Disney - Twisted Tales: Elsas Suche (Die Eiskönigin)
320 Seiten

Elsas Eltern haben ein Geheimnis vor ihr. Sie reden über ein Mädchen, das Elsa nicht kennenlernen darf und einmal im Monat verschwindet Elsas Mutter in ein anderes Dorf, um dort jemanden zu besuchen. Anna derweil sehnt sich als Adoptivtochter eines Bäcker-Ehepaars nach einem Leben in Arendelle. Einmal im Monat besucht eine Freundin sie, redet mit ihr über ihre Tochter. Bald schon versuchen sowohl Elsa als auch Anna die Person zu finden, die ihnen ihr ganzes Leben lang gefehlt hat ...

Größtenteils folgt diese Adaption den Geschehnissen des Films und passt sie je nach den Veränderungen im Canon an, sodass die meisten Szenen auf leicht andere Weise passieren. Vor allem die eigens erfundenen Szenen haben mir hierbei sehr gefallen, aber ich mochte es auch, wie gut die Filmelemente letztendlich eingebaut wurden - z.B. durch Hans, der nun Elsa den Hof macht oder durch Kristoff, der früher und auf andere Weise auf Anna trifft.

Tatsächlich waren es mir insgesamt jedoch zu viele Filmszenen und ich hätte es sehr begrüßt, wenn die Autorin sich mehr Freiheit genommen hätte, wie sie es vor allem am Anfang der Geschichte tat. Die eigenen Dinge, die sie beiträgt, waren nämlich hervorragend und ich hätte gerne mehr von ihren Ideen gelesen.

Der Schreibstil ist flüssig und der Grund für Elsas und Annas fehlende Erinnerung an ihre Schwester sehr gut umgesetzt. Es war insgesamt eine sehr nette Geschichte, die den Film "Die Eiskönigin" aus einer anderen Grundvoraussetzung betrachtet hat. Wer also gerne schriftlich in die Filmwelt eintauchen, aber auch ein wenig Abwechslung haben möchte, ist hier bestens bedient!

Die Schlacht um Wörter und Blut (Das Buch von Kelanna 3)
528 Seiten

Sefia und Archer versuchen mit aller Macht, ihr Schicksal zu verändern. Sie kämpfen gegen die Wache, gewinnen manche Schlachten und verlieren andere. Doch was ist der Preis, um den Krieg für sich zu entscheiden - und trotzdem zu überleben?

Ich bin hin- und hergerissen, was den finalen Band der Kelanna-Trilogie betrifft. Einerseits plätschert es gerade in der Mitte ganz schön vor sich hin und das einzig interessante ist, dass die Pläne der Hauptcharaktere nicht immer aufgehen und Traci Chee es ihnen erlaubt, zu scheitern.

Andererseits gibt es das epische Finale, bei dem Sefia zwar etwas tut, was ich mehr einer Antagonistin zutrauen würde, was aber ansonsten ein wahrer Pageturner ist, den ich in einem Rutsch verschlungen habe.

Dann wieder gibt es die beiden Hauptcharaktere Sefia und Archer, mit denen ich in diesem Band nicht mitfiebern konnte, weil ihre Taten und ihre Anhängigkeit zueinander mir dann doch zu viel wurde. Die Nebencharaktere haben mich da mehr gepackt.

Am interessantesten war ohnehin, wie das Buch mit dem Leser - und dieses Mal auch mit der Protagonistin - kommuniziert. Das bezieht sich sowohl auf das Finale als auch auf eine Erkenntnis, die Sefias Sichtweise vollkommen verändert. Das war sehr gut umgesetzt.

Insgesamt hat das Buch also sowohl viele gute (Erzählweise, Finale), als auch viele nicht ganz so gute Punkte (Langsame Mitte, Protagonisten). Ich bereue es nicht, es gelesen zu haben, werde es aber wohl nicht nochmal tun. Es war bei weitem nicht schlecht, aber es fehlte etwas, um es hervorragend zu machen.

Auf einem Weg mit Stolpersteinen geht man einem epischen Finale entgegen - doch ob der Weg es wert war, muss jeder für sich entscheiden.

Ein Schatz aus Papier und Magie (Das Buch von Kelanna 2)
528 Seiten

Nachdem Sefia und Archer der Wache im ersten Band knapp entkommen sind, beschließen sie hier im zweiten Band, zurückzuschlagen: Sie wollen den Impressoren, die Jungen gefangen nehmen und zu Killern ausbilden, auflauern und die Jungen befreien. Das gelingt ihnen auch - doch das Opfer ist groß: Das Schicksal, vor dem Archer davonlaufen wollte, holt ihn mit jedem Kampf, mit jedem Tod, schneller ein und macht ihn zu der Person, die er nie werden wollte. Auch Sefia fühlt sich hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Archer und ihrer Pflicht, das Land Kelanna zu beschützen.

Wie im letzten Band gibt es hier mehrere Botschaften, die an den Leser gerichtet sind, als auch Spielereien mit den Inhalten des Buches, in dem Sefia ihre eigene Geschichte liest. Diese Geschichte - die Haupthandlung - wird manchmal etwas langsam erzählt, bleibt aber interessant genug, um sie bis zum Schluss zu verfolgen.

Dennoch war es eine Nebenhandlung, die mich am meisten packte: Die Geschichte von Arcadimon und Eduoar. Die Geschichte eines Mannes, der sich in den König verliebt, den er töten soll und die Geschichte eines Königs, der dazu verflucht ist, allen den Tod zu bringen, die er liebt. Den beiden sind nur ein paar Kapitel gewidmet, doch fand ich ihre Geschichte so gut, dass ich gerne ein ganzes Buch zu ihnen gelesen hätte.

An dem berühmten "Mittelbuchsyndrom" leidet "Ein Schatz aus Papier und Magie" nicht unbedingt; trotz meiner Liebe für die obige Nebenhandlung habe ich mit Sefia und Archer mitgefiebert und gehofft, dass sie ihre Ziele erreichen. Es ist nur so, dass ich gerne mehr zur Nebenhandlung gelesen hätte ;)

Ein Meer aus Tinte und Gold (Das Buch von Kelanna 1)
480 Seiten

In einer Welt ohne Bücher besitzt Sefia ein einziges. Seinetwegen wurden ihre Eltern getötet und seinetwegen befindet sie sich mit ihrer Tante Nin auf der Flucht. Als ihre Verfolger sie jedoch einholen und ihre Tante entführen, bleibt Sefia nichts Anderes übrig, als die Geheimnisse des Buches weiter zu erforschen - zusammen mit Archer, einen Jungen ohne Vergangenheit und ohne Stimme.

Das Besondere an diesem Buch ist definitiv die Art und Weise, wie es mit dem Leser selbst kommuniziert - regelmäßig finden sich neben den Seitenzahlen Wörter, die zusammen eine Botschaft bilden, oder auch hervorgehobene Buchstaben, die ebenfalls Wörter und Sätze erschaffen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, diese Botschaften zu entschlüsseln!

Die Handlung selbst kann stellenweise etwas langsam sein, doch sobald man die Zusammenhänge begreift, ändert sich dieser Eindruck; Dinge, die man vorher nicht richtig zuordnen konnte, bekommen einen neuen Sinn, der die ganze Perspektive des Lesers über den Haufen wirft.

Ich würde den Roman jedem empfehlen, der wie ich Bücher mag, in denen Charaktere sich mit ihrer eigenen Geschichte beschäftigen bzw. in eine andere hineingezogen werden. Die indirekte Kommunikation mit dem Leser ist hierbei ein toller Extrapunkt!

& Disney - Twisted Tales: Dunkle Schatten
432 Seiten

Die Geschichte beginnt damit, dass der Hieb, den Shan-Yu Mulan im Film zufügt, stattdessen ihren Hauptmann Li Shang trifft, der sie beschützen will. Dabei wird er so schwer verletzt, dass Mulan zusammen mit dem Beschützer der Familie Li, einem Löwen namens ShiShi, in die Unterwelt reisen muss, um Shang zu retten. Sie geht mit dem Herrscher der Unterwelt eine Wette ein: Schafft sie es, Shang zu finden und vor Sonnenaufgang aus der Unterwelt zu entkommen, darf er leben - doch schafft sie es nicht, muss sie für immer als Dämon in der Unterwelt bleiben.

Die Hindernisse, die Mulan auf ihrer Reise überwinden muss - Shang finden, ihre Identität verbergen, von der Herrscherin des Vergessens fliehen, Dämonen bekämpfen, einen Berg voller Messer erklettern, den Dämon des Feuers besiegen und sich ihren eigenen Zweifeln und Ängsten stellen - sind dabei sehr gut, wenn man sie individuell betrachtet, aber etwas zu viel, wenn man die Gesamtheit der Hindernisse zusammenzählt. Immer, wenn sie kurz vorm Ziel zu sein scheint, kommt wieder etwas dazwischen, das das Ende hinauszögert. Nach einigen Hindernissen wurde mir das persönlich zu viel, so gut mir die Hindernisse selbst auch gefielen. Bestimmt hätte man zumindest auf eigene der Hindernisse verzichten können, ohne die Geschichte selbst zu schmälern.

Besonders gut gefiel mir die Beziehung zwischen Mulan und Shang, die aufgrund der Tatsache, dass Mulan ihre Identität selbst vor ihren eigenen Vorfahren verbergen muss, zusätzliche Spannung gewann. Auch die Art und Weise, wie Mulan mit ihrer aus dem Film bekannten Gewieftheit die Hindernisse löst, begeisterte mich. Mein einziger Kritikpunkt liegt letztendlich nur in der Anzahl der Hindernisse, die hätte vermindert werden können. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine schöne "What If?"-Geschichte, in der Mulan ihre Stärken gut auf die Probe stellen kann.

& Disney - Twisted Tales: Spieglein, Spieglein
368 Seiten

Eine sehr schöne Adaption von Disneys "Schneewittchen und die sieben Zwerge".

Schneewittchen bekommt die Gelegenheit, ihre eigene Stärke zu zeigen, ihre Liebesbeziehung zum Prinzen Henri wird ausgebaut und die Vergangenheit der Bösen Königin Ingrid kommt ebenfalls nicht zu kurz. Von den sieben Zwergen hätte ich mir allerdings mehr gewünscht - ihre Rolle war so klein, dass man auch auf sie hätte verzichten können.

Zudem nahm ich dank der Prämisse des Buches - "Was wäre, wenn die böse Stiefmutter den Prinzen vergiftet hätte?" - an, dass diese Frage der Hauptkonflikt der Geschichte sein würde, aber letztlich spielte sie nur am Anfang und am Ende eine Rolle. Der Rest beleuchtete die angepassten Ereignisse des Films sowie eigene Szenen. Die waren zwar sehr gut umgesetzt, doch ein Teil von mir wünschte sich, stattdessen Schneewittchens Suche nach einem Heilmittel zu lesen, oder allgemein einem Weg, ihren Prinzen zu retten.

Der Schreibstil der Autorin Jen Calonita war sehr angenehm. Ich mochte auch die Veränderungen, die sie in die Geschichte einbaute. Neben den bereits erwähnten machte sie Schneewittchens Mutter und die Böse Königin zu Schwestern, veränderte das Schicksal von Schneewittchens Vater und gab den Äpfeln eine zusätzliche Bedeutung. All diese Dinge haben die Geschichte bereichert und ich finde, genau das sollten Adaptionen tun, wenn sie Veränderungen einbauen :)