Eine großartige Dichterin, die ähnlich wie Ilse Aichinger den Dingen, und den Worten auf den Grund geht.
Anschaulich und persönlich wird die Ilias, wird insbesondere Achill überzeitlich beleuchtet, und als Beispiel der menschlichen Fragilität und des Umgangs damit gezeigt.
Poetisch und stichhaltig zugleich sucht Breyger nach der Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit im Gedicht.
Erstaunliche Fakten über die Aufgeschlossenheit des Mittelalters, und vor allem darüber, welch große Rolle auch Frauen gespielt haben.
Die Reihe "Auf Tritt Die Poesie" von Beater Tröger immer wieder wunderbar. Marcel Beyers Essay macht nachdenklich, Auch die Prosa lesenwert.
Ihre Aufrichtigkeit ist vorbildhaft, das genaue Hinschauen und sich in Beziehung setzen. Ich mochte ganz besonders das Museum der zerbrochenen Beziehungen und den Aufsatz über Agee und die Fotografin.
Das ist die Geschichte davon, wie man weiterleben muss, nachdem man sein Kind verloren hat. Schwer auszuhalten. Eigentlich habe ich keine Worte dafür.
Es ist ein Jammer, ein riesengroßer Fehler, dass Peter Kurzeck sterben musste, bevor er all die großartigen Projekte, die ihm noch vorschwebten, beenden konnte.
Sehr traurig, sehr sehr gut gemacht, wie all die Motive miteinander verknüpft werden, wie so ein tragisches Muster sichtbar wird, aus dem sich keine der Figuren wirklich befreien kann. Wie sie alle miteinander eher im Unglück als in Liebe verstrickt sind. Und Bleier urteilt nie, über keine ihrer Figuren, über keine ihrer Handlungen. Sie zeigt und bleibt neutral, und das macht es so traurig und so gut.
Auf der Rückseite steht " Irreparabel unglücklich und extrem gut gelaunt". Das trifft es ziemlich gut, diese Mischung aus wirklich schlimmen Erlebnissen, erzählt mit einer besonderen Art von Humor.
während das Netz trauert, lese ich die letzten Gedichte der nun also nicht mehr lebenden Elke Erb. Einige mag ich sehr. Dass sie eine ganz andere Art hat, Poesie zu schreiben, erkenne ich auch. Dennoch bleibt mir das alles ein wenig fremd.
ein erschütternder Band. Der ins Mark trifft, von allen, die dem Leiden bloß zusehen. Solchen wie ich. Beschämend. Wichtig. Unmöglich etwas darüber zu sagen außer: lies das. es tut weh.
Ein Psychodrama sondergleichen, spannend, verstörend. Ein Buch, das mich angeht wie lange kein Buch mehr.
Der Versuch die Trauer auszusprechen, dabei immer das Unfaßbare und Unvermittelbare der Trauer deutlich machend, nur wer gerade auf seine ureigene Art trauert, spürt sie wirklich und dann so intensiv, dass es weder Trost noch Sprache dafür gibt.
Die Geschichte von Zwillingen, die von Drillingen übrig geblieben sind, die in einer besonderen Verbindung, auf jeden Fall aber in einer außerordentlichen Gedankenwelt leben, wie sich nach und nach Dinge entschlüsseln, wie ich sofort dem Sog der Sprache verfallen bin.
Leider ist die großarige Idee am Anfang, sich den Vater zu fantasieren, weil man ihn nicht kennt, dann doch nicht das Kernstück. Es geht dann eben um eine Kindheit, um eine weitere Kindheit, um tragisches und alltägliches. Gut, aber nicht herausragend.
Diese Klarheit, diese Dichte, diese mitleidlose Stimme, sie hatte sie schon damals, schon 1970.
Der spätere Mühlecker gefällt mir besser. Seltsames Ende, aber schon insgesamt atmosphärisch. Eine Familiengeschichte, die ihre Spannung vielleicht am ehesten aus den klugen Aussparungen bezieht...
Metaphysisch, zärtlich, klug.
Großartig und atemberaubend, wie Nádas ein Universum erschafft und sich seiner Figuren schließlich entledigt. Keiner schreibt wie er.