Bücherregal lädt …
Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
782 Seiten

Nach Galbatorix’ Tod ist größtenteils Frieden in Alagaësia eingekehrt, doch für Murtagh und seinen Drachen Dorn hören die Probleme nicht auf. Verhasst von jedem Volk, ist es schwierig für sie, ihr Leben so friedlich wie der Rest Alagaësias zu leben. Doch als Murtagh auf Menschen mit einem Vogelschädelamulett trifft, das selbst die mächtigste Magie abweist, und schwarz verbrannte Steine mit einer unheimlichen Aura sich nach und nach im Land ausbreiten, ahnt er, dass eine weitere dunkle Macht Alagaësia bedroht …

Es ist schon eine Weile her, seit ich die Eragon-Reihe gelesen habe, doch glücklicherweise hat mich das nicht davon abgehalten, schnell in „Murtagh“ einzufinden. Ich war tatsächlich angenehm überrascht, wie leicht es der Schreibstil mir gemacht hat, wieder in die Welt Alagaësias – und in Murtaghs Sichtweise – zu versinken. Speziell sein Bund mit Dorn und seine Abenteuer im Allgemeinen waren fantastisch beschrieben, was noch dadurch gewürzt wurde, dass Alagaësia sich wie eine richtige, lebende Welt angefühlt hat. Durch viele liebevolle Details hat Christopher Paolini es geschafft, Alagaësia zu einem Ort zu machen, der mir tatsächlich echt und durchdacht vorkam. Ein großes Lob hierfür!

Was die eigentliche Handlung betrifft, mochte ich vor allem Murtaghs Erlebnisse am Anfang – speziell seinen nicht ganz so kleinen Kampf in Ceunon und seine Abenteuer in Gil’ead, wo er sich einer komplexen Aufgabe für eine Werkatze widmet, die erfordert, den berühmten Fisch Schlammschlund zu erledigen und sich der Stadtwache anzuschließen. Das hat schlicht ergreifend Spaß gemacht und ist für mich auch nach Abschluss der Geschichte ein wahres Highlight gewesen.

Denn ich muss zugeben, dass der Hauptteil der Geschichte, der sich um die Hexe Bachel dreht, etwas lang gezogen ist und teils schwierig zu lesen war, weil Murtagh so unendlich viel Leid ertragen muss. Dafür fanden sich in diesem Teil der Geschichte zwei meiner Lieblingscharaktere (Uvek und Alín) und er endete in einem wahrhaft epischen Kampf und einem sehr zufriedenstellenden Ende, das noch mehr Abenteuer verspricht.

Neben der Langsamkeit des Hauptteils habe ich ansonsten nur den Mangel an Nasuada zu bemängeln – zwar wird angedeutet, dass ein zweiter Murtagh-Teil mehr von ihr zeigen wird, doch wünschte ich wirklich, schon hier im ersten Teil mehr von ihr gesehen zu haben.

Nichtsdestotrotz war dieser Fantasyroman für mich ein würdiger Teil der „World of Eragon“-Romane und ich hoffe, dass er anderen Eragon-Fans ebenso gefallen wird!

Ich, Ariadne
416 Seiten

Ariadne gehörte bisher zu den Figuren der griechischen Mythologie, über die ich so gut wie nichts wusste, weshalb ich gespannt war, in "Ich, Ariadne" mehr von ihr zu erfahren.

Den Mythos um sie fängt Jennifer Saint gut und akkurat ein, wobei sie sich an Stellen, wo er dank Überlieferungen nicht eindeutig ist, für die meiner Meinung nach beste Variante entscheidet. Auch der Mythos von Ariadnes Schwester Phädra wird geschildert, der mir sogar noch unbekannter war als der Ariadnes.

Am besten hat mir bei Ariadne selbst der Anfang gefallen, in dem sie auf Theseus trifft und ihm hilft, den Minotaurus zu besiegen; auch Ariadnes wachsende Beziehung zu Dionysos wurde gut umgesetzt, doch muss ich zugeben, dass ich ab dem Zeitpunkt, an dem Ariadne auf ihn traf, am meisten interessiert in Dionysos' Geschichte und Phädras Leben war. Diese wird nach Ariadnes Verschwinden nämlich als Braut zu Theseus geschickt und ich fieberte sehr mit ihrer tragischen Geschichte mit.

Bei Ariadne selbst ging es ab ihrer Ankunft in Naxos sehr ruhig zu, erst später entstand Dramatik durch ihre bröckelnde Beziehung zu Dionysos. Tatsächlich würde ich deshalb dem Klappentext, der behauptet, Ariadnes eigene Geschichte würde erst in Naxos beginnen, widersprechen - denn sie selbst tut nicht mehr allzu viel, sobald sie da ist, während es im Gegenteil Phädras Gechichte ist, die ab diesem Zeitpunkt aufblüht.

Insgesamt handelte es sich um eine gute Umsetzung der griechischen Mythologie; mir gefiel nicht sonderlich, wie sehr Ariadnes und Phädras Leben letztendlich an einem Mann hing, aber dafür kann die Schriftstellerin natürlich nichts - sie hat es nichtsdestotrotz geschafft, ein paar wunderbare Frauenfiguren zu entwerfen.