.

Die Assistentin
368 Seiten

In leichter und jugendhafter Sprache führt uns Wahls dritter Roman in die Arbeitswelt. Hauptfigur ist eine junge Frau, Charlotte, die sich nicht lange nach Studienabschluss in einem Verlag als Assistentin bewirbt. Dort hat sie Kolleginnen mit ähnlichen Jobprofilen und schnell wird klar, dass ihr Chef ein launischer Machtmensch ist, der am Laufmeter Grenzen überschreitet. Dementsprechend gibt es oft personelle Wechsel und Charlotte, frisch und relativ einsam in München, versucht mit Privat- und Arbeitsleben, die immer mehr verschmelzen, klarzukommen und nicht unterzugehen. Ein Lichtblick tut sich gegen Schluss auf. Dem Roman fehlt die Dringlichkeit und auch die ausserordentliche Intensität ihrer letzten zwei Bücher. Trotzdem ein sehr gelungenes Stück.