Ein Dokumentarfilm, den wir bei der „British Shorts“-Reihe gesehen haben, in dem Ian Rankin vorkommt, hat mich daran erinnert, dass ich seit 2019 dieses Buch im Schrank habe. Jetzt habe ich es – mein Erstes von ihm – endlich gelesen, und fand es sehr spannend! Die verschiedenen Handlungsstränge sind gut ineinander verwoben und die Geschichten sind unterhaltsam. Das einzige, was mir etwas schwer fiel, war, die vielen, vielen Namen voneinander zu unterscheiden. Auch nach zwei Dritteln des Buches wurden noch neue britische Personen eingeführt die alle ähnliche Namen hatten. Aber ich habe es geschafft!
Wie ich außerdem herausgefunden habe, ist es bereits das 22. Buch mit/über John Rebus, also stolpere ich vermutlich von der merkwürdigsten Richtung in diese Reihe rein. Ich habe jetzt zur Ergänzung noch den ersten Teil bestellt, mal schauen, wie der so ist!
Super interessant und sehr frustrierend, was in Videospielfirmen so los ist. Dieses Buch hat für mich genau die Stellen ergänzt, die mir in Schreiers erstem Buch gefehlt haben. Gute Kombination, jetzt bin ich gespannt auf sein Drittes!
Ach, ich weiß auch nicht. Da waren ein paar gute Stellen dabei, aber für so einen relativ langen Horrorroman war es mir nicht gruselig oder auch nur spannend genug. Gefühlt wurde immer dann, wenn sich die Situation gerade zuzuspitzen drohte, wieder abgebremst, weil sich Figuren umentschieden haben doch lieber zu warten statt eine aufregende Sache zu machen. Das ist vielleicht plausibel, aber nicht unbedingt die spannendste Herangehensweise für eine Gruselgeschichte.
Außerdem kam bei mir nie das Gefühl auf, dass die Mädchen im Buch wirklich in Gefahr sind. Irgendwie gibt es keine guten Gegner. Die ganzen schlechten Leute im Buch werden immer dargestellt (und teilweise wird es explizit gesagt), als ob sie selbst nicht so richtig wissen, was sie machen sollen, und darum ihrer Pflicht nachgehen und dabei halt extrem scheiße gegenüber ein paar Teenagerinnen sind. Auch das ist plausibel, und diese Zeit war historisch gesehen bestimmt absolut furchtbar, aber … Grady, du schreibst eine Gruselgeschichte! Warum sind deine Figuren nicht RICHTIG böse? Warum sind es nur so rückgratlose Manager*innen die sich in nichts einzumischen wollen? Und die eine Figur, die wirklich mächtig und potentiell gefährlich sein könnte, stellt ihnen (Spoiler) nur wochenlang nach und stellt sich dumm an? Warum?!
this is my roman empire
oh god it’s wonderful
to get out of bed
and drink too much coffee
and smoke too many cigarettes
and love you so much
Durch Zufall an einem sonnigen Frühlingstag in Friedrichshain aus einem Buchladen mitgenommen, mal wieder ein Glücksgriff! Ein Krimi mit einem interessanten Fall, aber hauptsächlich spannende Charakterstudien, geistreichen Dialoge und … Figuren, die sterbenden Verwandten und einer Schießerei in ihrem Gutshaus sehr entspannt gegenüberstehen. Cool!
Wie ich allerdings herausfand, ist das hier schon das sechste Jackson Brodie-Buch, jetzt muss ich wohl vorne anfangen. Kate Atkinson kommt auf jeden Fall wieder in die Rotation.
Fern Brady (die ich hauptsächlich als Teilnehmerin von Taskmaster kenne) beschreibt in diesem Buch ihr bisheriges Leben in zeitweise herzzerreißendem Detail. Neben vielen „allgemeinen“ Schwierigkeiten geht es auch um die Schwierigkeit als Frau eine Autismusdiagnose zu bekommen, und wie ihr genau diese aber geholfen hat, alles aus einer neuen Perspektive zu sehen und besser zu verstehen, was eigentlich vor sich geht.
Ich fand das Buch sehr gut und eindrücklich. Die Reihenfolge der Kapitel ist gut, die Auswahl der Anekdoten wirkt genau richtig, und auch die allgemeineren Erklärungen waren hilfreich. Fern Brady hat es selbst gelesen und die Hörbuchfassung mochte ich sehr gerne.
Ein perfektes Buch. (In einer richtig guten Übersetzung von Emily Balistrieri!) Es hat mir unglaublich Spaß gemacht, es zu lesen, und ich hoffe, dass ich immer mal wieder zu diesem Buch zurückkomme. Ich wünschte, ich könnte das Buch etwas weiter aufklappen, hineinklettern und für immer darin leben.
Gut geschriebenes, spannendes Buch. Die Hauptfigur verhält sich absolut rätselhaft, und auch sonst habe ich nicht alle Zusammenhänge so richtig verstanden, aber so ist es halt, wenn eine Zeitreisengeschichte so richtig wibbly-wobbly wird.
Hauptsächlich aber eine tolle Geschichte über das Erbe und die Zukunft des British Empire und ob man der Vergangenheit entfliehen kann.
Der zweite Teil hat mir leider nicht so gut gefallen wie der Erste. Im ersten Teil passiert ja schon wenig, aber da hat mir die gemütliche Atmosphäre ausgereicht und ich konnte mich besser darauf einlassen, dass es mehr um die Stimmung als nur um die Geschichte geht. Im zweiten Teil passiert aber noch weniger, und die Stimmung war nicht so greifbar und schön. Teilweise war es schon fast banal, und teilweise wurde zu explizit auf alles gezeigt. Bisschen schade.
Wieder so ein Buch, wo Agatha Christie sich eine mehr oder weniger internationale Verschwörung ausdenkt. Danke, aber Nein Danke. Kann ich bitte einfach ein paar Leute in einem Landhaus haben, die einen Mord aufklären müssen?
Dieses Buch wirft so viele Sachen durcheinander, an denen die Figuren (und Leser) interessiert sein müssten, dass man sich am Ende für nichts interessiert. Ein mysteriöses Manuskript? Geheime Briefe? Ein Mord? Ein Diamant? Ein Königreich? Noch ein Mord? Ein Meisterdieb? Erpressung? Geheimgänge? Das Buch rumpelt ziellos von einem Krimi-Klischee zum Nächsten. Das Ganze dann noch dekoriert mit rassistischen/antisemitischen/xenophobischen Beschreibungen, das muss man erstmal schaffen.
Fünf Figuren landen in fünf Geschichten mehr oder weniger zufällig in der gleichen Bibliothek. Dort bekommen sie von der Bibliothekarin, Frau Komachi – neben den Büchern, nach denen sie explizit fragen – noch ein weiteres Buch empfohlen, sowie ein kleines gefilztes Objekt als Bonusgeschenk. Diese beiden Sachen helfen ihnen dabei, aus ihrer alltäglichen Unzufriedenheit auszubrechen und einen neuen Weg einzuschlagen. Die Geschichten sind sehr schön beschrieben und gehen auch emotional nahe.
Am meisten hat mir aber die Figur von Frau Komachi selbst gefallen. Sie hat mich an die Hexen aus Terry Pratchetts Scheibenwelt erinnert, die auch mit 99 % Weisheit und nur 1 % Magie ihr Werk verrichten.
Ich hab das Hörbuch auf Englisch gehört, weil es gerade bei Libby/dem VÖBB verfügbar war, aber mir hat die Übersetzung dann auch wirklich gut gefallen.
Ein Buch wie ein Pringle: Man findet es im ersten Moment ganz spannend, ist sehr schnell durch, es ist nicht viel dran und es kommt einem etwas zu künstlich vor. (Insbesondere, wenn man herausfindet, dass Freida McFadden jedes Jahr etwa vier sehr ähnliche Bücher veröffentlicht.)
Das Buch ist ja schon relativ kurz, aber es könnte noch kürzer sein, wenn die Prosa nicht mit so vielen Belanglosigkeiten aufgebläht wäre. Je länger ich das Buch las, umso mehr nervten mich die genauen Beschreibungen über jede einzelne Bewegung, die die Hauptfigur machte.
Das sind DREI Absätze, bis ihre Hand überhaupt die Türklinke berührt. Kein Wunder, dass so vier Bücher pro Jahr voll werden.
(Außerdem immer sehr verdächtig: Wenn die Hauptfigur in Büchern sagt, wie toll lesen ist. Ich habe das Gefühl, das soll speziell Booktoker ansprechen und es kommt mir immer sehr transparent vor.)
Ich würde sagen: Muss man nicht lesen.