Ein spontan mitgenommenes Buch, weil ich das Cover mochte und mal wieder etwas auf Deutsch lesen wollte. Man merkt, dass es irgendwie aus einer Blog-Serie kommt (wusste ich vorher noch nicht) und es gefiel mir. Ein unterhaltsamer Roadtrip ohne richtiges Ziel, aber irgendwie dann doch.
Als ich das Buch damals zum ersten Mal las, beeindruckte es mich sehr. So sehr, dass ich es einige Zeit sicherlich als mein Lieblingsbuch bezeichnet habe. Aber war das nur der jugendlichen Lebensphase geschuldet? Ich musste das mal herausfinden. Und wie ich jetzt festgestellt habe, haut mich das Buch immer noch um. Obwohl es eine der Geschichten um Kommissar Bärlauch ist, ist das für mich kein Krimi, sondern ein Gedankenexperiment über ein Weltbild, in dem Moral anders funktioniert. Das ganze Buch ist kurz, fix gelesen und enthält einige Zeilen, über die ich Stunden nachdenken könnte.
Endlich habe ich es gelesen. Und so langsam frage ich mich, ob ich das wohl unterbewusst so lange vor mir hergeschoben haben.
Die Fakten sind einem im Großen und Ganzen bekannt, wenn man nicht völlig blind durch die Welt läuft. Das besondere an dem Buch ist die Selbstfindungsreise von Foer, auf die er einen mit nimmt -- und die Gedankengänge, die er einem präsentiert.
Meine Haupterkenntnis ist zumindest, dass es nicht Vegetarier sind, die einer romantischen Idealvorstellung hinterher hängen. Wenn man Fleisch isst, braucht man viel eher eine romantische Sentimentalität, um über eine Menge Fakten hinweg sehen zu können.
Die Argumentation muss nicht geführt werden, warum man kein Fleisch essen sollte/könnte/dürfte. Viel mehr im Argumentationsdruck ist man, wenn man Fleischkonsum begründen möchte.
Und der Satz, der seit Tagen in meinem Kopf umherschwirrt:
Es ist immer möglich, jemanden aus dem Schlaf zu wecken, aber kein Lärm der Welt kann jemanden wecken, der nur so tut, als würde er schlafen.
Warum esse ich nochmal Fleisch?
Die Geschichte beschäftigt sich mal wieder mit der interessanten Frage, wo in Zukunft noch der Unterschied zwischen Mensch und Maschine liegen wird. Irgendwie schafft der Text es, relativ knapp eine bedrückende Welt zu beschreiben - nuklear verseucht, und von Müll und nur noch wenig Leben bestimmt. Klassische Science Fiction, die mir gefällt.
Als ich mitten in meiner Fantasy-Phase mal wieder etwas Deutsches lesen wollen, kamen Die Zwerge wie gerufen. Laut Internet wirkt Markus Heitz selbst sehr sympathisch, und um mich herum hatte plötzlich jeder irgendeine Connection zu ihm. Alle Zeichen standen gut. Aber dann... gefiel mir der Text leider so gar nicht. Die Handlung ist okay und irgendwie wollte ich auch ein bisschen wissen, wie es weiter geht. Aber von den Charaktermotivation hat mich nichts so wirklich überzeugt, die Welt hat mich nicht verschlungen und sprachlich hat es mir einfach nicht zugesagt. Es gab zu viele Floskeln, bei denen ich die Augen verdrehen musste, Namen, die wie aus einem Fantasy-Generator gefallen wirkten und zig offensichtliche "Andeutungen", deren gewollte Subtilität mich kirre gemacht hat. Liebe Zwerge, ich wollte euch mögen. Aber es ging einfach nicht.
Autobiografisches Buch über das Aufwachsen inmitten einer Klinik, weil der eigene Vater Leiter einer Psychiatrie ist. Schöne Geschichten. Sehr schön zu lesen. Vier bis fünf Sterne.
Ein Buch mit wenig Handlung — aber dafür eng gepackt und so gefüllt mit Gedanken, dass man kaum alle aufnehmen kann. Faszinierende innere Monologe, reiche Sprache und immer wieder ein Wiedererkennen eigener Gedankengänge. Momente von Fröhlichkeit und Schönheit, insgesamt aber irgendwie traurig.
Teilweise ein wenig albern, aber wenn man sich darauf einlassen kann, ist das Buch eine gute und praktische Einführung in die Thematik. Gut: Alles wird in praktischen Projekten erklärt. Manchmal nicht so gut: Einige Projekte sind einfach Selbstzweck, um eine gewisse Sache zu illustrieren. Das ist okay - aber Projekte, die wirklich einzusetzen sind, sind schon cooler (gibt es aber auch im Buch). Ich habe übrigens die erste Ausgabe gelesen. Die war "nur" 600 Seiten lang. Ging aber erstaunlich schnell, da man mit Programmiererfahrung ungefähr ein Drittel einfach überfliegen kann.
Hatte mit einem Roman gerechnet, tatsächlich ist das hier eine Sammlung von lose miteinander verbundenen Kurzgeschichten. Jede aus einer anderen Perspektive und unterschiedlich wirr geschrieben.
Sprachlich super. Irgendwie fehlte mir aber noch der rote Faden, irgendein Rahmen der die einzelnen Geschichten besser verbindet. Bei jeder Geschichte hatte ich den Wunsch, den Charakter noch länger verfolgen zu dürfen. Stattdessen war dann plötzlich Schluss.
Habe das Buch unter Schlafmangel auf einer langen Zugreise gelesen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich nicht auf alles perfekt einlassen konnte, aber mitgerissen hat das Buch mich nicht.
4 Sterne aufwärts. Gut zu lesende Geschichte, authentische Charaktere, clever und unterhaltsam. Einzig das Ende fand ich nicht so raffiniert, wie es große Teile des Buches vorher waren.
Hatte beim Lesen schon Christian Ulmen vor Augen, das ist genau seine Art von Charakter. Bin auf dem Film gespannt.
Spannendes Universum, interessante Charaktere -- und irgendwie ein Hauch von russischer Kultur, den ich gar nicht fassen konnte, der mir aber zugesagt hat. Die Sprache war in Teilen schleppend, ich vermute das passiert einfach mit Übersetzungen. Vermutlich ist es in Russisch besser, aber halt außerhalb meines Horizonts. So hat es mich in Phasen als Leser leider verloren, dann aber wegen einer spannenden Aktion wieder gewonnen. Ein Auf und Ab, so wie diese Bewertung. Mal schauen, ob ich den nächsten Teil noch lesen werde (Tendenz ja), vorerst aber erst anderes.