Quallen
143 Seiten

Quallen - globaler Glibber, Glas und Glamour. Was fasziniert uns an diesen schleimigen Dingern, die weich und giftig, passiv und interessant sind? Wie kommt es, dass sie Symbol der queeren Bewegung sind? Dieses kleine Artenportrait mit den schönen Illustrationen ist (genau wie "Schnecken" und die anderen Artenportraits aus dem Hause Schalansky) eine literarisch-naturkundliche Achterbahnfahrt um das Gespenst der Meere. Sehr lesenswert!

Tick Tack
256 Seiten

"Bevor sie sich auf die U-Bahngleise legt, kündigt Mette, 15, in TikTok-Videos ihr Vorhaben an. Niemand reagiert – gerettet wird sie trotzdem. Der Selbstmordversuch verwirrt ihr privilegiertes Umfeld: Bislang hat sie professionell die Leistung des hochbegabten Kindes abgeliefert – Mettes Strategie, um unter dem Radar einer Welt zu bleiben, deren Verlogenheit sie frustriert. Dann lernt sie Jo kennen, zehn Jahre älter, brillant und voller Wut, ein Verbündeter. Als Anti-Influencer hat er sich ein Following aufgebaut und rekrutiert Mette für den Kampf gegen den Mainstream. Ein Spiel beginnt, dessen Regeln sie nicht durchschaut."

Ein schnell zu lesender Gegenwartsroman mit tollen Protagonisten, der alles abhandelt, was in den sozialen Netzwerken so passiert: von der Incel Misogynie und rechtem Denken, von der Influencer-Kultur bis hin zur Anti-Corona-Bewegung, Generationenkonflikte und schließlich der Spaltung der Gesellschaft. Klare Empfehlung.

Blackout
799 Seiten

Ich habe das Buch nur aufgrund der Thematik gelesen und daher gibt es 3 Sterne, weil es wirklich sehr echt und fundiert recherchiert wirkt. Leider ist der Schreibstil sowas von langweilig und anstrengend, dass ich mich ziemlich mühsam durchgequält habe. Auf den letzten 200 Seiten kommt endlich etwas Fahrt in die Geschichte, aber insgesamt liest es sich wie ein Roman, den ein Protokollant geschrieben hat, der während diverser Meetings so viel Langeweile hatte, dass er sich den gesellschaftlichen Zusammenbruch herbei erdacht hat.

#dkkontrovers. Macht Technologie uns krank?
144 Seiten

Die Reihe #dkkontrovers besticht durch eine Fragestellung, kompakten Informationen und eine spannende visuelle Aufmachung. Neben einer fundierten Einordnung der Fragestellung gibt es auch noch ein Kapitel über Lösungsansätze und ein Kapitel mit Schlussfolgerungen. Konnte man gut weglesen und ich werde mir sicher auch die anderen Titel der Reihe mal anschauen.

Im Wasser sind wir schwerelos
288 Seiten

Schwules Leben im polnischen Sozialismus: Ludwik weiß schon als Kind, dass er anders ist. Er ist homosexuell. Zwischen Scham und Schuld, Geheimnis und Wahrheit entdeckt er im Sommer nach seinem Examen was Liebe ist: Ludwik verliebt sich in Janusz. Doch wird die Liebe auch nach dem Sommer am See halten? Die Welt befindet sich im Umbruch, Ludwik träumt von der Flucht in den Westen, Janusz wählt eine Karriere innerhalb des Systems. Ludwik muss sich entscheiden: für ein Leben voller Heimlichkeiten – oder den Mut, er selbst zu sein. Ich fand die Geschichte kraftvoll, bitter und sehr berührend. Sehr lesenswert.

Sea of Tranquility
255 Seiten

1912 - Edwin St. John St. Andrew erlebt in einem Wald eine verstörende Halluzination. 2020 - Marielle erfährt, dass ihre Freundin Vincent tot ist und erinnert sich an ihre Freundin, als sie ein Video sieht, dass einen seltsamen Glitch hat. 2093 - Autorin Olive Llewllynn ist auf ihrer Lesereise auf der Erde zu ihrem Roman "Marienbad" in dem es um eine Pandemie geht - während es um sie herum beunruhigende Nachrichten von einem Virus-Ausbruch gibt. 300 Jahre später arbeitet ein nach einem der Hauptcharaktere aus "Marienbad" benannter Ermittler im Zeit-Institut an einer Theorie und untersucht anhand von historischen Dokumenten diese merkwürdige Anamolie im Wald... Emily St. John Mandels Signaturstärke sind ruhige, sich langsam aufbauende Geschichten mit faszinierenden Charakteren, die sie mit einem übergeordnetem Thema (hier: Simulationstheorie) zusammenkomponiert. Es ist mir unmöglich, ihre Geschichten zu vergessen. Anfangs wusste ich nicht, was ich von den einzelnen Abschnitten halten solle, aber als es dann klar(er) wurde, fand ich das alles zutiefst bewegend. Sea of Tranquility erinnert mich daran, dass der Ruhezustand der Menschheit die Krise ist. Die Welt von irgendjemandem geht immer zu Ende: Das ist der Grundgedanke dieses Buches. Und stellt die Frage: Wie gestalten wir unser eigenes Leben sinnvoll?

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112 Seiten

Kayleigh sichtet als Contentmoderatorin täglich Hunderte von verstörenden BIldern und flaggt mechanisch Beiträge von Usern. Allmählich sickert die digitale Gewalt vom Bildschirm in ihren Alltag. Bis Kayleigh nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist.

Die Geschichte ist ein Briefroman in dem Kayleigh einem Anwalt erläutert wie es zu einem Vorfall kam. Ziemlich verstörend und aufwühlend, aber sehr lesenswert. Im Anhang sind Film- und Lektüretipps, die sich mit dem Thema befassen.