"Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden." ist die Message des Buches. In vier Geschichten reisen Menschen in einem magischen Café durch die Zeit - aber nur bis der Kaffee kalt ist. Durch das Wiedererleben von Situationen im Café erleben die Menschen Heilung, Versöhnung und Vergebung und können innerlich aufgeräumt ihr Leben vorwärts leben. Ich mochte die Geschichten sehr gern, sie lesen sich schnell und dennoch fesselnd gut weg. Manchmal war es nervig, dass sich die Geschichten noch mal in einer anderen Geschichte wiederholt haben, um irgendein Gefühl der jeweiligen Protagonistin zu verdeutlichen, aber ich vermute, das ist der japanischen Erzählweise geschuldet. Oder kann man die Geschichten auch in anderer Reihenfolge lesen? hmm...
Klara ist eine künstliche Freundin und wird eines Tages gekauft, um Josie, einem kranken Teenager, Gesellschaft zu leisten. Klara hat die fixe Idee, dass die Sonne eine besondere Nahrung ausschicken kann, daher versucht sie alles, Josie von ihrer Krankheit zu befreien. Doch ist es das Opfer, dass sie bringen muss, auch wert? Ich fand die Geschichte total schön erzählt und bemerkenswert. Im Klappentext steht, dass man Klara nie wieder vergessen wird und ich glaube, das es stimmt.
Kelly ist eine geniale Roboter-Ingenieurin, die von ihrer Familie mehr oder weniger ignoriert ist. Als "sozial selektive" ist sie gerne allein und entsprechend neurotisch. Nervig wirds, als ihre Mutter Diane sie immer mehr dazu drängt, sich eine Begleitung zur Hochzeit ihrer Schwester zu suchen. Nicht gerade Kellys Lieblingsthema. Doch dann hat sie eine Idee: Sie baut sich eine Begleitung, ziemlich gut aussehend und mit dem Wissen des ganzen Internets im Kopf. Sie nennt ihn Ethan und hat dann plötzlich ganz andere Probleme... Zugegeben, ein etwas anderer Sci-Fi Roman, der auch ein bisschen tiefgehender hätte sein können, aber ich fand die Idee gut und wurde unterhalten. Wäre auch ein toller Film!
die ewig gleiche Geschichte, die angeblich "anders und originell" erzählt wird...naja. Immerhin ist hat das Buch nur knappe 190 Seiten.
Ornithologin Franny ergaunert sich eine Mitfahrt auf der "Saghani" um den letzten Küstenseeschwalben zu folgen und verspricht der Besatzung den Goldenen Fang, in einem fast leer gefischten Meer. Nach und nach kommt aber ihre wahre Geschichte ans Licht... Herzzerreissend, traurig, wunderbar und voller Leben. Die Naturbeschreibungen waren ebenso lesenswert wie das verstörte und verkorkste Leben der Protagonistin.
Die Geschichte im Briefform mit altem Deutsch ist anfänglich schwer zu lesen, weil die Protagonistin erst nach ca. 50 Seiten überhaupt geboren wird. Aber wenn man erstmal drin ist in der Geschichte und die dramatischen Verwicklungen und Gefühle aushält, wird man bestens unterhalten. Schade, dass das noch nicht verfilmt wurde. Könnte ein deutsches "Downton Abbey" werden.
"Schwitters" von Ulrike Draesner ist eine fiktionale Biografie um den DADA Künstler Kurt Schwitters, mit Fokus auf sein Leben als geflüchteter Deutscher im norwegischen und dann im englischen Exil. Sprachlich manchmal eigenwillig, sprachlich aber meistens sehr schön, kann man richtig gut im Roman schwelgen. Wer nichts mit der (Kunst-)Figur Schwitters und DADA anfangen kann, wird das Buch vermutlich nicht mögen. Ich fand es toll, wie die Person Schwitters dargestellt wurde, auch durch die Beschreibung der Landschaften, seiner Kunst und durch die anderen Figuren. Lesenswert!
Diplomatentochter Nothomb hat Hunger. Sie ist hungrig nach Süßigkeiten, betrinkt sich schon als Kind, zuerst mit Wasser, dann mit Champagnerresten. Sie ist hungrig nach Aufmerksamkeit. Hunger nach Liebe, Hunger nach Leere und einem Verschwinden - und endlich Hunger nach Leben. Dynamische Sätze, Wörter wie glitzernde Perlen, ein Fieberwahn und eine Reise um die Welt.
In diesem Near-Future Thriller ist der Traum von der großen Liebe wahr geworden. Dank Partner:innensuche per DNA Test finden sich Millionen glücklicher Paare - Aber ist das auch wirklich echtes Glück oder bringt es alles durcheinander? Kann man als Seelenverwandte noch etwas vor dem anderen verbergen? Diese Fragen geht John Marrs in diesem Roman nach und auch wenn der Anfang etwas schleppend verläuft, entpuppt sich auch dieses Buch als echter Page-Turner! Lesenswert und ideal für ein paar Stunden voller Spannung.
Das Buch wurde mir quasi aufgezwungen. Ich lese normalerweise keine Mystery...alles ganz schön kompliziert in dieser Black Dagger Welt und naja...es bewegt sich auf dem üblichen Nackenbeisser-Niveau mit mehr Crime Elementen und blutsaugenden Vampiren. Kann man gut weglesen, aber ob ich noch mehr davon will?! Ich weiß nicht.