The Sanctuary
400 Seiten

Ein frustrierendes Buch.

Es muss ein klarer Tag gewesen sein, denn den großen Plottwist habe ich bereits aus hundert Kilometern Entfernung kommen sehen. (Er war aber auch wahrlich auffällig angekündigt. Vergesst Chekhov‘s Gun – Das hier war Chekhov‘s Waffenkammer, inklusive einer Person, die die ganze Zeit „Nanu, was macht denn diese Waffenkammer hier drüben?! Sehr verdächtig!!!“ rief.)

Der andere Plottwist wiederum war sehr erleichternd, weil er zumindest erklärt hat, wie so eine langweilige, passive Hauptfigur innerhalb der Handlung so wichtig gemacht wurde. (Eine Frage, die sich die Hauptfigur seltsamerweise nicht selbst gestellt hat.)

The Bullet That Missed
432 Seiten

Ein weiteres sehr schönes Buch vom Thursday Murder Club. Ein paar Details haben mich etwas aus dem Lesefluss gerissen (Cryptowährungen? Alte Leute, die zehn Jahre alte SMS sofort griffbereit haben? Eine mysteriöse E-Mail-Adresse, der einfach niemand nachgeht?), aber das ist komplett unwichtig. Wichtig ist nur, wie schön man mit Richard Osman von Satz zu Satz spaziert und die vielen charmanten, wahnsinnigen Figuren erlebt.

Between Gears
304 Seiten

Ich weiß noch, wie ich diesen Tagebuchcomic 2011 las und mich mega darin wiederfinden konnte. Damals hatte er mir gezeigt, was ein Tagebuchcomic noch alles sein kann. (Es gibt auch ein paar Comics von mir, bei denen ich den Stil von Between Gears definitiv schamlos nachgemacht habe.)

Eine gewisse Menge der Magie ist in den letzten elf Jahren für mich verloren gegangen, aber das ist nicht so schlimm.

Remainders of the Day
384 Seiten

Anfang des Jahres hatte ich mir noch gewünscht, dass diese Reihe zu einer Trilogie werden sollte, und nun ist es schon passiert!

Wieder wird man in das kleine Dorf Wigtown mitgenommen, wo Shaun Bythell seinen Second Hand Bookshop betreibt. Ich fand es ein bisschen weniger spannend als die ersten beiden Teile, aber trotzdem sehr charmant und liebenswert. Ich würde auch einen vierten Teil lesen. (Man wird ja noch träumen dürfen!)

The Midnight Library
288 Seiten

Noras Leben ist schwierig geworden – so schwierig, dass sie sich das Leben nehmen will. Doch stattdessen kommt sie in die Mitternachtsbibliothek, einem Ort, an dem sie die Leben ausprobieren kann, die sie nie geführt hat. Was wäre, wenn sie ihren Freund geheiratet hätte? Wenn sie mit ihrer Freundin nach Australien gezogen wäre? Wenn sie Schwimmerin geworden wäre, oder Polarforscherin, oder ein Rockstar? Welches Leben ist das Leben, das sie führen will? Genau das will Nora herausfinden.

Ich habe das Buch bereits vor anderthalb Jahren gelesen, als es auf Deutsch herauskam, doch weil ich es so mochte, nahm ich mir vor, es auch auf Englisch zu lesen – was ich nun endlich nachgeholt habe. Es ist einfach ein so schönes Buch, das einen sehr zum Nachdenken anregt, was das eigene Leben betrifft. Die Leben, die Nora führt, sind sehr verschieden, sodass ich als Leser gerne noch viel mehr Details über sie erfahren hätte, doch hat die Zeit, die sie in den verschiedenen Leben verbringt, trotzdem ausgereicht, um zu zeigen, wie wichtig die kleinste Entscheidung sowohl für einen selbst als auch für andere sein kann.

Insofern bin ich dankbar, dass ich das Buch noch mal in der Originalsprache gelesen habe, weil es gut tut, sich daran zu erinnern, wie viele Leben man jetzt in diesem Moment leben kann. Der Roman ist und bleibt etwas Besonderes für mich – und hoffentlich für viele Andere auch.