Das Buch ist die Neuübersetzung der beiden Bücher: "Das Wort für Welt ist Wald" (The Word for World is Forest) und "Die Überlieferung" (The Telling).

Hier habe ich noch die beiden alten Ausgaben, und die Differenz in der Übersetzung fällt auf. Natürlich fehlt mir noch das Original um alle zu vergleichen.

Es ist jedenfalls lohnenswert, mal wieder in die beiden Erzählungen hineinzugucken. Sehr zu empfehlen.

Seit die Außergewöhnlichen Shadow Star und Pyro Storm in Nova City aufgetaucht sind, ist Nick Bell ein leidenschaftlicher Fan von Shadow Star. Er arbeitet sogar an einer epischen Self-Insert-Fanfiktion, in die er all seine Liebe und Leidenschaft steckt. Sein bester Freund Seth und seine Freundinnen Gibby und Jazz teilen seine Besessenheit zwar nicht, unterstützen ihn aber so gut es geht – bis Nick eines Tages auf Shadow Star trifft und daraufhin beschließt, selbst ein Außergewöhnlicher zu werden. Speziell Seth ist überhaupt nicht begeistert davon und zieht sich immer mehr von ihm zurück, doch auch Gibby und Jazz halten es für eine schlechte Idee. Doch je mehr der Konflikt zwischen Shadow Star und Pyro Storm zu eskalieren droht, desto entschlossener ist Nick, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen …

Als T.J. Klune-Fan konnte ich mir „The Extraordinaries“ natürlich nicht entgehen lassen – und obwohl es durchaus Dinge gibt, die ich als Kritik empfand, hatte ich letztendlich so viel Spaß mit diesem Roman, dass es mir schwer fällt, ihn tatsächlich zu kritisieren. Seine sympathischen Haupt- und Nebenfiguren sowie der sehr humorvolle und packende Schreibstil waren in Kombination einfach großartig; man fiebert richtig mit ihnen mit und mehr als einmal wünschte ich mir, selbst Teil der Geschichte und von Nicks Freundesgruppe zu sein. T.J. Klune ist wirklich ein hervorragender Autor, wenn es darum geht, wunderbare Figuren zu erschaffen!

Neben Nicks Freundesgruppe, die insgesamt ein Highlight war, war mir speziell Nicks Vater äußerst sympathisch. Es gibt zwar noch einige andere Nebenfiguren, die in ihrer limitierten Screentime einen äußerst positiven Eindruck bei mir wecken konnten, doch letztendlich ist es Nicks Vater, den ich von allen Nebencharakteren am liebsten mochte.

Ein großer Fokus des Romans ist die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Nick und Seth – und ich muss schon sagen, T.J. Klune hat es hier wirklich hervorragend geschafft, die Gefühle der anderen Charaktere auf uns Leser:innen zu übertragen! Denn es ist für alle außer Nick schmerzhaft offensichtlich, dass er und Seth ineinander verliebt sind, doch Nick selbst braucht eine ganze Weile, um seine Gefühle diesbezüglich zu begreifen. Das hat mich persönlich nicht gestört, weil die Beziehung sich so zwar sehr langsam entwickelte, aber aber dafür noch in diesem Band aufgelöst wird.

Etwas Anderes, das für uns Leser schmerzhaft offensichtlich gemacht wird, ist der Grund für Seths merkwürdiges Verhalten – wobei ich hier Nick mehr als einmal am liebsten angeschrien hätte, es doch bitte endlich zu hinterfragen! Am Anfang waren die Hinweise noch so grob, dass man sie leicht auf etwas anderes hätte zurückführen können, doch sehr bald wurden sie so offenkundig, dass mich Nicks Verhalten zugegeben ganz schön frustrierte – hier wünschte ich, ein früherer Zeitpunkt wäre gewählt worden, um das Geheimnis aufzuklären. Am Anfang war Nicks Ahnungslosigkeit nämlich noch spaßig, wurde meiner Meinung nach aber viel zu sehr in die Länge gezogen.

Zuletzt eine Kritik, die in den zukünftigen Bänden wahrscheinlich behoben wird: Die strenge Einteilung in Gut und Böse. Im Roman selbst wird sogar betont, dass es nicht nur Gut und Böse, sondern auch viele Graustufen gibt, doch in der Handlung findet dieser Grundsatz keine Bestätigung. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Helden und die Schurken uns gezeigt hätten, wie komplex die Situation tatsächlich aussehen kann.

Doch selbst mit diesen zwei Kritikpunkten habe ich den Roman so sehr genossen, dass ich ihn allen Superhelden- und T.J. Klune-Fans problemlos weiterempfehlen kann – und mich selbst schon wahnsinnig auf den nächsten Band freue!

"Waffen sind ein Teufelszeug. Erleichtern aber die Umsetzung des im Menschen verankerten Bedürfnisses, andere Menschen zu entfernen." (S.49)

"Das Erwachsensein. Das sich in der Vorstellung besser angefühlt hat. Sie sind davon ausgegangen, dass sie alle auf einmal wüssten, was zu tun wäre. Was absurd ist, denn auch Erwachsene sind meist nur gewachsene Kinder, die meinen, wenn sie sich unbeholfen in beige Kleidung hüllen und mit Kristallgläsern zuprosten und Wein im Mund rollen, komme so ein Erwachsenenwissen über sie." (S.255)

"Den Armen steht die Freiheit theoretisch zu, sie haben einfach nur zu wenig Geld, um sie auszuleben, die Freiheit. " (S.415)

Eine dystopische Welt mit Totalüberwachung, einer weiter zugespitzten Klimakrise, gefährlicher Armut. Vier Jugendliche, die sich zusammentun, in London versuchen, ausserhalb des Systems zu überleben und ihre Revolution starten, gegen alle, die ihnen jemals Leid angetan haben.

Brutal, hart, düster, sarkastisch. Ein starkes Buch, aber auch lang (zeitweise gar langatmig) und anstrengend in seiner Sprache.

SPOILER

Die Top 4 gay moments in Rocky Beach:

  • Peter nennt Bob „Prinz“

  • Peter trägt in einer Szene Bobs Jacke

  • Justus kümmert sich um Peters Wunde

  • „Saubere Arbeit, Erster.“ — „Danke, Zweiter.“

Wallace Price ist Anwalt und nichts ist ihm wichtiger als seine Arbeit. Doch dann bekommt er unerwarteterweise einen Herzinfarkt und stirbt - nur, um als Geist wiederzukehren. Bald landet er in einem Teegeschäft, wo der Fährmann Hugo ihn zusammen mit der Sensenfrau Mei, Hugos totem Großvater Nelson und dem Geisterhund Apollo auf das Jenseits vorbereitet. Und so lernt Wallace nicht nur, ein besserer Mensch zu werden, sondern findet auch die große Liebe ...

Die Prämisse ist durchaus bekannt - tatsächlich war mein erster, nicht unbedingt akkurater Gedanke, dass die Geschichte eine Mischung aus Dickens "Weihnachtsgeschichte" und Pixars "Soul" ist -, aber selten habe ich sie so gut umgesetzt gesehen wie hier.

Erstens sind die Charaktere absolut wunderbar. Dabei hilft sehr, dass die oben genannten Charaktere mit einigem Abstand die wichtigsten sind und man sie durch die verbrachte Zeit am besten kennenlernt. Natürlich gibt es noch einige wichtige Nebenfiguren, aber dadurch, dass der Roman sich auf ein paar wenige beschränkt, konnte T. J. Klune ihnen eine Tiefe verleihen, die mich tief beeindruckt hat.

Besondere Erwähnung verdienen Wallace und Hugo. Nicht nur waren die Charaktere an sich absolut fantastisch, ihre Beziehung war das Highlight des Buches. Sie verlief so natürlich und flüssig, wie ich es selten gelesen habe - ich liebe es, wenn Beziehungen sich langsam entwickeln, aber die zwischen Wallace und Hugo ist etwas Besonderes. Sie haben sehr viele schöne Momente zusammen und die Chemie zwischen ihnen war schlicht perfekt.

Ein weiterer Pluspunkt ist der Schreibstil, der es leicht machte, sich alles, was passierte, vorzustellen. Zwar habe ich allgemein eine starke Fantasie, aber bei T. J. Klunes Schreibstil war es besonders leicht, sich in die Geschichte fallen zu lassen.

Womit wir bei dem einzigen möglichen Kritikpunkt wären: Das Pacing der Geschichte. Es ist sehr langsam, weil man die Charaktere und ihre Lebenssituation sehr ausführlich kennenlernt und ihre Erlebnisse fast schon wie Episoden einer Serie wirken. Mir persönlich machte es nichts aus, weil es mir sehr viel Spaß machte, Zeit mit den Charakteren zu verbringen, aber ich kann mir vorstellen, dass das Pacing manchen ZU langsam ist, weshalb ich es erwähnt haben wollte.

Doch für mich war diese Geschichte ein prägendes Erlebnis, das ich so bald nicht wieder vergessen werde!