"Es gibt keine Gebrauchsanweisung mit Lageplan für die Sichtung und Bergung von Glück. Jeder sucht seines auf seine Weise und an jenen Orten, an denen er glaubt, es am ehesten zu finden."
Nachfolgeroman von "Gut gegen Nordwind".
"Vom Verstand in Grenzen gehalten, wie von den Ufern das freie Wasser eines Flusses, träumt der Gedanke, ungehemmt hinzuströmen, sucht er sich loszureissen, strebt in die Freiheit... Doch nur eine grosse Wasserflut, eine Flut von Ideen kann den gewohnten Strom, den gewohnten Gedankenfluss, und dem Verstand bislang ungewohnte Wege öffnen..."
Der Norweger Amundsen sticht 1918 in See, um den Polarkreis (Nordpol) zu bezwingen. Vor der tschuktschischen Küste gefriert das Schiff im Eis ein. Er und seine Leute kommen in Kontakt mit Einheimischen, besonders mit Kagot, einem Schamanen, freundet sich Amundsen an. Kagot lernt Schreiben und rechnen und entwickelt eine Faszination besonders zu Zahlen: Er will die magische Zahl, die letzte Zahl, finden.
Ein sehr spannendes Buch, was viel über die Tschukschen Anfang des 20. Jahrhunderts erfahren lässt, über den Beginn von Lenins Herrschaft und den Bolschewismus. Sehr packend, interessant und letztlich auch sehr traurig, dass Kagot sein Ziel nicht erreichte.
"Weisst du, ich mochte dich mal. Früher warst du anders und schlechter gelaunt als die anderen. Heute bist du einfach nur noch [...] wie eine hässliche Zeichnung, für die das Kind aber doch gelobt wird."
"...ich musste wissen, und zwar so rasch wie möglich, ob ich eine Laus bin wie alle anderen oder ein Mensch; ich musste wissen, ob ich jene Grenze überschreiten kann oder nicht, ob ich es wagen würde, mich zu bücken und die Macht zu packen; ob ich eine zitternde Kreatur bin oder ob ich das Recht habe..."
Der arme Student Raskolnikow begeht einen Doppelmord und beraubt das erste Opfer. Seine Meinung dahinter ist, dass es dem "grossen" Menschen erlaubt sei, "lebensunwertes" Leben zu vernichten. Das gestohlene Geld/Wertsachen kann er jedoch nicht verwenden, da er seine Tat letztlich doch nicht verkraftet. Er leidet, zerfällt an seinen Schuldfragen - und lernt nebenher eine Liebe kennen, die er erst spät zu akzeptieren lernt.
Eine sehr spannende und lesenswerte Lektüre.
"Das ist sonderbar, - krank und dumm -, ich weiss nicht, ob ich mich richtig ausdrücke, aber mich mutet es ganz eigentümlich an, wenn einer dumm ist und dann auch noch krank, wenn das so zusammenkommt, das ist wohl das Trübseligste auf der Welt."
Ich fand das Buch teilweise sehr zäh, die angeregten Diskussionen mit Settembrini und Naphta waren mir zudem oft zu hochstehend. Oft empfand ich es auch langatmig und mir fehlte die Spannung, ich wurde gelegentlich richtiggehend gelangweilt beim Lesen.
"Was du nicht erklären kannst, musst du tanzen."
Eine sehr kitschige Geschichte, oft sehr platt und oft auch etwas fragwürdig. Die Idee, Bücher wie Medizin gegen diverse Leiden zu benutzen, fand ich jedoch sehr schön.
Humorvoll geschrieben, aber auch etwas seicht. Ein unterhaltendes Buch, nicht mehr und nicht weniger.
Ich wusste nicht, wie wertvoll das Wort ist, bis ich in der Fremde stumm wurde. Worte sind unsichtbare Juwelen, die nur die sehen, denen sie entzogen wurden.
Ein märchenhaftes, wunderbares, schönes und zauberhaftes Buch.
"Wenn dein Leben in einem solchen Moment vor deinen Augen nicht vorbeizieht, alter Freund, heisst das dann, dass du gar kein Leben hattest?"
Drei historische Momente sind Teil dieses Buches: Dublin 1845, der amerikanische Abolitionist Douglass reist durch Irland, Hungersnot herrscht. Neufundland 1919, Alcock und Brown gelingt der erste Nonstopflug über den Atlantik nach Irland. New York 1998, US-Senator Mitchell führt die Friedensgespräche in Belfast.
Die Geschichten sind ineinander verwoben, das Schicksal dreier Frauen (Oma, Mutter, Tochter) werden erzählt.