Endlich mal wieder ein Buch, das ich verschlungen habe. Extrem kurzweilig geschrieben, so viele gute Zitate, so viel, in dem ich mich wiedergefunden habe, und einfach menschliche und liebenswürdige Hauptcharaktere. Empfehlenswert!
Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist das große new Yorker Warenhaus "Zentral". Nina, frischverheiratet mit Erik, lebt ihr Leben zwischen schnippischer Kundschaft und Ehe-Glück. Wäre da nicht die neidische Kollegin Lillian, die einer reichen Kundin während einer Anprobe den Smaragdring klaut und alle mit ins Unglück zieht... Ich fand die Geschichte gut zu lesen und die 30er Jahre Redewendungen ("starr sein", "in die Bude gehen") haben mich begeistert. Aber Achtung! Das N-Wort kommt auch vor, daher steht in der Neuausgabe vom Verlag netterweise eine Warnung im Vorsatzblatt.
i cried. TWICE! Ich kann nicht glauben, dass ein silly Buch über PROM mich zum weinen gebracht hat, but it did. Die Figuren waren sehr gut entwickelt, ich konnte mitfühlen und ihre Gedankengänge größtenteils auch nachvollziehen, obwohl sie keinen POV bekommen haben. Queer sein wird gefeiert, aber es wird auch gezeigt, was auf dem Spiel stehen kann und wieso man sich versteckt, obwohl der Grund vielleicht nicht für jeden Sinn ergibt. Mein Ding, das ich mitnehme ist vor allem wie viel Druck man sich macht, wenn man in einer Position ist, in der man sich um andere kümmert. Ob man muss oder nicht, wird aufgearbeitet, dass man nicht allein ist, wie viel anxiety sich aufbaut, wenn man immer die Kontrolle haben muss, aber nicht kann. CWs für manche Themen wäre gut gewesen, aber vor allem war es ein sehr schönes, süßes, kurzes Buch and I really enjoyed it!
Dieses Buch erzählt die Geschichte einer bedrückenden Kindheit aus der Perspektive des mittleren von drei Brüdern. Die Brüder treffen sich nach dem Tod der Mutter, um ihr den Wunsch zu erfüllen, ihre Asche im See des Sommerhauses ihrer Kindheit zu verstreuen. Dieser Tag wird nicht chronologisch erzählt; dazwischen Rückblenden und Erinnerungen an eine von Alkohol und emotionaler Vernachlässigung geprägte Kindheit . Dadurch entwickelt sich eine einzigartige Spannung und ein Sog beim Lesen - und alles endet mit einem unvorhersehbaren Knall am Ende, der ein völlig anderes Licht auf das Erzählte wirft. Durchkonstruierte Erzählkunst!
Ein wunderbares Buch. Ich wusste nicht was mich erwarten würde und ich hatte eher mit einem sehr technischem Logbuch einer Segelreise gerechnet. Weit gefehlt: In vier Tagen war ich durch und es war von Anfang bis Ende eine spannender und wunderschöner Reisebericht von Rekka, Devine & Pino.
Ein süßes, modernes Märchen. Es weicht ein ganz kleines bisschen vom sonstigen Schreibstil Süßkinds ab, liest sich aber trotzdem gut und ist ein schöner Zeitvertreib für einen Abend.
Schöne, traurige Geschichte, die die Frage aufruft, ob die Rahmenbedingungen der Handlung Utopie oder Dystopie sind.
Es geht um eine 6köpfige Familie Anfang der 1970er Jahre; der Vater ist Pfarrer, crossroads heißt die Jugendgruppe seiner Gemeinde. Erzählt wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder, die alle mit Problemen zu kämpfen haben, von psychischer Labilität über Glaubensthemen bis hin zu Loyalitäts- und Zugehörigkeitsfragen. Ich hatte eher Mühe mit dem Buch…., zwischendurch gab es interessante Kapitel, aber für mich war viel Uninteressantes, Langatmiges drin (wobei ich die schriftstellerischen Qualitäten durchaus sehe). Also……: meins war es nicht; ich werde die nächsten beiden Bände dieser als Trilogie geplanten Reihe nicht lesen.
In "Rachel's Holiday" geht es um eine junge Frau, die drogensüchtig ist und sich (unfreiwillig) in Therapie begibt und beginnt, langsam ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen. Das Buch ist lustig geschrieben, auch wenn es es in der Mitte etwas durchhängt, wie ich fand. Die gleichen Erkenntnisse wiederholen sich öfters, so dass man als Leserin schon lange weiß, was Rachel noch abstreitet. Allerdings hat Keyes dieses Thema, soweit ich weiß, umfassend recherchiert, also wird es wahrscheinlich seine Gründe haben, warum die Geschichte sich so langsam entfaltet wie sie es tut. Zum Ende hin nimmt sie dann Fahrt auf und wird sehr emotional und auch traurig, wenn Rachel realisiert, was sie alles verloren hat. Ich persönlich hätte auf den Epilog verzichten können, aber das ist wahrscheinlich Geschmacksache. Alles in Allem fand ich das Buch unterhaltsam und fesselnd. Außerdem ist es gut, mal ein Buch über Drogen zu lesen, das nicht von Männern handelt. Dieses kam mir doch sehr viel aufrichtiger und näher an der Realität dran vor als Trainspotting, Strobo and the likes.
Wichtiges Buch für alle, die kreativ arbeiten, also irgendwas erzeugen. Wir müssen uns mehr unserer Verantwortung bewusst sein, die mit den Ergebnissen einher geht, die wir veröffentlichen. Gerade im Internet ist das teilweise stark aus den Rudern gelaufen, und es ist schön wie Monteiro mit viel Wut und ohne Ende Schimpfwörtern auf den Silicon Valley Executives herumhackt, die die Welt nachweislich nicht in erster Linie verbessern möchten, sondern deren Incentive Strukturen darauf ausgelegt sind, einzig und allein den Profit zu erhöhen, um welchen Preis auch immer.
Es ist allerdings etwas ausgedehnt und das letzte Drittel sowie viele Argumente zwischendurch sind nur auf die Situation in den USA zugeschnitten (geschenkt, da arbeitet Monteiro nunmal und da passiert das meiste in der Richtung), denn Design-Gewerkschaften, und ein Sicherheitsnetz für aufgrund von ethischen Konflikten gefeuerten Designern brauchen wir in Europa eigentlich nicht. Das Thema, ob (bestimmte) Designer Zulassungen wie Ärzte oder Piloten brauchen sollten, finde ich aber auch für den Rest der Welt allgemein interessant. (Anscheinend sind fast alle dagegen, bisschen logisch, aber es würde dennoch möglicherweise gut tun.)