Eine schöne Fortsetzung des ersten Bandes - Peter Grant untersucht den mysteriösen Tod von Jazzmusikern, kümmert sich gleichzeitig um weitere grausige Morde an Männern und genießt dabei auch eine neue Liebesbeziehung. Viel zu sagen habe ich dieses Mal nicht - ich mochte es, mit Peter Grant den Ursachen für die Morde auf den Grund zu gehen und gleichzeitig ein wenig britischen Humor zu genießen. Für alle Fans des ersten Bandes, zum Großteil aber auch separat lesbar. Ich freue mich schon auf die Lektüre des dritten Bandes!
Es gibt Bücher, die einen ein Leben lang begleiten, die man für immer in seinem Herzen behält und nie vergisst.
"Das Geheimnis der Spinnenhexe" ist für mich eines dieser Bücher. Inzwischen ist es für mich eine Tradition geworden, es jedes Jahr kurz nach meinem Geburtstag zu lesen. Und jedes Jahr beeindruckt es mich aufs Neue.
Dabei ist die Handlung recht klassisch: Eine Prophezeiung sagt einen Königssohn voraus, der nach zwei Töchtern geboren werden und das ganze Land beherrschen soll. Die Mutter, die fürchtet, ihr Kind könne in Gefahr geraten, geht einen Handel mit einer Nebelhexe ein: Das Kind kommt als Mädchen ohne Stimme zur Welt und seine ganze Zukunft, die bisher festgeschrieben zu sein schien, wird über den Haufen geworfen. Nun muss das Mädchen, Mirda, gegen den bösen Zauberer Croch vorgehen, der die Königswürde für sich beanspruchen will.
Am schönsten ist definitiv der Schreibstil des Buches; es hat eine ganz eigene Satzmelodie, die sich flüssig liest und dem Buch seinen besonderen Charme gibt. Die Charaktere sind nicht allzu tiefgründig, aber sympathisch und man wünscht sich, dass sie ihr Ziel erreichen. Und zuletzt ist die Handlung trotz der klischeehaft klingenden Prämisse sehr einnehmend und fügt die Charaktere perfekt ineinander. Keiner ist entbehrlich, sie alle erfüllen ihre Rolle in der Geschichte.
Leider ist das Buch schon lange vergriffen, sodass es nur noch antiquarisch zu bekommen ist. Meines Erachtens lohnt sich der Kauf natürlich. Das Buch hat mich auf eine Weise geprägt, wie es nicht vielen Büchern gelungen ist. Ich hoffe, meine Tradition, es einmal jährlich zu lesen, noch lange aufrecht erhalten zu können!
Die Begegnung mit einem Geist stellt das Leben von Peter Grant, Police Constable in London, auf den Kopf. Sein Polizeiinspektor Thomas Nightingale bestätigt das Unglaubliche: Magie existiert und der Mordfall, an dem er gerade arbeitet, wurde mit ihr verübt. Jetzt soll Peter Grant Zauberlehrling werden, um ihn zu lösen und nebenbei die Probleme der personifizierten Flüsse von London zu lösen ...
Auf einzigartige Weise verbindet Ben Aaronovitch einen Krimi mit einem Fantasyroman, lässt dabei den britischen Humor nicht zu kurz kommen und beeindruckte mich persönlich vor allem durch sein Worldbuilding. Der Roman spielt in unserem 21. Jahrhundert und stellt es auf sehr realistische Weise dar - die Fantasy-Elemente fügen sich nahtlos in die Handlung ein, sodass man fast glauben könnte, sie wären real.
Neben dem obigen Mordfall finden zahlreiche andere Verbrechen statt, die mehr oder minder mit ihm zu tun haben, jedoch muss ich zugeben, dass mir ihre pure Anzahl irgendwann dann doch zu viel wurde. Ich verlor bald den Überblick und wünschte mir an diesen Stellen, es hätte weniger Fälle gegeben, auf die man sich konzentrieren muss.
Die Charaktere waren in Ordnung, tragen aber noch viel Potential für Entwicklung in sich. Hier freue ich mich schon darauf, sie in den späteren Bänden zu erleben.
Insgesamt begeisterte mich vor allem die Mischung aus Fantasy und Krimi, die in dieser Form einzigartig ist und sicher jeden begeistern wird, der wie ich Fans beider Genres ist. Aber auch diejenigen, die nur Krimis oder nur Fantasy lesen, werden hier genug zufriedenstellenden Lesestoff erhalten - Ben Aaronovitch ist es wirklich hervorragend gelungen, sie zu gleichen Teilen in seinem Roman einzubauen. Wer also mal einen etwas anderen Krimi bzw. einen etwas anderen Fantasy-Roman lesen möchte, ist hier genau richtig!
Sefia und Archer versuchen mit aller Macht, ihr Schicksal zu verändern. Sie kämpfen gegen die Wache, gewinnen manche Schlachten und verlieren andere. Doch was ist der Preis, um den Krieg für sich zu entscheiden - und trotzdem zu überleben?
Ich bin hin- und hergerissen, was den finalen Band der Kelanna-Trilogie betrifft. Einerseits plätschert es gerade in der Mitte ganz schön vor sich hin und das einzig interessante ist, dass die Pläne der Hauptcharaktere nicht immer aufgehen und Traci Chee es ihnen erlaubt, zu scheitern.
Andererseits gibt es das epische Finale, bei dem Sefia zwar etwas tut, was ich mehr einer Antagonistin zutrauen würde, was aber ansonsten ein wahrer Pageturner ist, den ich in einem Rutsch verschlungen habe.
Dann wieder gibt es die beiden Hauptcharaktere Sefia und Archer, mit denen ich in diesem Band nicht mitfiebern konnte, weil ihre Taten und ihre Anhängigkeit zueinander mir dann doch zu viel wurde. Die Nebencharaktere haben mich da mehr gepackt.
Am interessantesten war ohnehin, wie das Buch mit dem Leser - und dieses Mal auch mit der Protagonistin - kommuniziert. Das bezieht sich sowohl auf das Finale als auch auf eine Erkenntnis, die Sefias Sichtweise vollkommen verändert. Das war sehr gut umgesetzt.
Insgesamt hat das Buch also sowohl viele gute (Erzählweise, Finale), als auch viele nicht ganz so gute Punkte (Langsame Mitte, Protagonisten). Ich bereue es nicht, es gelesen zu haben, werde es aber wohl nicht nochmal tun. Es war bei weitem nicht schlecht, aber es fehlte etwas, um es hervorragend zu machen.
Auf einem Weg mit Stolpersteinen geht man einem epischen Finale entgegen - doch ob der Weg es wert war, muss jeder für sich entscheiden.
Nachdem Sefia und Archer der Wache im ersten Band knapp entkommen sind, beschließen sie hier im zweiten Band, zurückzuschlagen: Sie wollen den Impressoren, die Jungen gefangen nehmen und zu Killern ausbilden, auflauern und die Jungen befreien. Das gelingt ihnen auch - doch das Opfer ist groß: Das Schicksal, vor dem Archer davonlaufen wollte, holt ihn mit jedem Kampf, mit jedem Tod, schneller ein und macht ihn zu der Person, die er nie werden wollte. Auch Sefia fühlt sich hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Archer und ihrer Pflicht, das Land Kelanna zu beschützen.
Wie im letzten Band gibt es hier mehrere Botschaften, die an den Leser gerichtet sind, als auch Spielereien mit den Inhalten des Buches, in dem Sefia ihre eigene Geschichte liest. Diese Geschichte - die Haupthandlung - wird manchmal etwas langsam erzählt, bleibt aber interessant genug, um sie bis zum Schluss zu verfolgen.
Dennoch war es eine Nebenhandlung, die mich am meisten packte: Die Geschichte von Arcadimon und Eduoar. Die Geschichte eines Mannes, der sich in den König verliebt, den er töten soll und die Geschichte eines Königs, der dazu verflucht ist, allen den Tod zu bringen, die er liebt. Den beiden sind nur ein paar Kapitel gewidmet, doch fand ich ihre Geschichte so gut, dass ich gerne ein ganzes Buch zu ihnen gelesen hätte.
An dem berühmten "Mittelbuchsyndrom" leidet "Ein Schatz aus Papier und Magie" nicht unbedingt; trotz meiner Liebe für die obige Nebenhandlung habe ich mit Sefia und Archer mitgefiebert und gehofft, dass sie ihre Ziele erreichen. Es ist nur so, dass ich gerne mehr zur Nebenhandlung gelesen hätte ;)
In einer Welt ohne Bücher besitzt Sefia ein einziges. Seinetwegen wurden ihre Eltern getötet und seinetwegen befindet sie sich mit ihrer Tante Nin auf der Flucht. Als ihre Verfolger sie jedoch einholen und ihre Tante entführen, bleibt Sefia nichts Anderes übrig, als die Geheimnisse des Buches weiter zu erforschen - zusammen mit Archer, einen Jungen ohne Vergangenheit und ohne Stimme.
Das Besondere an diesem Buch ist definitiv die Art und Weise, wie es mit dem Leser selbst kommuniziert - regelmäßig finden sich neben den Seitenzahlen Wörter, die zusammen eine Botschaft bilden, oder auch hervorgehobene Buchstaben, die ebenfalls Wörter und Sätze erschaffen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, diese Botschaften zu entschlüsseln!
Die Handlung selbst kann stellenweise etwas langsam sein, doch sobald man die Zusammenhänge begreift, ändert sich dieser Eindruck; Dinge, die man vorher nicht richtig zuordnen konnte, bekommen einen neuen Sinn, der die ganze Perspektive des Lesers über den Haufen wirft.
Ich würde den Roman jedem empfehlen, der wie ich Bücher mag, in denen Charaktere sich mit ihrer eigenen Geschichte beschäftigen bzw. in eine andere hineingezogen werden. Die indirekte Kommunikation mit dem Leser ist hierbei ein toller Extrapunkt!
Die Grundlage dieses Romans ist etwas, das ich eigentlich nicht leiden kann: Prophezeiungen. Meiner Meinung nach sollten Autoren endlich aufhören, sich ihrer zu bedienen, weil sie eine Geschichte fast schon automatisch schlechter machen. Trotzdem beschloss ich, dem Buch eine Chance zu geben, weil ich las, dass es an Leigh Bardugos Krähen-Duologie erinnern soll. Was soll ich sagen? Ich bin absolut begeistert!
Obwohl mir der Prophezeiungs-Aspekt trotz guter Umsetzung nicht zusagen will, bietet dieser Roman so viel mehr an, was einen begeistert: Die Charaktere, die Story, die Twists. Unsere fünf Sichtcharaktere sind der Prinz Hassan, die Mörderin Ephyra, der Paladin Jude, der Spieler Anton und die Todgeweihte Beru. Und Katy Rose Pool gelingt es hervorragend, uns alle sympathisch zu machen und ihre guten und schlechten Seiten zu zeigen. Ich habe mit jedem Charakter mitgefiebert, mitgefühlt und mitgehofft. Gehofft, dass jeder sein Ziel erreicht, was gerade bei gegensätzlichen Zielen sehr spannend war. Vor allem, weil die Charaktere mindestens genauso oft scheitern, wie sie gewinnen - in diesem Roman kann man sich nie sicher sein, dass alles gut werden wird, weil die Charaktere hier tatsächlich versagen können und den Preis für falsche Entscheidungen zahlen müssen.
Zusätzlich fanden sich die Figuren in einem erstaunlich dichten Plot wieder - von Anfang bis Ende hing ich an den Buchseiten und habe mich nie gelangweilt, was bei ca. 570 Seiten eine Meisterleistung ist. Die Twists haben mir hierbei wohl am besten gefallen, weil sie überraschend waren, im Rückblick aber allesamt Sinn ergaben. Also genauso, wie Twists meiner Meinung nach sein sollten.
Dementsprechend freue ich mich sehr auf den zweiten und dritten Band, die im Verlauf des nächsten Jahres erscheinen werden. Katy Rose Pool ist hier ein wahrhaft fantastisches Debüt gelungen!
Sehr humorvoller dritter Band der "Flüsse von London"-Reihe! Dieses Mal muss Peter Grant sich mit einem Toten in einem U-Bahn-Tunnel, einer magischen Tonscherbe und einer herumschnüffelnden FBI-Agentin herumschlagen, was Ben Aaronovitch mit noch mehr Witz erzählt als bisher. Ich musste beim Lesen mehrmals grinsen und habe den britischen Humor dieses Mal noch mehr genossen als in den ersten beiden Bänden. Die Handlung selbst fand ich dabei noch nicht einmal sooo interessant, wie ich zugeben muss, aber die Art und Weise, wie sie erzählt war, war einfach herrlich. Von daher würde ich auch diesen Band sehr empfehlen!