Wow, was für ein Buch! Ich kann nicht genau erklären, wie das passiert ist, aber ich habe ungefähr neun Monate gebraucht, um es zu lesen. Das ist seltsam, denn ich kann nichts benennen, was mich an diesem Buch besonders gestört hätte. Vielleicht braucht man manchmal einfach etwas mehr Zeit.
Das Buch beschreibt jedenfalls den kometenhaften Aufstieg einer (fiktionalen) britischen Band (Ihr ahnt es: Utopia Avenue) innerhalb von ein paar Monaten zwischen 1967 und -68. (Eines dieser Jahre war wohl „The Summer of Love“, aber ich kenne mich nicht aus.)
Die Alben und Songs der Band bilden die Struktur des Buchs. Jedes Kapitel ist aus der Sicht des Bandmitgliedes geschrieben, der/die ihn beigesteuert hat, und die jeweiligen Lebensumstände, die zur Erschaffung des Liedes geführt haben. Als „Gerüst“ für ein Buch hat mir das sehr gut gefallen – besonders in Verbindung mit den Übersichtsseiten, auf denen die nächsten 3-4 Kapitel/Lieder zu einer Seite einer Schallplatte zusammengefasst wurden. Als Konzept eigentlich schon fast übertrieben, aber so gut ausgeführt, dass es hervorragend geklappt hat.
Die Dialoge waren cool und witty – besonders mochte ich diese Stelle über den ersten Van, den sich die frischgegründete Band geleistet hat:
Levon scratches his ear. ‘How does she [the van] handle?’
‘Like a tank,’ says Dean, ‘Except on corners, when she handles like a coffin. Won't go above fifty, either.’
‘We bought her for lugging gear,’ says Griff, ‘not for setting landspeed records.’
Als jemand, der sich mit der Musik der Sechziger beinahe überhaupt nicht auskennt (obwohl ich so oft The Boat That Rocked gesehen habe), war ich manchmal nicht sicher, ob das unerlässliche Namedropping („John Lennon ist hier irgendwo“ und „Hallo, ich bin Lenny. Ihr kennt mich vielleicht als Leonard Cohen“ und „Wir gehen zur Party in Janis Joplins Haus“) noch cool oder schon übertrieben war.
Neben dem vordergründigen Thema Rockmusik hängt sich das Buch außerdem noch in das größere David Mitchell Spookyverse hinein und bringt einen unerwarteten und angenehmen übernatürlichen Twist mit. Am Ende des Buches war ich so beeindruckt, dass ich schnell losgehen musste, um mir in der David Mitchell-Buchhandlung meines Vertrauens noch schnell zwei weitere Bücher von ihm zu besorgen. Gebt mir 18 Monate, ich melde mich dann.
Es ist wirklich gut. Ich weiß nicht, wieso ich immer erwarte, das Klassiker der Weltliteratur schlecht sind, aber das Buch fand ich echt gut. Mal abgesehen davon, dass die meisten Figuren schreckliche Menschen waren, bis auf Basil. Dieser arme, schwule Mann hat das Alles nicht verdient. Henry hingegen hätte Schlimmeres gebraucht, glaube ich. Ich glaube, die Male, die ich ihm einfach sagen wollte, er soll sein Maul halten, sind nicht mehr zu zählen, ganz egal wie schön er Sachen beschreiben konnte. Das war insgesamt großartig. Wie viele Sätze einfach wirklich, wirklich schön waren. Ich hänge noch an "Children begin by loving their parents. As they grow older, they judge them, sometimes they forgive them" und das ist vermutlich nicht einmal der beste Satz. Bin froh, dass ich es gelesen/gehört habe, tut mir leid, dass ich Henry nicht mochte.
Wow! Ich weiß nicht genau, was ich erwartet hatte (Ich glaube, die Empfehlung kam aus Adam Savages Buch? Vielleicht hatte ich einen Ratgeber erwartet, wie man gute Checklisten schreibt!), aber bekommen habe ich ein extrem spannendes Sachbuch, in dem die Benutzung von Checklisten in verschiedenen Arbeitsumfeldern erläutert wurde.
Atul Gawande selbst ist Chirurg (und hat für die Weltgesundheitsorganisation an einer Checkliste für Operationen gearbeitet), darum liegt der Fokus sicherlich auf medizinischen Checklisten, aber von Luftfahrt bis Wolkenkratzerbau, von Restaurants bis Händewaschen ist für alle was dabei. Große Empfehlung – Ich mache ab jetzt fünfmal so viele Checklisten wie vorher. Und am besten direkt eine Checkliste, damit ich das auch einhalte.
Als wir dieses Buch mal bei Dussmann sahen, sagte Clara „Das sieht aus wie ein Buch, das du lesen würdest“ und ich sagte „Ohje, hoffentlich nicht.“
Nun, hier sind wir also.
Mir ist es in verschiedenen Jobs schon öfter schwergefallen, manche meiner Kolleg:innen zu verstehen. Weil ich jetzt wieder kurz davor war, einen neuen Job anzutreten, habe ich mir gedacht, dass sich etwas ändern muss – zum Beispiel ich mich selbst. Irgendwie brauche ich ein gedankliches Framework, das mir dabei hilft, besser mit allen meinen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten.
Entgegen des Titels geht es in diesem Buch nämlich nicht darum, dass alle Leute Idioten sind. Es geht darum, dass niemand ein Idiot ist, und man sich lediglich missversteht. Das Buch liefert einen Ansatz, mit dem Leute in vier grobe Verhaltensrichtungen (und ihre Mischformen) aufgeteilt werden können, um zu verstehen, warum sie sich so verhalten, wie sie es tun, und was sie jeweils brauchen.
Das ist sicherlich etwas vereinfacht und spiegelt nicht 100 % von allem wider, was es über die menschliche Psyche zu lernen gibt, aber es bietet tatsächlich eine Abstraktion, mit der man zumindest mal loslegen kann. Ich bin gespannt, auf welche Weisen mir das Buch in meinem Arbeits-, aber auch Privatleben weiterhelfen wird.
Dieses Buch ist ganz zauberhaft. Jeder einzelne Comic ist ein Kunstwerk für sich und es gab mehr als eine Seite, die ich mir gerne eingerahmt in mein Zimmer hängen würde. Ich fand es auch sehr gut, dass viele meiner Lieblingslieder von Tocotronic dabei waren, wie z.B. „Aber hier leben, nein danke“ und „Electric Guitar“ aber auch „Der schönste Tag in meinem Leben“ (Lieblingslied nicht nur von Tocotronic sondern generell). Am allerbesten gefallen hat mir die Interpretation von „Warte auf mich auf dem Grund des Swimmingpools“. Ich habe beim lesen auch immer parallel das zugehörige Lied gehört und das war sehr schön. Danke, Daniel, für dieses tolle Buch <3
Ich bin hin und weg. Das war einer der schönsten Comics, den ich seit Jahren gelesen habe – Ein absoluter Glücksgriff. Ich folge der Künstlerin schon seit Jahren auf Instagram und mag ihren Zeichenstil total. Als sie vor ein paar Wochen ankündigte, dass dieser Comic nun endlich erscheint, dachte ich: Ja, was soll's, dass ich nicht besonders gut Französisch kann, ich bestelle ihn!
Tatsächlich ist vermutlich niemand mehr überrascht von meiner Fähigkeit, diesen Comic zu lesen, als ich selbst. (Außer vielleicht alle Leute, die jemals versucht haben, mir Französisch beizubringen.) Ich hatte einige Jahre Französisch in der Schule, aber es fällt mir sehr schwer, selbst Sätze zu formulieren. Ich kann bei „The Parisian Agency“ auf Netflix mithilfe von deutschen Untertiteln nachvollziehen, was sie gerade auf Französisch gesagt haben, aber das war es dann auch. Und offenbar kann ich auch etwa drei Viertel eines Graphic Novels lesen. (Beim restlichen Viertel hat mir Google Translate weitergeholfen.)
Ich bin so froh, dass ich mich darauf eingelassen habe. Was für eine tolle Geschichte.