- Kleinste gemeinsame
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Durch ihren YouTube-Kanal maiLab habe ich Mai Thi Nguyen-Kim zum ersten Mal kennengelernt und war schnell gefesselt von der Art und Weise, wie sie Informationen verständnisvoll und wissenschaftlich aufarbeitet. Zwar habe ich nicht alle Videos von ihr geschaut, aber doch die meisten, weswegen ich mich darauf freute, die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse hier noch mal im Ganzen zu lesen.
Ob es um Drogen, Videospiele, Männer und Frauen, alternative Medizin, Impfungen, Erblichkeit von Intelligenz oder Tierversuche geht - zu jedem der Themen erklärt Mai Thi Nguyen-Kim anschaulich, welche Streitfragen es gibt und was die "kleinste gemeinsame Wirklichkeit" bei jedem Thema ist.
Zusätzlich dazu gibt es regelmäßig Boxen, in denen vertieft auf ein im eigentlichen Text nur angeschnittenes Thema eingegangen wird. Während diese Boxen meinen Lesefluss manchmal störten, weil sie oft mitten im Text kamen, war der Inhalt der Boxen an sich sehr interessant und größtenteils Wissen, das in maiLabs Videos ebenfalls nur angeschnitten war und jetzt hier ausführlich(er) erläutert wird.
Hier kommen wir dann auch zum einzigen Schwachpunkt des Buches: maiLabs Videos. Da sie größtenteils die Dinge beschrieben hat, zu denen sie auch Videos veröffentlichte, ist das Buch zwar durchaus für diejenigen interessant, die ihre wichtigsten Themen gerne gebündelt lesen wollen, aber dafür weniger für die Menschen, die ihre Videos bereits sehr gut kennen und erwarten, eine Vielzahl an neuen Erkenntnissen zu sammeln. Mit Ausnahme der Boxen erfährt man relativ wenig Neues, sondern liest im Grunde eine Verschriftlichung ihrer Videos. Was an sich nicht schlecht ist, weil ich persönlich es liebe, einen übersichtlichen Text vor mir zu haben, mir aber sehr gut vorstellen kann, dass das nicht für alle wichtig ist.
Aber natürlich kann man das Buch allein deswegen kaufen, um die wundervolle maiLab zu unterstützen - verdient hat sie es allemal!
Von einem Toten auf dem Mount Everest bis zum Doppelleben des Jonathan Wild bietet dieses Buch interessante Anekdoten aller Art. Nicht alle Anekdoten werden alle Leser interessieren, aber insgesamt ist garantiert, dass man so einige Dinge lernt, die man davor noch nicht wusste.
Das gelingt Giles Milton vor allem dadurch, alle Anekdoten auch für Unwissende verständlich zu beschreiben - selbst, wenn man mit einer bestimmten Person rein gar nichts anfangen kann, ist ihre Anekdote so geschrieben, dass sie auch für Laien zugänglich ist. Einige Anekdoten wird man vielleicht schon kennen, aber der überwiegende Großteil war zumindest mir unbekannt.
Schön ist auch die Einteilung in insgesamt 16 Kapitel, die je drei Anekdoten behandeln. Dadurch kann man bei Bedarf gleich zu dem Thema springen, das einen interessiert. Das einzig Negative dabei ist wohl, dass es, was die Themenauswahl betrifft, sehr oft um sexuelle und tödliche Angelegenheiten geht - andere Themen kommen zwar auch zur Sprache, aber mir persönlich sind diese beiden Themen besonders stark aufgefallen.
Insgesamt ein kurzweiliges, aber informatives Lesevergnügen!
Ich habe bereits "Die Kunst des klaren Denkens" und "Die Kunst des klugen Handelns" gelesen und genossen, weshalb mich "Die Kunst des guten Lebens" natürlich interessierte.
Während es in den anderen beiden Büchern um Denkfehler ging, präsentiert Rolf Dobelli hier uns 52 Denkwerkzeuge, die wir für unser tägliches Leben verwenden können: Wie wir uns selbst nicht mehr so wichtig nehmen, welche Denkweisen besonders wichtig für ein zufriedenes Leben sind und wie wir besonders häufige Denkfehler durch entsprechende Denkwerkzeuge vermeiden.
Mir persönlich hat dieses Buch sehr weiter geholfen, weil ich mich mehr als einmal dabei erwischt habe, wie ich in eine der aufgezählten Denkfallen tappte - und dadurch nun die Möglichkeit hatte, gegen sie vorzugehen. Natürlich reicht der bloße Wille nicht aus, aber es ist definitiv sehr hilfreich, zu wissen, wo genau man in seinem eigenen Denken Fehler hat und was man dagegen unternehmen kann.
Insofern lege ich das Buch allen ans Herz, die bereit sind, etwas in ihrem Leben zu ändern - selbst, wenn sie am Ende nur ein paar der Werkzeuge verwenden. Es ist nicht leicht, die eigene Sichtweise zu ändern, aber es ist definitiv einen Versuch wert!
Wenn vier Hühner in vier Tagen vier Eier legen, wie viele Eier legen dann acht Hühner in acht Tagen?
Mit anschaulichen Beispielen und zahlreichen Grafiken zeigt Mickaël Launay uns, warum wir einen so schlechten Sinn für große Zahlen haben, was Zahlen überhaupt sind, wie unendlich das Unendliche ist, wie man ohne Nullen und Kommas immer zum richtigen Ergebnis gelangt und warum oft mehrere unterschiedliche Ergebnisse richtig sind. Natürlich geht er dabei auch auf seine selbst erfundene Regenschirm-Formel ein, mit deren Hilfe wir von einer Denkweise zur anderen und wieder zurück springen können.
Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und durch die regelmäßigen Grafiken auch für diejenigen geeignet, die über kein großes Wissen im jeweiligen erklärten Bereich verfügen. Im Gegensatz zu "Der große Roman der Mathematik", dem ich nur zur Hälfte einer allgemeinen Leserschaft empfehlen würde, eignet sich "Die Regenschirm-Formel" für so ziemlich jeden, der sein mathematisches und physikalisches Wissen gerne auffrischen und erweitern möchte. Mickaël Launay gelingt es hervorragend, selbst etwas komplexere Themen dem Durchschnittsleser zugänglich zu machen.
Natürlich könnte es durchaus sein, dass gewisse Themen einen mehr interessieren als andere, aber ich würde trotzdem empfehlen, überall reinzuschauen. Die kurzen Kapitel machen es leicht, zu jedem Thema einen kurzen Überblick zu erhalten - etwas, das man meiner Meinung nach nicht verpassen sollte. Mir jedenfalls hat es großes Vergnügen bereitet und ich empfehle das Buch wärmstens jedem, der seinen Horizont erweitern will.
(Die Antwort auf die obere Frage lautet übrigens 16.)
Wer hat die Mathematik erfunden? Wie entwickelte sie sich? Und worin zeigt sie sich im Alltag?
Diese und noch mehr Fragen erforscht Mickaël Launay in "Der große Roman der Mathematik". Hierbei faszinierten mich vor allem die Anfänge mathematischer Überlegungen, die der Autor anschaulich darstellt. Nur bei den komplexeren Themen stieß ich des Öfteren auf eine Wissenslücke, die der Autor nicht füllen konnte, weil Dinge wie imaginäre Zahlen und Infinitesimalrechnung dann doch mehr Wissen erfordern, als ich besitze.
Aus diesem Grund würde ich die erste Hälfte des Buches denjenigen an Herz legen, die sich ein wenig für Mathematik interessieren, aber nicht von ihr erschlagen werden wollen, während die zweite Hälfte wissenswert für diejenigen ist, die bereits über einige Fachkenntnisse verfügen.
Ein wenig Interesse sollte man meiner Meinung nach in jedem Fall mitbringen. Am Anfang beschreibt Mickaël Launay zwar, wie er auch Mathefeinde dazu brachte, sich mit ihr zu beschäftigen, aber wenn es um das Lesen eines Buches zur Geschichte der Mathematik geht, sollte ein gewisses Grundinteresse, und sei es auch noch so klein, vorhanden sein ;)
Für viele Menschen, mich eingeschlossen, ist Schulmathematik ein Graus und litt am meisten unter der Frage "Brauche ich das alles wirklich?"
Diese Art der Mathematik kommt in diesem Buch zum Glück nicht vor. Stattdessen beschäftigt sich Kit Yates mit der Mathematik im Alltag, die er auf hervorragende Weise mit zahlreichen persönlichen Fällen verbindet und dadurch einen starken Leseanreiz schafft. Selbst, wenn ein Kapitel mal eine Art Mathematik behandelte, die mich nicht sonderlich interessierte, schaffte es der Autor, sie mir durch das Verbinden mit verschiedenen Einzelschicksalen schmackhaft zu machen.
Natürlich lernen wir dabei trotzdem etwas über Mathematik, aber nicht auf die trockene Weise, wie sie oftmals im Unterricht durchgenommen wird, sondern im praktischen Zusammenhang, der es deutlich machte, wie wichtig Mathematik für unseren Alltag ist.
Insbesondere gefielen mir die Kapitel zu Mathematik vor Gericht, Statistiken, Zahlensystemen und Algorithmen. Tatsächlich war Kit Young so erfolgreich mit seinen menschennahen Beispielen, dass ich nicht nur aus purem Interesse mehr Informationen zu bestimmten Personen googlete, sondern sogar das Binärsystem erlernte, dessen undurchsichtige Einsen und Nullen mich davor nicht genug interessiert hatten, um herauszufinden, wie sie zustande kommen.
Trotz dem Fokus, den der Autor auf verschiedene Einzelschickale setzt, schadet ein Grundinteresse an Mathematik mitnichten - aber tatsächlich würde ich behaupten, dass es nicht zwingend notwendig ist, solange man allgemein daran interessiert ist, sich weiterzubilden.
Insofern gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung!