1912 - Edwin St. John St. Andrew erlebt in einem Wald eine verstörende Halluzination. 2020 - Marielle erfährt, dass ihre Freundin Vincent tot ist und erinnert sich an ihre Freundin, als sie ein Video sieht, dass einen seltsamen Glitch hat. 2093 - Autorin Olive Llewllynn ist auf ihrer Lesereise auf der Erde zu ihrem Roman "Marienbad" in dem es um eine Pandemie geht - während es um sie herum beunruhigende Nachrichten von einem Virus-Ausbruch gibt. 300 Jahre später arbeitet ein nach einem der Hauptcharaktere aus "Marienbad" benannter Ermittler im Zeit-Institut an einer Theorie und untersucht anhand von historischen Dokumenten diese merkwürdige Anamolie im Wald... Emily St. John Mandels Signaturstärke sind ruhige, sich langsam aufbauende Geschichten mit faszinierenden Charakteren, die sie mit einem übergeordnetem Thema (hier: Simulationstheorie) zusammenkomponiert. Es ist mir unmöglich, ihre Geschichten zu vergessen. Anfangs wusste ich nicht, was ich von den einzelnen Abschnitten halten solle, aber als es dann klar(er) wurde, fand ich das alles zutiefst bewegend. Sea of Tranquility erinnert mich daran, dass der Ruhezustand der Menschheit die Krise ist. Die Welt von irgendjemandem geht immer zu Ende: Das ist der Grundgedanke dieses Buches. Und stellt die Frage: Wie gestalten wir unser eigenes Leben sinnvoll?
Rot und Blau sind zwei Auftragskillerinnen aus gegnerischen Lagern, die an diversen Zeitsträngen arbeiten, um den Lauf der Geschichte zu manipulieren. Sie sind sich sehr ähnlich und spüren: Die andere ist wie ich. Blau gelingt es mithilfe der Steganografie Briefe an Rot zu schicken, die die Zeit überdauern, aus anfänglichen Spott wird Liebe. Doch die Kommandozentrale bzw. Garden sind hinter beiden her...
Zugegeben: Der Roman war anfangs etwas sperrig, weil ich die Szenarien nicht einordnen konnte und irgendwie die Briefe auch nicht so viel Sinn machten, aber wenn man durchhält, wird man am Ende belohnt. Ein toller Roman!