Ida ist erwachsen, die Mutter tot. Ida verschließt sich ihrer Schwester Tilda, die mit Viktor und den Kindern in Hamburg lebt. Sie weiß nicht wohin, also fällt ihr ein: Rügen. Erstmal beim Sturm im Meer schwimmen, solange, bis der Wutklumpen im Bauch kleiner wird. Sie heuert in der "Robbe" bei Knut an und irgendwie passiert es, dass sie bei Knut und Marianne einzieht. Und dann steht plötzlich Leif mit seinem schiefen Grinsen in der Tür... Genauso stark wie "22 Bahnen". Ich konnte das Buch nicht weglegen.
Von dem ersten Satz an ist man drin im Wasser und am Ende will man auf einem Containerschiff anheuern. So ein gutes Buch. Was wie ein leichtherziger Spaß beginnt, verwandelt sich Seite um Seite in ein nebulöses Mysterium, was am Ende völlig klar wird, wenn man in den Hafen einläuft.
Henry Standish macht eine Überfahrt und geht über Bord. Da macht man sich so allerlei Gedanken, wenn man im Ozean treibt und dem Schiff "Arabella" hinterher sieht. Und was denken die anderen Passagiere? Toll, präzise und spannend bis zum Schluss. Tolles Lesevergügnen.
John von Düffel kennt das Element Wasser. In allen Geschichten plätschern schöne Sätze in kleinen Bachläufen durch die Seiten, laden zum Abtauchen ein, zum Hinspüren. Die Themen sind vielfältig. Verlust, Angst, Loslassen (müssen) - allesamt reinigend und sehr lesenswert.
verschiedene Geschichten rund ums Schwimmen. Mal wird gebadet, mal geht man unter, mal bildet man sich das alles nur ein, egal, Hauptsache Wasser. Die Zusammenstellung ist gelungen. Bestimmt auch ein tolles Geschenk für Schwimmbegeisterte
Tilda ist Mathematikstudentin; im Supermarkt verdient sie das Geld für den Dreier-Haushalt mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester Ida. Ida braucht ihre Fürsorge - die Mutter, Alkoholikerin liegt meistens auf dem Sofa, und die beiden Väter haben sich aus dem Staub gemacht. Abwechslung und Erholung findet Tilda im Schwimmbad. An einem Juliabend trifft sie Viktor, der jedesmal seine 22 Bahnen zieht, sie mit seinen eisblauen Augen anschaut und verschwindet. Ob er sie noch von der Beerdigung seines Bruders erkennt? Eines Tages macht Tildas Professor ein unwiderstehliches Angebot: Eine Promotionsstelle in Berlin. Doch kann Tilda die kleine Ida mit der kranken Mutter alleine lassen? Tilda hadert mit sich und steckt fest zwischen Freiheit und Verantwortung.
Kurzum: Der Roman ist einfach großartig! Ohne Sentimentalitäten, zeitlos und mit viel Witz und Gefühl erzählt - sehr lesenswert.
Kathleen Beckett entscheidet sich, den ungewöhnlich warmen Novembersonntag anders zu verbringen – den Gottesdienst mit der Familie ausfallen zu lassen und in den Pool zu steigen. Während ihr Mann beim Golfen ist und ihre Kinder mit den Nachbarskindern spielen, grübelt sie im Wasser treibend, über ihre Ehe und rebelliert gegen die Person, die sie in den letzten Jahren war. Währenddessen ist ihr Mann Virgil gefangen zwischen Schuld und Verantwortung und versucht, das eigens gesponnene Netz aus Lügen aufrechtzuerhalten, um die Illusion ihrer Ehe nicht zu gefährden. Doch mit jedem Augenblick, den Kathleen länger im Pool bleibt, droht auch Virgils Fassade zu bröckeln... Es erstaunte mich, wie man ein Bildnis einer Ehe über mehrere Jahre auf so wenig Seiten unterbringen kann. Es gelingt und ist sehr sehr lesenswert!