Größtes Rätsel: Warum heißt das Buch „A Study in Scarlet“? Ja, es gibt die Stelle, an der Sherlock Holmes sagt „A study in scarlet, eh? Why shouldn’t we use a little art jargon? There’s the scarlet thread of murder running through the colourless skein of life, and our duty is to unravel it, and isolate it, and expose every inch of it.“ Aber … warum sagt er das?
Dieses Buch hätte ich eigentlich in der achten Klasse lesen sollen, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich die Lektüre umgangen habe. An die Namen Bärlach und Tschanz konnte ich mich trotzdem erinnern, und der Rest meiner Schullaufbahn konnte mir sogar Respekt vor Friedrich Dürrenmatt einflößen.
Nachdem ich das Buch heute in wenigen Stunden gelesen habe, denke ich außerdem, dass es mir damals weniger Arbeit gemacht hätte, es einfach zu lesen. Wobei ich heute natürlich auch mehr Kontext mitbringe, das Buch überhaupt richtig wertschätzen zu können.
Ich frage mich ein bisschen, warum es überhaupt Stoff in der Schule war. Irgendwie kam es mir literarisch gesehen nicht besonderer vor als ein guter Agatha Christie Roman. Aber vielleicht hat es doch genügend Wendungen und Überraschungen, um genau richtig für eine achte Klasse zu sein? Was weiß ich schon. Ich habe hier jedenfalls so eine Sammelausgabe, in der noch drei andere Krimis von Dürrenmatt drin sind, und vielleicht lese ich die auch bald.
Gaston Dorren behandelt in 20 relativ kurzen Kapiteln jeweils ungefähr eine besondere Eigenschaft der 20 meistverbreiteten Sprachen der Welt, in aufsteigender Reihenfolge. Ich fand es mega interessant – Ein Buch wie für mich gemacht, voller Fun Facts und Etymologie. (Ich liebe Etymologie einfach! Worte waren früher anders, und dann haben Sprachen sie sich einfach geyoinkt? Nice!)
Ich hab das eBook von der VÖBB ausgeliehen, und leider muss ich empfehlen, lieber das echte Buch zu kaufen. Das eBook wurde vielleicht von jemandem gebaut, der eBooks so sehr hasst wie ich Etymologie mag. Die Fußnoten waren durcheinander, fast alle Y waren kleingeschrieben (auch am Satzanfang?!), die Tabellen waren kaputt … irgendwas stimmte da nicht. Abgesehen davon war es anstrengend, alle notwendigen Schriftsätze auf meinen Kobo zu bekommen, aber dafür mache ich eher Kobo verantwortlich.
Wow, was für ein Buch! Julian Sancton erzählt die Geschichte der Besatzung der Belgica, die ersten Menschen, die südlich des Polarkreises überwintert haben. Es fängt ganz lustig an, mit vielen Missgeschicken beim Versuch, eine halbwegs belgische, halbwegs seetaugliche Mannschaft zusammenzustellen, und steigert sich dann in fast unbeschreiblichen Horror, als die Männer über Monate hinweg in völliger Dunkelheit in der Antarktis eingesperrt sind. Das war eine tolle Empfehlung, und ich empfehle es euch allen weiter.
Der schönste Tagebuchcomic, den ich seit langem gelesen habe. Felice Meer läuft im Sommer 2020, 2021 und 2022 jeweils mehrere tausend Kilometer und zeichnet jeden Tag einen Comic darüber. Diese waren schon lange auf Instagram und sind jetzt endlich in einem Buch versammelt. (Die beste Art, sie zu lesen! Meine Meinung!)
Damit es nicht zu brav und langweilig wird, ist sie nicht alleine unterwegs, sondern hat den kleinen blauen Drachen Menno dabei, der für den Unfug auf der Reise zuständig ist und schon den nächsten Eiskauf plant.
So ist alles bereit für die täglichen Abenteuer, die einem auf so einer langen Reise passieren können. Am lustigsten sind die Stellen, wenn Menno im unpassendsten Moment ein Missgeschick kommentiert, und am berührendsten ist es, wenn Felice den vielen lieben Leuten auf dem Weg begegnet, die ihr einen Kaffee, ein Essen oder einen Schlafplatz anbieten, oder die ihr tief im norwegischen Wald einen Wasserfilter schenken, oder wenn ein Priester im staubigen Italien ihr die Füße wäscht. Es ist so schön zu sehen, dass nette Leute vielleicht doch irgendwie überall sind, über Grenzen und Sprachbarrieren hinweg.
Auch 2023 gab es eine Reise und Comics, darum hoffe ich, dass es auch irgendwann einen zweiten Teil zu diesem Buch geben wird.
Schnell noch mal die restlichen Bände lesen, bevor der Anime droppt! Ich bin komplett hyped!!!
So gut! Nächstes Mal warte ich nicht wieder zehn Jahre, es noch mal zu lesen.
Sehr gutes Buch, sehr interessant und umfangreich, mit vielen wissenschaftlichen Belegen aber auch mit Beispielen und Veranschaulichungen aus dem „echten Leben“. Besonders gut gefallen haben mir die Exkurse zu classism und workers rights movement sowie das Kapitel zu Gefängnissen und abolition theory. Habe direkt Lust, zu einigen Themen weiterzulesen und werde das Buch definitiv weiterempfehlen.
Dieses Hörbuch hat mehr mit mir gemacht, als ich jemals erwartet hätte. Tegan und Sara beschreiben (hauptsächlich) die Zeit, in der sie auf der High School waren. Obwohl das zwei so extrem persönliche Geschichten sind, fühlte es sich wie eine Reflexion meiner eigenen Teenagerzeit an, und es fühlte sich erdrückend an, erinnert zu werden, was für ein absolut furchtbares Erlebnis es war, Teenager zu sein. Ich würde niemals wieder Teenager sein wollen, und dieses Buch, obwohl (oder eher: gerade weil) es mir so nahe ging, verstärkt diese Überzeugung nur noch.
Bekanntermaßen finde ich es sehr faszinierend, wenn sich die Erinnerungen verschiedener Leute auseinanderbewegen, weil die Ereignisse schon so lange zurückliegen, und das war auch hier ein paar Mal der Fall und sehr interessant.
Zum Hörbuch an sich: Ich glaube, besser können Hörbücher kaum sein. Zwischen Kapiteln werden immer wieder Demos gespielt, die die beiden großteils zuhause mit einem Kassettenrekorder aufgenommen haben.
Außerdem wurde „begleitend“ zum Buch das Album „Hey, I'm Just Like You“ veröffentlicht, das brandneue Aufnahmen und Neuinterpretationen der Lieder enthält, die man auch im Hörbuch hören kann – empfehle ich stark als sekundäre Quelle, denn es boppt.
Eine Kurzgeschichtensammlung, die ich in Schottland gekauft aber in Berlin gelesen habe. Jede*r Autor*in hat eine Kurzgeschichte über einen bestimmten Ort in Schottland beigesteuert, die ich zwar nicht kannte, die ich aber jetzt alle gerne besuchen würde. Morbider Road Trip?