Anthony Doerr hat mich bisher noch nie enttäuscht. Auch mit Wolkenkuckucksland hat er mir wunderbare Lesestunden beschert. Allerdings ist es eine Geschichte, die man am Besten stundenlang auf dem Sofa lesen muss, damit man gut reinkommt. Anfangs hatte ich es schwer reinzukommen, weil ich mich nie länger darauf einlassen konnte. Ich mochte diese Geschichte und werde sie nie vergessen.
Pascal alias "Krüger" lebt mit seiner Mutter in Bodenstein, einem winzigen Nest. Er verbringt seine Tage mit Kiffen, herumliegen, träumen, im Müller mit seinem Kumpel Viktor Playsi zocken und alles geht so seinen Gang. Am letzten Tag des Sommers, 31.8.1999 kommt aber alles anders. Der Zirkus ist in der Stadt. An diesem Tag passiert irgendwie alles: Ein Diebstahl, eine Messerwerferin, die Hunnen und die Haschplantage, eine heftige Party, Pascals Geheimnis, das niemand wissen darf, ein erster Kuss und ein Tod.
Die Geschichte liest sich weg wie nix und wer 1999 auch gerade 15 oder 16 war und in einer Kleinstadt aufgewachsen ist, erkennt diese Charaktere sofort wieder. In jedem Dorf gabs einen Pascal, es gab einen Viktor, eine Gang, mit der man nix zu tun haben wollte und jede Menge Gerüchte über schrullige Alte oder reiche Mietzen. Verrückt und kraftvoll diese Geschichte. Mochte ich sehr gern.
Diese launigen 96 Seiten sind ein kurzer, guter Rundumschlag gegen Amazon, Google & Co. Wem Zouboffs "Überwachungskapitalismus" mit 900 Seiten zu viel ist, kriegt hier einen kurze Einführung mit ner netten Quellenbeigabe zum Weiterlesen und kann gleich loslegen, Antworten zu finden, auf die Frage: Welche Digitalisierung wollen wir eigentlich?
Der "Buchspazierer" Carl trägt die bestellten Bücher zu seinen Kundinnen und Kunden. Denen gibt er Namen von Romanfiguren und macht sich so seine Gedanken. Eines Tages drängt sich ihm ein kleines Mädchen auf, das er nicht mehr loswird. Sie begleitet ihn auf seinen Auslieferungstouren und macht ihn nervös. Sein ganzer geregelter Alltag gerät aus den Fugen...und das bleibt weder für ihn noch für seine "Romanfiguren" ohne Folgen. Ein wirklich netter Roman für zwischendurch für alle Menschen, die Bücher und Lesen lieben. Kann man auch gut verschenken. Für Fans von "Die fabelhafte Welt der Amelie"
Nora Seed verliert ihren Job, ihre Katze stirbt und irgendwie passt ihr das Leben nicht, also beschließt sie zu sterben. Nach einer Überdosis Medikamente wacht sie in der Mitternachtsbibliothek auf und liest im Buch des Bereuens über ihre Lebensentscheidungen nach. Sie erhält von der Bibliothekarin Mrs Elm die Möglichkeit, diverse Leben anzuprobieren...
Vorhersehbar und voll mit platten Lebensweisheiten wie in den Büchern a la "Café am Rande der Welt". Nett und leicht zu lesen, aber auch nichts Weltbewegendes. Hat mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen.
Das Buch hat mich mächtig beeindruckt. Das Leben von Samson Freitag gerät in eine Abwärtsspirale, als er in seiner Tätigkeit als "Lebensberater", eine falsche Beratung durchgeführt hat und sich die Klientin daraufhin das Leben genommen hat. Seine Freundin macht Schluss, ihm werden Sozialpunkte aberkannt und gerät gesellschaftlich ins Aus. Wird es ihm gelingen, seinen eigenen Platz in der optimierten Gesellschaft wieder zu erlangen?
ein bisschen sehr trocken geschrieben und für mich unbrauchbar, aber ich glaube nicht, dass ich zur Zielgruppe gehöre, weil ich mein Handy auch ruhig mal so daheim lassen kann. Es gibt gottseidank viele andere Bücher zu dem Thema
Mann und Junge gehen durch ein verbranntes Amerika und kämpfen ums Überleben.
Eindringliche Schilderungen, traurig, aber naja. Wenn man schon öfter Dystopien gelesen hat, ist das jetzt nichts Neues. Sprachlich schön, Handlung eher mäßig. Trotzdem würd ich es als "modernen Klassiker" einordnen, den man gelesen haben sollte.
1912 - Edwin St. John St. Andrew erlebt in einem Wald eine verstörende Halluzination. 2020 - Marielle erfährt, dass ihre Freundin Vincent tot ist und erinnert sich an ihre Freundin, als sie ein Video sieht, dass einen seltsamen Glitch hat. 2093 - Autorin Olive Llewllynn ist auf ihrer Lesereise auf der Erde zu ihrem Roman "Marienbad" in dem es um eine Pandemie geht - während es um sie herum beunruhigende Nachrichten von einem Virus-Ausbruch gibt. 300 Jahre später arbeitet ein nach einem der Hauptcharaktere aus "Marienbad" benannter Ermittler im Zeit-Institut an einer Theorie und untersucht anhand von historischen Dokumenten diese merkwürdige Anamolie im Wald... Emily St. John Mandels Signaturstärke sind ruhige, sich langsam aufbauende Geschichten mit faszinierenden Charakteren, die sie mit einem übergeordnetem Thema (hier: Simulationstheorie) zusammenkomponiert. Es ist mir unmöglich, ihre Geschichten zu vergessen. Anfangs wusste ich nicht, was ich von den einzelnen Abschnitten halten solle, aber als es dann klar(er) wurde, fand ich das alles zutiefst bewegend. Sea of Tranquility erinnert mich daran, dass der Ruhezustand der Menschheit die Krise ist. Die Welt von irgendjemandem geht immer zu Ende: Das ist der Grundgedanke dieses Buches. Und stellt die Frage: Wie gestalten wir unser eigenes Leben sinnvoll?