Bevor man zu diesem Buch greift, sollte man wissen: Es ist nicht der Nesbø, den man aus der Hole-Reihe gewohnt ist. Mit "Der König", das trotz der Zugehörigkeit zur Kongeriket-Reihe auch gut als Standalone gelesen werden kann, liefert Nesbø eine wirklich solide Geschichte, die mich, obwohl zu Teilen etwas konstruiert und auch unrealistisch, gut unterhalten hat.
Im Fokus stehen die Brüder Carl und Roy, die sich in der norwegischen Kleinstadt Os, aus der sie auch stammen, eine Art Königreich aufgebaut haben. Das, was die beiden verbindet, ist eine handvoll Geheimnisse, die bis in ihre Jugend zurückreicht, und ihnen zunehmend zu einer Gefahr wird - und am Ende kann schließlich nur einer der König ihres Königreichs Os sein.
Vieles erinnert mehr an ein Familiendrama als an den klassischen Kriminalroman: Es ist leise erzählt, der Spannungsaufbau erfolgt weniger durch große Actionsequenzen, die so typisch für dieses Genre sind, als durch innere Monologe oder Dialoge, die die Protagonisten führen. Ja, das alles funktioniert wie auch schon im Vorgängerband, aber sowohl gute Twists im Plot als auch tiefergehende Charakterentwicklungen fehlten mir hier völlig.
Das gewisse Extra, was ich bisher bei Nesbø jedes Mal gefunden habe, blieb hier leider aus.
Granny Aching had been an expert on sheep, even though she called them “just bags of bones, eyeballs, and teeth, lookin’ for new ways to die.”
Durch Richard Osman habe ich Lust bekommen, schnell wieder etwas von Terry Pratchett zu lesen. Wenn ich mich richtig erinnere, war dieses Buch (beziehungsweise die deutsche Ausgabe „Kleine Freie Männer“) das erste Scheibenwelt-Buch, das ich jemals gelesen habe.
Ich weiß noch, wie ich einen Teil gelesen habe, während ich am Bahnhof sehr lange auf einen Bus in mein Heimatdorf warten musste, aber ich wusste nichts mehr von dem, was im Buch passiert. Umso besser!
Ich fand die Story etwas simpel (es ist aber auch explizit ein Roman für ein jüngeres Publikum als die anderen Scheibenwelt-Bücher), aber in Pratchetts wunderbarem Stil würde ich fast alles lesen.
Ich hatte mich schon lange darauf gefreut und konnte es auch kaum aus der Hand legen, aber letztendlich hat es mir gar nicht sooo gut gefallen.
Ein paar Stellen wirkten etwas mühsam zusammengeklebt. Irgendwie verstehe ich immer noch nicht, wie der große Betrug eigentlich funktioniert hat, und das nervt mich. (Ich habe das Gefühl, das Buch weiß es auch nicht.) An einer Stelle sagen Charaktere, dass sie etwas nicht machen, und dann machen sie es sofort danach doch. Es wirkt etwas, als ob das Buch etwas unter der krassen jährlichen Deadline gelitten hätte, aber was weiß ich.
(Außerdem dachte ich, Richard schreibt jetzt mal ein anderes Buch, aber dieses hier war fast schon ein Thursday Murder Club Spin-Off.)
Eine Kurzgeschichtensammlung, die ich in Schottland gekauft aber in Berlin gelesen habe. Jede*r Autor*in hat eine Kurzgeschichte über einen bestimmten Ort in Schottland beigesteuert, die ich zwar nicht kannte, die ich aber jetzt alle gerne besuchen würde. Morbider Road Trip?
Das Hörbuch gesprochen von Andy Serkis ist so ein delight. Außerdem tut es mir echt leid, dass ich die Bücher jetzt das erste Mal lese. Schande über mich.
Paar gute Gedanken, zwischendurch etwas monoton und sich wiederholend. Habe trotzdem was mitgenommen