Wie Agatha Christie auf Steroiden, mit Zeitreisen, Körpertausch und Plot Twists an jeder Ecke. Ich denke, wenn ich jeden Abend zweihundert Seiten von einem Buch inhaliere, dann kann es nur eine uneingeschränkte Empfehlung sein.
Es mag fast absurd klingen, aber zwischendurch habe ich mir noch mehr Plot Twists gewünscht. Ich kann das nicht gut erklären, weil die Geschichte quasi unzusammenfassbar ist, aber trotz der absolut fesselnden Handlung hatte ich damit gerechnet, dass es noch fesselnder sein würde. Aber das macht nichts, es war auch so unglaublich und eindrucksvoll.
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Am Anfang hatte ich etwas Angst, dass ich nicht über die erste Stunde des Hörbuchs hinauskommen würde, aber irgendwann hat es mich dann doch noch ein bisschen gepackt.
Oft finde ich es sehr anstrengend, wenn Figuren zu launisch sind, oder wenn die Geheimnisse einer Geschichte vor allem darauf basieren, dass die Hauptfigur schon vieles weiß, aber die Leser nicht eingeweiht werden – und dieses Buch bietet besonders anfangs leider Beides! Mit der Zeit darf man aber, obwohl man nur schnöder Leser ist, Hintergrundinformationen erfahren, und irgendwann weiß man ausreichend Bescheid, um zusammen mit Alex Stern den Geheimnisses in den dunklen Ecken des Yale Campus nachzugehen.
Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch einige gute Stellen und spannende Ideen hatte, aber auf der anderen Seite auch einige fast schon klischeehafte Gimmicks mitbrachte, die wenig für mich getan haben. Ich möchte mich da ein bisschen über die bemüht seltsam funktionierende Bibliothek beschweren, aber hauptsächlich über alle Kapitel, die auf die doppelte Länge gedehnt wurden, weil Alex‘ innerer Monolog zu jedem Satz, den jemand sagt, und zu jeder Bewegung, die jemand macht, noch einen Paragraph hinzufügen muss.
Richtig gut! Seit letztem Sommer bin ich ja endlich Rubyentwickler, darum ist jedes Buch, in dem es um Object-Oriented Design geht, direkt eine gute Investition. (Dieses Buch hier gibt es praktischerweise auch in JavaScript- und PHP-Editionen, darum ist vielleicht für jeden was dabei! Ich habe aber lediglich die Ruby/Milch-Variante gelesen.)
Im ganzen Buch geht es um das gleiche Codebeispiel: Das Lied „99 Bottles of Beer/Milk“. Anfangs ist der Code noch extrem simpel gehalten (das Buch nennt es „Shameless Green“, das werde ich mir auf jeden Fall merken), aber durch „Neue Anforderungen“ müssen immer mehr Features hinzugefügt werden. Damit die Komplexität nicht explodiert, wird man darum auf eine Reise durch Refactorings genommen, die den Code immer modularer werden lassen. Jeder Schritt ist ausführlich und nachvollziehbar erklärt, auf jedes Detail wird eingegangen und Alternativen werden abgewogen.
Da juckt es einen direkt in den Fingern – Ich kann es kaum erwarten, meine nächste Klasse zu schreiben!
Ein sehr besonderes Buch, mit einer noch besondereren Hörbuchfassung. Gelesen von Nick Offerman, David Sedaris und über hundert anderen Leuten. Ich war absolut fasziniert, wie gut das umgesetzt war.
Ich bin hin und weg. Das war einer der schönsten Comics, den ich seit Jahren gelesen habe – Ein absoluter Glücksgriff. Ich folge der Künstlerin schon seit Jahren auf Instagram und mag ihren Zeichenstil total. Als sie vor ein paar Wochen ankündigte, dass dieser Comic nun endlich erscheint, dachte ich: Ja, was soll's, dass ich nicht besonders gut Französisch kann, ich bestelle ihn!
Tatsächlich ist vermutlich niemand mehr überrascht von meiner Fähigkeit, diesen Comic zu lesen, als ich selbst. (Außer vielleicht alle Leute, die jemals versucht haben, mir Französisch beizubringen.) Ich hatte einige Jahre Französisch in der Schule, aber es fällt mir sehr schwer, selbst Sätze zu formulieren. Ich kann bei „The Parisian Agency“ auf Netflix mithilfe von deutschen Untertiteln nachvollziehen, was sie gerade auf Französisch gesagt haben, aber das war es dann auch. Und offenbar kann ich auch etwa drei Viertel eines Graphic Novels lesen. (Beim restlichen Viertel hat mir Google Translate weitergeholfen.)
Ich bin so froh, dass ich mich darauf eingelassen habe. Was für eine tolle Geschichte.
Wow, was für ein Buch! Ich kann nicht genau erklären, wie das passiert ist, aber ich habe ungefähr neun Monate gebraucht, um es zu lesen. Das ist seltsam, denn ich kann nichts benennen, was mich an diesem Buch besonders gestört hätte. Vielleicht braucht man manchmal einfach etwas mehr Zeit.
Das Buch beschreibt jedenfalls den kometenhaften Aufstieg einer (fiktionalen) britischen Band (Ihr ahnt es: Utopia Avenue) innerhalb von ein paar Monaten zwischen 1967 und -68. (Eines dieser Jahre war wohl „The Summer of Love“, aber ich kenne mich nicht aus.)
Die Alben und Songs der Band bilden die Struktur des Buchs. Jedes Kapitel ist aus der Sicht des Bandmitgliedes geschrieben, der/die ihn beigesteuert hat, und die jeweiligen Lebensumstände, die zur Erschaffung des Liedes geführt haben. Als „Gerüst“ für ein Buch hat mir das sehr gut gefallen – besonders in Verbindung mit den Übersichtsseiten, auf denen die nächsten 3-4 Kapitel/Lieder zu einer Seite einer Schallplatte zusammengefasst wurden. Als Konzept eigentlich schon fast übertrieben, aber so gut ausgeführt, dass es hervorragend geklappt hat.
Die Dialoge waren cool und witty – besonders mochte ich diese Stelle über den ersten Van, den sich die frischgegründete Band geleistet hat:
Levon scratches his ear. ‘How does she [the van] handle?’
‘Like a tank,’ says Dean, ‘Except on corners, when she handles like a coffin. Won't go above fifty, either.’
‘We bought her for lugging gear,’ says Griff, ‘not for setting landspeed records.’
Als jemand, der sich mit der Musik der Sechziger beinahe überhaupt nicht auskennt (obwohl ich so oft The Boat That Rocked gesehen habe), war ich manchmal nicht sicher, ob das unerlässliche Namedropping („John Lennon ist hier irgendwo“ und „Hallo, ich bin Lenny. Ihr kennt mich vielleicht als Leonard Cohen“ und „Wir gehen zur Party in Janis Joplins Haus“) noch cool oder schon übertrieben war.
Neben dem vordergründigen Thema Rockmusik hängt sich das Buch außerdem noch in das größere David Mitchell Spookyverse hinein und bringt einen unerwarteten und angenehmen übernatürlichen Twist mit. Am Ende des Buches war ich so beeindruckt, dass ich schnell losgehen musste, um mir in der David Mitchell-Buchhandlung meines Vertrauens noch schnell zwei weitere Bücher von ihm zu besorgen. Gebt mir 18 Monate, ich melde mich dann.
Das war nicht das erste Buch, das ich zum Thema „Schreiben“ gelesen habe, aber trotzdem konnte ich wieder viel mitnehmen.
Besonders gefiel mir, dass der Fokus so auf Sachtexte gerichtet wird: Es geht explizit nie um Fiktion. Irgendwie war mir vorher nie klar, welche Möglichkeiten diese klare Unterscheidung bietet.
Der erste Teil der kleinen Reihe, deren zweiten Teil ich zu Weihnachten bekommen habe. Sie in der falschen Reihenfolge zu lesen, macht aber nichts. Ich fand das Tagebuch, wie auch den anderen Teil schon, wunderbar geschrieben, lustig und charmant, sarkastisch und warmherzig. Hoffentlich wird es irgendwann zu einer Trilogie!
Nach Florians Rezension musste ich mir nun endlich selbst ein Bild davon machen, wie dieses Buch denn nun geschrieben ist. Ergebnis: Geht so! Besonders die ersten Kapitel enthalten wirklich eine beeindruckende Menge „Fuck“s, die Vergleiche und Anekdoten waren mir etwas zu einseitig, und so ganz sicher, was Mark Manson mir eigentlich sagen wollte, bin ich auch nicht.
Halb politischer Krimi, halb Gedankenexperiment: Was wäre, wenn die Nazis den zweiten Weltkrieg gewonnen hätten? Das Buch spielt im April 1964, kurz vor Hitlers 75ten Geburtstag. An sich hat mir das Hörbuch gut gefallen und ich fand es spannend und bedrückend geschrieben und gelesen.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Harris sich noch größere Sprünge hätte erlauben können, was für Auswirkungen weitere 20 Jahre Naziherrschaft auf Deutschland, Europa und die Welt gehabt hätte. Hin und wieder wirkte es, als ob die Zeit eigentlich nach 1945 stehengeblieben wäre, und nur noch ein paar Gebäude fertiggebaut wurden, die dann beschrieben werden konnten.
Irgendwie lag der Comic schon ewig bei mir rum, weil ich überlegt hatte, erst noch mal die Podcastfolgen dazu anzuhören. Jetzt habe ich ihn aber einfach trotzdem gelesen! Ha!
Richtig schön gezeichnet und das Gefühl eines Kindheitsurlaubs sehr gut eingefangen.