Die Kinder sind Könige
320 Seiten

Christine Diore und ihr Mann betreiben einen erfolgreichen YouTube-Kanal, mit dem sie sehr viel Geld verdienen. Stars dieses Kanals sind ihre beiden Kinder Sammy und Kimmy, die von ihrer Mutter rund um die Uhr inszeniert werden. Eines Tages verschwindet Kimmy. Christiane Diore gegenüber steht Clara, die Polizistin, die die verschwundene Kimmy suchen muss. Ein Buch, das ich fast nicht zur Seite legen konnte und verschlungen habe. Im Kern geht es im Buch um die Frage nach Freundschaft, Liebe und Anerkennung in unserer Zeit, in der die Sozialen Medien eine (zu) grossen Platz einnehmen: Zitat aus dem Buch: „Big Brother hatte es gar nicht nötig gehabt, sich durchzusetzen. Big Brother war mit offenen Armen und nach Likes dürstenden Herzen empfangen worden, und jeder war bereit gewesen, sein eigener Henker zu sein. Die Grenzen des Privaten hatten sich verschoben. Die sozialen Netze zensierten Bilder von Brüsten und Pos. Aber für einen Klick, ein Herz oder einen hochgereckten Daumen zeigte man seine Kinder und seine Familie, erzählte man sein Leben. Jeder war zum Administrator seiner Selbstdarstellung geworden und diese ein unverzichtbares Element der Selbstverwirklichung.“

Trauma and Recovery
336 Seiten

Dieses Buch habe ich begleitend zu meiner Vorlesung zu Trauma-Psychologie lesen müssen. Und ich bin unglaublich froh, dass ich durch die Vorlesung dazu angehalten wurde, das Buch durchzulesen. Es hat mir sehr dabei geholfen, Trauma und PTSD besser zu verstehen und bestimmte Verhaltensweisen sowie Erfahrungen besser einordnen zu können. Herman schreibt ebenfalls aus einer feministischen Perspektive, die die (strukturellen) Ursachen für Traumata nicht verklärt, sondern einbezieht. Ich habe emotional viel mit diesem Buch durchgemacht und werde sicher auch nochmal immer wieder darauf zurückkommen. Aber ich bin dankbar, dass ich diese Chance genutzt habe, es zu lesen.

Ten Steps to Nanette
400 Seiten

Dieses Buch ist so amazing. Hannah Gadsby zeichnet in 10 Kapiteln ihr Leben nach bis zu dem Tag, an dem sie Nanette für Netflix gefilmt hat. Dabei schreibt sie aber nicht nur über ihr eigenes Leben sondern schiebt auch immer Absätze über den politischen Kontext in Australien ein, was ebenfalls sehr interessant war. Besonders spannend fand ich auch, wie sie überhaupt zu einer erfolgreichen stand up Komikerin geworden ist. Das Buch ist wirklich sehr gut geschrieben. Es gibt auch einige traurige/schwer verdauliche Stellen, aber der Grundton des Buches ist hoffnungsvoll und positiv, was ja auch daran liegt, dass es auf ihren großen Erfolg hinarbeitet. Aber man kann auch sehr gut die Katharsis nachvollziehen, die Nanette für Hannah bedeutet hat und man versteht Nanette nach der Lektüre des Buches viel besser.

Eine Frage der Chemie
464 Seiten

Toll!! Ein Geburtstagsgeschenk mit der Anmerkung „ein Buch, das in jede Frauenapotheke gehört“ - genau! „Wenn Selbstzweifel Sie beschleichen, wenn die Angst Sie packt, denken Sie immer daran, dass Mut der Grundstein für Veränderung ist. Und wir sind chemisch dazu angelegt, uns zu verändern. Fassen Sie also morgens beim Aufstehen folgenden Vorsatz: keine falsche Zurückhaltung mehr. Kein Unterordnen mehr unter die Meinung anderer, die Ihnen sagen wollen, was Sie leisten können und was nicht.“

Die Verwandlung
80 Seiten

Ich weiß nicht so genau, wieso ich das Buch nochmal - diesmal richtig - gelesen habe, aber seit dem letzten Mal ist einiges geschehen scheinbar, weil es mir jetzt deutlich besser gefällt. Bin ein bisschen froh, ihm noch eine Chance gegeben zu haben, weil das, worum es Kafka eigentlich geht, gar nicht so versteckt ist. Vielleicht spricht da der Literaturstudent, vielleicht der Autor. Auf jeden Fall eine interessante Geschichte, aber ganz offensichtlich muss man sich darauf einlassen.

The School of Life
336 Seiten

Ein Rundumschlag über das Beschäftigen mit sich selbst, anderen, Beziehung, Arbeit und Kultur. Selten habe ich in einem Buch soviel angestrichen. School of life Bücher sind immer sehr Information- and insight-dense. Das gefällt mir gut. Kaum 2 Seiten gelesen, schon wieder lange darüber nachgedacht und interessante Gespräche geführt. Was mir am besten gefällt ist der Grundgedanke an Erwartung und dass Sachen einfach nicht perfekt und manchmal auch gerade so gut genug sind oder auch um das Buch zu zitieren „we are all hellish“

Talking to Strangers: What We Should Know About the People We Don’t Know
388 Seiten

Das Buch lag schon eine Weile bei mir herum weil mich das Thema irgendwie nicht gecatcht hat - Talking to Strangers, warum ist das relevant? Habe es dann eigentlich nur angefangen, weil ich nichts anderes da hatte.. und hab es sehr gern gelesen! Malcom Gladwell ist ein wahnsinnig guter Geschichtenerzähler. Und auch die Moral von den Stories, die er bespricht, finde ich gut. Allerdings sind die Geschichten teilweise schon hart zu lesen, nichts für Zartbesaitete. Trotzdem ein guter Read!