this is my roman empire
oh god it’s wonderful
to get out of bed
and drink too much coffee
and smoke too many cigarettes
and love you so much
Durch Zufall an einem sonnigen Frühlingstag in Friedrichshain aus einem Buchladen mitgenommen, mal wieder ein Glücksgriff! Ein Krimi mit einem interessanten Fall, aber hauptsächlich spannende Charakterstudien, geistreiche Dialoge und … Figuren, die sterbenden Verwandten und einer Schießerei in ihrem Gutshaus sehr entspannt gegenüberstehen. Cool!
Wie ich allerdings herausfand, ist das hier schon das sechste Jackson Brodie-Buch, jetzt muss ich wohl vorne anfangen. Kate Atkinson kommt auf jeden Fall wieder in die Rotation.
Fern Brady (die ich hauptsächlich als Teilnehmerin von Taskmaster kenne) beschreibt in diesem Buch ihr bisheriges Leben in zeitweise herzzerreißendem Detail. Neben vielen „allgemeinen“ Schwierigkeiten geht es auch um die Schwierigkeit als Frau eine Autismusdiagnose zu bekommen, und wie ihr genau diese aber geholfen hat, alles aus einer neuen Perspektive zu sehen und besser zu verstehen, was eigentlich vor sich geht.
Ich fand das Buch sehr gut und eindrücklich. Die Reihenfolge der Kapitel ist gut, die Auswahl der Anekdoten wirkt genau richtig, und auch die allgemeineren Erklärungen waren hilfreich. Fern Brady hat es selbst gelesen und die Hörbuchfassung mochte ich sehr gerne.
Ein perfektes Buch. (In einer richtig guten Übersetzung von Emily Balistrieri!) Es hat mir unglaublich Spaß gemacht, es zu lesen, und ich hoffe, dass ich immer mal wieder zu diesem Buch zurückkomme. Ich wünschte, ich könnte das Buch etwas weiter aufklappen, hineinklettern und für immer darin leben.
Gut geschriebenes, spannendes Buch. Die Hauptfigur verhält sich absolut rätselhaft, und auch sonst habe ich nicht alle Zusammenhänge so richtig verstanden, aber so ist es halt, wenn eine Zeitreisengeschichte so richtig wibbly-wobbly wird.
Hauptsächlich aber eine tolle Geschichte über das Erbe und die Zukunft des British Empire und ob man der Vergangenheit entfliehen kann.
Der zweite Teil hat mir leider nicht so gut gefallen wie der Erste. Im ersten Teil passiert ja schon wenig, aber da hat mir die gemütliche Atmosphäre ausgereicht und ich konnte mich besser darauf einlassen, dass es mehr um die Stimmung als nur um die Geschichte geht. Im zweiten Teil passiert aber noch weniger, und die Stimmung war nicht so greifbar und schön. Teilweise war es schon fast banal, und teilweise wurde zu explizit auf alles gezeigt. Bisschen schade.
Wieder so ein Buch, wo Agatha Christie sich eine mehr oder weniger internationale Verschwörung ausdenkt. Danke, aber Nein Danke. Kann ich bitte einfach ein paar Leute in einem Landhaus haben, die einen Mord aufklären müssen?
Dieses Buch wirft so viele Sachen durcheinander, an denen die Figuren (und Leser) interessiert sein müssten, dass man sich am Ende für nichts interessiert. Ein mysteriöses Manuskript? Geheime Briefe? Ein Mord? Ein Diamant? Ein Königreich? Noch ein Mord? Ein Meisterdieb? Erpressung? Geheimgänge? Das Buch rumpelt ziellos von einem Krimi-Klischee zum Nächsten. Das Ganze dann noch dekoriert mit rassistischen/antisemitischen/xenophobischen Beschreibungen, das muss man erstmal schaffen.
Fünf Figuren landen in fünf Geschichten mehr oder weniger zufällig in der gleichen Bibliothek. Dort bekommen sie von der Bibliothekarin, Frau Komachi – neben den Büchern, nach denen sie explizit fragen – noch ein weiteres Buch empfohlen, sowie ein kleines gefilztes Objekt als Bonusgeschenk. Diese beiden Sachen helfen ihnen dabei, aus ihrer alltäglichen Unzufriedenheit auszubrechen und einen neuen Weg einzuschlagen. Die Geschichten sind sehr schön beschrieben und gehen auch emotional nahe.
Am meisten hat mir aber die Figur von Frau Komachi selbst gefallen. Sie hat mich an die Hexen aus Terry Pratchetts Scheibenwelt erinnert, die auch mit 99 % Weisheit und nur 1 % Magie ihr Werk verrichten.
Ich hab das Hörbuch auf Englisch gehört, weil es gerade bei Libby/dem VÖBB verfügbar war, aber mir hat die Übersetzung dann auch wirklich gut gefallen.
Das Ende hat mich ein bisschen überrumpelt (ich glaube, es hat mir nicht so gut gefallen), aber fast alles andere fand ich ziemlich gut! Ich mochte, dass alle Figuren so seltsam waren, und dass zwar das meiste sehr unrealistisch war, aber doch auch berührend.
Das Buch hat mir leider nicht so gut gefallen. Am Anfang gab es ein paar Kapitel über die Entstehungsgeschichte, die fand ich sehr spannend und die hätten von mir aus den Großteil des Buches ausmachen können.
Danach geht es viel darum, wie es sich anfühlt, Animal Crossing zu spielen, aber … das weiß ich! Darum lese ich das Buch! Es wirkt, als wäre die Zielgruppe „Leute, die an Animal Crossing interessiert sind, aber es niemals selbst spielen möchten.“
Erinnerte mich irgendwie an Animal Crossing und Kikis kleinen Lieferservice, sehr schön entspannend. Einfach mal ein halbes Jahr in einer Buchhandlung wohnen und von allen gemocht werden, was für ein Glück!
Ach, ich weiß auch nicht. Da waren ein paar gute Stellen dabei, aber für so einen relativ langen Horrorroman war es mir nicht gruselig oder auch nur spannend genug. Gefühlt wurde immer dann, wenn sich die Situation gerade zuzuspitzen drohte, wieder abgebremst, weil sich Figuren umentschieden haben doch lieber zu warten statt eine aufregende Sache zu machen. Das ist vielleicht plausibel, aber nicht unbedingt die spannendste Herangehensweise für eine Gruselgeschichte.
Außerdem kam bei mir nie das Gefühl auf, dass die Mädchen im Buch wirklich in Gefahr sind. Irgendwie gibt es keine guten Gegner. Die ganzen schlechten Leute im Buch werden immer dargestellt (und teilweise wird es explizit gesagt), als ob sie selbst nicht so richtig wissen, was sie machen sollen, und darum ihrer Pflicht nachgehen und dabei halt extrem scheiße gegenüber ein paar Teenagerinnen sind. Auch das ist plausibel, und diese Zeit war historisch gesehen bestimmt absolut furchtbar, aber … Grady, du schreibst eine Gruselgeschichte! Warum sind deine Figuren nicht RICHTIG böse? Warum sind es nur so rückgratlose Manager*innen die sich in nichts einzumischen wollen? Und die eine Figur, die wirklich mächtig und potentiell gefährlich sein könnte, stellt ihnen (Spoiler) nur wochenlang nach und stellt sich dumm an? Warum?!