Orkney von Amy Sackville ist bis zur letzten Seite eine zeitlose, merkwürdige und doch fesselnde Erzählung. Reise nach Orkney (dt. Titel) erzählt vom kauzigen Literaturprofessor Richard, der seine 40 Jahre jüngere Studentin geheiratet hat. Die Flitterwochen verbringen die beiden auf den Orkney Inseln in Schottland.
Während der gesamten Erzählung wird nicht ganz deutlich, was sich in den Gedanken der beiden, deren Verbundenheit mit dem Selkie-Mythos und auf der Beziehungsebene der beiden frisch vermählten und Verliebten abspielt. Wahrlich keine Romanze. Schnulzige Aspekte tauchen nur selten auf. Dank der drastischen Schilderungen des kräftigen Ozeans hinterlässt das Buch teilweise sogar ein eher beklemmendes Gefühl. Bis zuletzt jedoch spannend.
Einerseits ein sehr ehrlicher Blick aus der Lebenswelt von Aussiedlerfamilien und der menonitischen Kultur. Andererseits ein Bericht über die Suche nach Liebe & Zuneigung innerhalb der eigenen Familie. Sehr lesenswert!
Eine ehrliche und authentische Reflexion abseits des ganzen Fitnesswahnsinns.
Für das Erscheinungsdatum der Erstauflage, wurden die Geschehnisse der letzten Jahre beeindruckend vorhergeahnt. Das Ende enttäuscht dann doch.
Ein ganz wunderbarer Coming-Of-Age Roman für Menschen, die in einer ähnlichen Zeit aufgewachsen sind.
Ein berührender Erfahrungsbericht über das Aufwachsen in einer ultraorthodoxen jüdischen chassidischen Gemeinde und darüber, wie es Deborah Feldman gelang, sich aus den streng religiösen Kreisen zu befreien. Klare Empfehlung, insbesondere weil die Netflix-Serie von Maria Schrader etwas vom Buch-Original abweicht.
Sergej Sergejitsch in seinem Alltag zwischen ukrainischen Kämpfern und prorussischen Separatisten begleiten zu können, ist dank der sensiblen und tollen Erzählung von Andrej Kurkow ein besonderes Privileg, das jede der 448 Seiten wert ist. Nicht nur im Kontext des aktuellen Konfliktes gelingt es wesentlich besser die Stimmung jener Menschen zu verstehen, die sich in einem, bzw. zwischen zwei Kriegen befinden.