Ich weiss nicht, was ich machen soll. Rausgehen, rennen, schwimmen. Hier drinnen ist es mir zu laut, zu gefährlich, die Gedanken zerschneiden mein Inneres messerscharf zu ungleich grossen Gulaschklumpen. (S. 202)
Nachfolgeroman von "22 Bahnen", diesmal aus dem Leben von Ida, Tildas kleiner Schwester. Wer diesen Roman mochte, wird mit "Windstärke 17" ebenfalls happy.
Nach Mutters Tod möchte Tilda, dass Ida zu ihr nach Hamburg kommt. Ida landet jedoch nicht in Hamburg, sondern reist ohne ein bestimmtes Ziel weiter nach Rügen. Dort lernt sie Marianne und Knut, ein älteres Ehepaar, kennen, die sie bei sich aufnehmen. In Rügen kämpft Ida gegen ihre Schuldgefühle an, die sie seit dem Tod ihrer Mutter quälen. Sie lernt Leif, ein junger DJ und Surfer, kennen und eine Liebesgeschichte bahnt sich an. Als bei Marianne Krebs diagnostiziert wird, droht Idas Leben erneut aus den Fugen zu geraten.
Wie "22 Bahnen" hat mich das Buch tief berührt und ergriffen. Idas Trauer und Wut waren zeitweise kaum auszuhalten, ich habe Seite für Seite mitgelitten. Und immer wieder sehr viel Liebe und Geborgenheit, die Ida durch das ältere Ehepaar, aber auch durch Leif und Tilda, erfährt. Wunderschön!
Wer „22 Bahnen“ geliebt hat, wird dieses Buch mindestens genau so sehr lieben.
Die Fortsetzung zu „22 Bahnen“ aus der Perspektive von Tildas kleiner Schwester Ida. Traurig und berührend. Geht wieder direkt ins Herz.
Ich will mich ja nicht unbeliebt machen, aber vielleicht hätte 22 Bahnen doch nicht unbedingt eine Fortsetzung gebraucht. In diesem Buch sind gefühlt nur noch Figuren übrig, denen Charakterzüge zugesprochen werden, ohne dass sie diese zeigen, und die alle überhaupt nicht richtig miteinander reden, und bei denen ich nie richtig verstehe, warum sie sich verhalten wie sie sich verhalten. Im Gegensatz zu Tilda, die cool war, ist Ida sehr weinerlich und stressig. Ja, ich verstehe schon, dass Ida eine schwere Kindheit hatte und das Teil ihres Charakterbogens ist, aber das heißt ja noch nicht, dass es Spaß macht anzuhören.