Bücherregal lädt …
In a House of Lies
432 Seiten

Ein Dokumentarfilm, den wir bei der „British Shorts“-Reihe gesehen haben, in dem Ian Rankin vorkommt, hat mich daran erinnert, dass ich seit 2019 dieses Buch im Schrank habe. Jetzt habe ich es – mein Erstes von ihm – endlich gelesen, und fand es sehr spannend! Die verschiedenen Handlungsstränge sind gut ineinander verwoben und die Geschichten sind unterhaltsam. Das einzige, was mir etwas schwer fiel, war, die vielen, vielen Namen voneinander zu unterscheiden. Auch nach zwei Dritteln des Buches wurden noch neue britische Personen eingeführt die alle ähnliche Namen hatten. Aber ich habe es geschafft!

Wie ich außerdem herausgefunden habe, ist es bereits das 22. Buch mit/über John Rebus, also stolpere ich vermutlich von der merkwürdigsten Richtung in diese Reihe rein. Ich habe jetzt zur Ergänzung noch den ersten Teil bestellt, mal schauen, wie der so ist!

Death at the Sign of the Rook
384 Seiten

Durch Zufall an einem sonnigen Frühlingstag in Friedrichshain aus einem Buchladen mitgenommen, mal wieder ein Glücksgriff! Ein Krimi mit einem interessanten Fall, aber hauptsächlich spannende Charakterstudien, geistreichen Dialoge und … Figuren, die sterbenden Verwandten und einer Schießerei in ihrem Gutshaus sehr entspannt gegenüberstehen. Cool!

Wie ich allerdings herausfand, ist das hier schon das sechste Jackson Brodie-Buch, jetzt muss ich wohl vorne anfangen. Kate Atkinson kommt auf jeden Fall wieder in die Rotation.

How to Solve Your Own Murder
374 Seiten

An sich steckt in diesem Buch ein guter Kern und ich habe es auch relativ gerne gelesen. Aber ich wurde immer wieder davon rausgerissen, dass die Leute sich komplett random verhalten und das Gegenteil von dem machen, was sie gerade noch machen wollten. Die Hauptfigur war mir auch ein µ zu quirky und – und das war das schlimmste – hatte das Tagebuch, das durch Zufall chronologisch perfekt die Hintergrundgeschichte erklärt, die ganze Zeit in der Hand und hat es einfach nicht fertiggelesen? Hallo??? Lös den Fall!!! Wo ist Bob Andrews, wenn man mal jemanden braucht, der Recherchen und Archiv macht?

How to Kill Your Family
368 Seiten

Wieder ein Buch, in dem die Erzählerin so hochnäsig, eingebildet, besserwisserisch, egoistisch und fies ist, wie es nur geht. Auch hier verstehe ich, dass das bestimmt Absicht ist, aber diese ständigen Rants über alles, was Leute machen, sind sooo anstrengend und lenken nur von den interessanten Teilen des Buches ab. Wobei ich anderen Rezensionen hier zustimmen muss, dass das Buch mit der Zeit extrem an Schwung verliert und immer zäher und zäher wird. Wie ein Kaugummi, der auf der ersten Seite noch erfrischend nach Pfefferminze schmeckt und auf der letzten Seite nur noch ein trauriger grauer Klumpen ist, ein Schatten einer eigentlich interessanten Romanidee.

The Big Four
224 Seiten

Ohje, was war das denn? Das Buch enthält mal wieder internationale Spionage und Geheimorganisationen und hat direkt Flashbacks von „Passenger to Frankfurt“ ausgelöst. Sobald Christie die Häuser von reichen Mordopfern verlässt, wird es direkt richtig übertrieben und unglaubwürdig. Außerdem war es komisch aus verschiedenen Kurzgeschichten zusammengebastelt. Immerhin hat Christie selbst es wohl mal „that rotten book“ genannt.

Der Verdacht
128 Seiten

Ist das überhaupt ein richtiger Krimi? Eigentlich ist allen Beteiligten von Anfang an das Meiste klar, aber dann wird es eine Diskussion über Ethik und Menschlichkeit in unserer modernen Gesellschaft (aka Schweiz 1949), die mir aber etwas zu viele lange Monologe enthielt. (Und die Figur des sogenannten „Zwergs“??? Äh, Friedrich? Hallo?)

A Study in Scarlet
176 Seiten

Größtes Rätsel: Warum heißt das Buch „A Study in Scarlet“? Ja, es gibt die Stelle, an der Sherlock Holmes sagt „A study in scarlet, eh? Why shouldn’t we use a little art jargon? There’s the scarlet thread of murder running through the colourless skein of life, and our duty is to unravel it, and isolate it, and expose every inch of it.“ Aber … warum sagt er das?

The Murder on the Links
306 Seiten

Ein erstaunlich buchiges Buch von Agatha Christie! Gefühlt bekommt man selten so viele Informationen über Personen und Gefühle. Die Auflösung war ein bisschen durcheinander (und über viele Kapitel verteilt, immer mal wieder von falschen Lösungen unterbrochen), was den Spaß etwas reduziert hat. Aber trotzdem voll gut!

Death on the Nile
373 Seiten

Der Anfang zieht sich ein bisschen, aber nachdem die Geschichte einmal Fahrt aufnehmen darf, geht es Schlag auf Schlag. Ein toll konstruiertes mehrschichtiges Krimi, in dem alles zusammenpasst.

Agatha Christie versucht eingangs – mit mäßigem Erfolg – Ägypten anhand ihrer persönlichen Reiseerfahrungen lebendig werden zu lassen. Ich finde Agatha Christie ja wirklich toll, aber für sowas ist mir ihr Stil dann doch zu hölzern und unflexibel. (Und, das mag dem Alter des Buchs geschuldet sein, aber trotzdem: Diese Ausschmückungen über den touristischen Alltag in Ägypten sind oft so cringy rassistisch.)

The Less Dead
341 Seiten

So gut geschrieben, dass ich es innerhalb eines Tages gelesen habe und kaum weglegen konnte. Die Story fand ich nicht ganz so gut wie The Long Drop – insbesondere dass die Hauptfigur die ganze Zeit den Ernst der Lage unterschätzt und dadurch teilweise absurde Entscheidungen trifft – aber dennoch spannend und unterhaltsam.