Bücherregal lädt …
Strong Female Character
288 Seiten

Fern Brady (die ich hauptsächlich als Teilnehmerin von Taskmaster kenne) beschreibt in diesem Buch ihr bisheriges Leben in zeitweise herzzerreißendem Detail. Neben vielen „allgemeinen“ Schwierigkeiten geht es auch um die Schwierigkeit als Frau eine Autismusdiagnose zu bekommen, und wie ihr genau diese aber geholfen hat, alles aus einer neuen Perspektive zu sehen und besser zu verstehen, was eigentlich vor sich geht.

Ich fand das Buch sehr gut und eindrücklich. Die Reihenfolge der Kapitel ist gut, die Auswahl der Anekdoten wirkt genau richtig, und auch die allgemeineren Erklärungen waren hilfreich. Fern Brady hat es selbst gelesen und die Hörbuchfassung mochte ich sehr gerne.

Another Bullshit Night in Suck City
352 Seiten

Ich kann gar nicht glauben, wie viele gute Stellen dieses Buch hat. Wie ein sehr langes Gedicht.

Working with the homeless we can hear the buildings crumble. Yet each night we close Foley’s and step out, faintly disappointed, into the still-standing city.

und

He will turn from shadow to object, become solid, something you can attach handcuffs to.

und

How do they navigate an hour, I wonder, let alone a city, a lifetime?

und

My mother sat me down and asked what I planned to do with my life. Seventeen, clearly on the wrong path, I thought for a moment and answered, Crime. As tears well up in my mother’s eyes I tried to explain—White-collar, victimless. She walked out of the room.

und

I don’t know you at all, she will say, a few months into our affair, but if you ever want to talk … and I’ll smile a skull’s smile and one by one the lights will go off inside me.

If You Can't Take the Heat
336 Seiten

Wow! Ich frage mich manchmal, wofür man einen umfassenden Algorithmus für Buchempfehlungen braucht, weil mir gefühlt am laufenden Band spannende Bücher in die Wiege geschleudert werden. Damals, als Twitter kaputtging und ich final zu Mastodon wechselte, folgte ich unter anderem – und eher komplett zufällig – Geraldine DeRuiter, die irgendwann danach dieses Buch hier rausbrachte!

Ich hatte es darum schon länger auf meiner Wunschliste, und als ich neulich mal in Libby stöberte, habe ich gesehen, dass die VÖBB das Buch sogar hat … und dann ist es auch noch mega gut?!

Es ist schlau, gut geschrieben, und richtig, richtig lustig. Also: Schmeißt euren Algorithmus auf den Müll und lest genau dieses Buch.

It's a bittersweet thing, to look back at your childhood dreams and know that you've exceeded them, that you were desperately longing for not that much.

The Complete Calvin and Hobbes – Volume 2
351 Seiten

Aah, Calvin und Hobbes ist so gut! Wie hat er das gemacht?

Einziges Problem, wenn man so viele am Stück liest: Man bekommt das ungute Gefühl, Calvin wäre in einer Zeitschleife gefangen, wo er jedes Jahr wieder in die erste Klasse kommt. Auf ewig gezwungen, Subtraktion nicht zu verstehen und im Sommer mit den Eltern campen zu fahren. Ein schreckliches Schicksal, aber immerhin hat er einen coolen Tiger!

Under the Dome
1088 Seiten

Dieses Buch ist so gut! Auf der ersten Seite legt Stephen King einen großen Stein auf das Gaspedal und ruft „Halt dich gut fest, wir stoppen erst wieder auf der letzten Seite!“

Ich mochte, wie viele Stränge es gab, wie viele (durch Raúl Esparza großartig unterscheidbar gelesene) Figuren es gab, und wie die Geschichte sich so kompliziert entwickelt hat. Außerdem mochte ich, wie plausibel die Auswirkungen klangen. (In der Authors Note am Ende dankt Stephen King auch Russ Dorr, der wohl den Großteil der wissenschaftlichen Recherche erledigt hat.)

A Study in Scarlet
176 Seiten

Größtes Rätsel: Warum heißt das Buch „A Study in Scarlet“? Ja, es gibt die Stelle, an der Sherlock Holmes sagt „A study in scarlet, eh? Why shouldn’t we use a little art jargon? There’s the scarlet thread of murder running through the colourless skein of life, and our duty is to unravel it, and isolate it, and expose every inch of it.“ Aber … warum sagt er das?

Madhouse at the End of the Earth
368 Seiten

Wow, was für ein Buch! Julian Sancton erzählt die Geschichte der Besatzung der Belgica, die ersten Menschen, die südlich des Polarkreises überwintert haben. Es fängt ganz lustig an, mit vielen Missgeschicken beim Versuch, eine halbwegs belgische, halbwegs seetaugliche Mannschaft zusammenzustellen, und steigert sich dann in fast unbeschreiblichen Horror, als die Männer über Monate hinweg in völliger Dunkelheit in der Antarktis eingesperrt sind. Das war eine tolle Empfehlung, und ich empfehle es euch allen weiter.

Beautiful World, Where Are You
368 Seiten

Sehr traurig und sehr gut geschrieben. Die Situationen sind so eindrücklich beschrieben und genau die richtigen Details ausgearbeitet, dass ich immer wieder das Gefühl hatte, das alles gut zu kennen, als ob ich selbst dabeigewesen wäre. Und nicht nur traurig wegen dem, was in den Figuren so vor sich geht, sondern dass man auch viel von sich selbst darin wiederfinden kann. Da weiß auf jeden Fall jemand, wie man wütende Entwürfe für Textnachrichten schreibt aber keine davon abschickt.

Kinderland
291 Seiten

Wow! Einer der besten und schönsten Comics, den ich seit langem gelesen habe. (Und dabei bin ich doch schon so wählerisch!) Die Zeichnungen fand ich super lebhaft und charmant, die Geschichte war schön und handwerklich war es einfach gut gemacht. (Insbesondere war ich vom Einsatz der Sprechblasen fasziniert, da können wir alle noch was von lernen.)