Auch hier brauchte ich mal wieder eine Auffrischung bezüglich meiner Denkfehler, die Rolf Dobelli großartig zusammenfasst. Speziell seine beiden Bücher zu Denk- und Handlungsfehlern sind welche, die ich sicher noch öfters in die Hand nehmen werde. Sie stellen kurz und knackig dar, auf welche Dinge man achten sollte und sind deshalb eine hervorragende Lektüre, die sich sowohl schnell lesen lässt als auch wertvolles Wissen vermittelt!
Ich brauchte mal wieder eine Auffrischung bezüglich Denkfehlern, wofür Rolf Dobellis Bücher wirklich fantastisch geeignet sind. Ich bin immer wieder beeindruckt davon, wie viel Wissen er in drei Seiten vermitteln kann!
In „Die Kunst des digitalen Lebens“ listet Rolf Dobelli mehrere Argumente dafür auf, warum man auf News verzichten sollte. Als jemand, der selbst kaum News konsumiert, bestärkte er mich damit in meinem Entschluss, das weiter so zu halten (und allgemein den Konsum Sozialer Medien einzuschränken).
Einige der Argumente, die er anbrachte, nutzte ich bereits selbst (vor allem, dass News im Grunde Zeitverschwendung sind, die für das eigene Leben nichts nützen), aber davon abgesehen gab es noch viele, viele weitere gute Gründe, auf News zu verzichten, die mir bisher gar nicht so bewusst waren und die nur umso mehr verdeutlichten, wie schädlich News und wie viel besser lange, ausführliche Artikel zu einem Thema sind.
Insofern war die Lektüre für mich vielleicht nicht unbedingt notwendig, aber dennoch sehr bereichernd, wenn es darum geht, meinen News-Verzicht vor anderen zu verteidigen. Ob News-Junkies sich von Dobellis Argumenten überzeugen lassen, ist dagegen schwerer zu sagen – schließlich gehört es zu unseren Denkfehlern, konsequent alles auszublenden, was gegen die eigene Meinung spricht.
An der Qualität seiner Argumente ändert das natürlich nichts, weshalb ich letztendlich eine Leseempfehlung ausspreche – sowohl an diejenigen, die bereits auf News verzichten (weil es gut ist, sich regelmäßig in Erinnerung zu rufen, warum man es tut) als auch an diejenigen, die diesen Weg erst noch beschreiten müssen. Ich hoffe, es funktioniert.
Auch "Die Kunst des klugen Handelns" hat eine Neuausgabe mit einem Workbook bekommen, das es einem erlaubt, sich tiefergehend mit den genannten Denkfehlern zu beschäftigen und die zu finden, auf die man am öftesten hereinfällt.
Besonders betroffen bin ich persönlich bei Schwarzen Schwänen (mit denen ich nie rechne), was in Verbindung mit dem Default-Effekt, unter dem ich ebenfalls sehr stark leide, eine ungute Kombination ist, die ich ohne Rolf Dobelli zum ersten Mal bewusst als meinen größten Denkfehler wahrnahm.
Eine weitere gefährliche Kombination bei mir war der House Money Effect in Verbindung mit der Angst vor Reue - obwohl Geld Geld ist, tendiere ich dazu, geschenktes Geld schnell und gedankenlos für Dinge auszugeben, die ich eigentlich nicht brauche.
Das waren nur vier erwähnte Denkfehler aus der Top-Ten-Liste, die ich mir anhand des Workbooks erstellt habe, aber sie haben mir einen guten Einblick in mein Denken gewährt, das ich zuvor, was meine Denkfehler angeht, falsch einschätzte, jetzt aber das Gefühl habe, besser an ihnen arbeiten zu können. (Wobei es erwähnenswert ist, dass Affektheuristik ebenfalls zu meinen Top-Denkfehlern gehört.)
Es war wie schon in "Die Kunst des klaren Denkens" schwierig, einzuschätzen, welche Denkfehler denn nun am gravierendsten sind, doch trotz der Tatsache, dass ich mich sehr viel besser bewertet habe, als ich bin, habe ich einen guten Eindruck davon gewonnen, auf welche Denkfehler ich besonders häufig hereinfalle.
Von daher kann ich sowohl die eigentliche Lektüre als auch das Workbook sehr empfehlen; selbst, wenn man es nur teilweise durcharbeitet, gewinnt man viel für sein Leben!
In der Neuausgabe von "Die Kunst des klaren Denkens" kam ein Workbook-Teil dazu, mit dem man seine eigenen häufigsten Denkfehler identifizieren kann. Die eigentlichen Kapitel über die Denkfehler blieben gleich, aber zusätzliche Beispiele und eine Bewertungsskala fand man dafür im Workbook.
Ironischerweise wurde ich beim Bearbeiten des Workbooks Opfer eines Denkfehlers: die Häufigkeit, mit der ich einen Denkfehler beging, verband ich mit der Stärke der Konsequenzen, den er trug, obwohl beides nicht zwingend miteinander zusammenhängt. Es war schwer, auf einer Skala von 1-10 beides zu bewerten, weil ich mir nicht immer sicher war, welche Zahl nun denn angebracht ist. Aber natürlich half es mir trotzdem, meine häufigsten Denkfehler zu finden.
Mein eindeutig größter Denkfehler ist das Framing, das ich zwar auch zu meinem Vorteil nutze, auf das ich aber ebenso oft hereinfalle. Auch der Confirmation Bias und die Sunk Cost Fallacy erzielten bei mir hohe Werte. Und natürlich war auch der Anker (den ich für die Bewertung der Denkfehler nicht außer acht lassen konnte) unter den Top 5.
Das Buch war bereits ohne den Workbook-Teil eine wertvolle Lektüre, die mir half, meine Denkfehler besser wahrzunehmen, wobei der Workbook-Teil selbst letztendlich ganz praktisch, aber auch verzichtbar ist. Das liegt größtenteils daran, dass viele der zusätzlichen Beispiele, die Rolf Dobelli anführte, für mich nicht von Relevanz waren (ganz besonders die Beispiele zu Aktien) und ich fand, dass die eigentlichen Kapitel die Denkfehler bereits gut genug zusammenfassen. Es half durchaus, sich tiefergehender mit den Denkfehlern auseinander zu setzen, doch um eine klare Bewertung abzugeben, ist die Zeitspanne noch zu kurz - wer ernsthaft an sich arbeiten will, wird das Workbook nicht nur einmal, sondern zumindest Teile davon mehrmals durchgehen müssen.
Insgesamt also ein sehr lesenswertes Sachbuch, das hilft, seinen eigenen Blickwinkel zu schärfen - unabhängig davon, ob man den Workbook-Teil nun mitmacht oder nicht.
Ich habe bereits "Die Kunst des klaren Denkens" und "Die Kunst des klugen Handelns" gelesen und genossen, weshalb mich "Die Kunst des guten Lebens" natürlich interessierte.
Während es in den anderen beiden Büchern um Denkfehler ging, präsentiert Rolf Dobelli hier uns 52 Denkwerkzeuge, die wir für unser tägliches Leben verwenden können: Wie wir uns selbst nicht mehr so wichtig nehmen, welche Denkweisen besonders wichtig für ein zufriedenes Leben sind und wie wir besonders häufige Denkfehler durch entsprechende Denkwerkzeuge vermeiden.
Mir persönlich hat dieses Buch sehr weiter geholfen, weil ich mich mehr als einmal dabei erwischt habe, wie ich in eine der aufgezählten Denkfallen tappte - und dadurch nun die Möglichkeit hatte, gegen sie vorzugehen. Natürlich reicht der bloße Wille nicht aus, aber es ist definitiv sehr hilfreich, zu wissen, wo genau man in seinem eigenen Denken Fehler hat und was man dagegen unternehmen kann.
Insofern lege ich das Buch allen ans Herz, die bereit sind, etwas in ihrem Leben zu ändern - selbst, wenn sie am Ende nur ein paar der Werkzeuge verwenden. Es ist nicht leicht, die eigene Sichtweise zu ändern, aber es ist definitiv einen Versuch wert!
Wichtiger, als nach Erfolgsfaktoren zu suchen, ist es, die Verhaltensweisen zu vermeiden, die Erfolg verhindern. Welche das sind, stellt Rolf Dobelli in seiner „Not-To-Do-Liste“ vor. Darunter sind nicht nur ein paar offensichtliche Ratschläge (freundlich und zuverlässig sein), sondern auch so einige, die nicht ganz so leicht zu verdauen sind, weil es leicht ist, hier die schlechte Angewohnheit auszuüben (in den Tag hinein- und in der Vergangenheit leben). Gerade deshalb ist die Lektüre so wichtig: Obwohl man natürlich nie all seine (Denk-)Fehler beseitigen können wird, ist es wichtig, sich ihrer bewusst zu sein.
Am Anfang fiel es mir schwer, in das Sachbuch reinzufinden, weil viele Kapitel am Anfang von so übertriebenen Beispielen begleitet wurden, dass ihre Botschaften viel zu offensichtlich und teils sogar unnötig schienen. Der Text danach, der ausführt, warum man dem Negativbeispiel nicht folgen sollte, war zwar umso bereichernder, aber dennoch dauerte es mehrere Kapitel, bis schließlich die Verhaltensweisen folgten, mit denen ich mich besser identifizieren konnte. Diese nahmen letztendlich einen Großteil des Buchs ein, wodurch die Lektüre sich von einer scheinbar nicht für mich relevanten zu einer sehr bedeutsamen entwickelte. Von daher empfehle ich allen, die bei den ersten Kapiteln noch zögerlich sind, weiterzulesen, weil danach umso mehr wichtige Kapitel folgen.
Wissen, das in anderen Dobelli-Sachbüchern bereits erwähnt wurde, wird natürlich wiederverwendet, zusammen mit noch nicht durchgearbeiteten Punkten. Hier bin ich zwiespältig eingestellt; einerseits erfährt man, wenn man die anderen Bücher schon kennt, nicht SO viel Neues, aber andererseits ist das Neue, das man erfährt, dafür umso inspirierender. Selbst, wenn man wie ich nicht weiß, ob man allen Ratschlägen folgen können wird, war es sehr erfrischend, sich ihrer zu vergegenwärtigen.
Aus diesem Grund ist das Buch letztendlich eine Empfehlung für alle, die ein besseres Leben führen möchten – nicht dadurch, das Richtige zu tun, sondern dadurch, das Falsche zu vermeiden.