Bücherregal lädt …
Drinnen - Wie uns Räume verändern
320 Seiten

Eigentlich habe ich erwartet, dass es mehr Richtung Wohnräume und deren psychologischen Auswirkungen auf uns hat, aber es gibt im Buch einen gesamtgesellschaftlichen Rundumschlag: Krankenhäuser, die zur Gesundung beitragen, Schulen, die das Lernen fördern, Gefängnisse, die zur Rehabilitation beitragen. Dazu Überlegungen über anpassungsfähige Architektur und Lebensräume im Weltall. Das 1. Kapitel zum Thema Mikroben in der Wohnung wirkt ein bisschen fehl am Platz. Mir hat ein bisschen der weltumspannende Blick gefehlt, es ist schon alles sehr amerikanisch. Aber insgesamt ein toll zu lesendes Sachbuch mit vielen interessanten Ideen und Lösungsansätzen zu evidenzbasiertem Design.

Totalbeton
144 Seiten

Im Hochhaus 840 lebt ein Kind mit seinen Eltern – in einer winzigen, grauen Betonwohnung in der 5969. Etage. Das Kind hat keinen Namen, weil die Eltern beschlossen haben, dass es keinen braucht. Das Leben ist eintönig und jeden Tag gleich: Mutter schluckt die Traurigkeit herunter, der Vater ist wütend und schlägt das Kind. Das Kind stellt sich schlafend und schaut sich den Beton an. Die Eintönigkeit wird durchbrochen von Mahlzeiten mit Nährmittel und einem gemeinsamen Starren auf einen Bildschirm, der die Gräue zeigt, wo die Ausgestoßenen "leben" und sich gegenseitig zerfleischen. Das Kind aber hat einen Fehler: Es wird neugierig und will den Totalbeton, aus dem das GEBÄUDE besteht, genauer verstehen...

Es war seltsam, aber schön. Für Fans von Ballard und Bradbury.

Geschichte der Fräulein von Sternheim
256 Seiten

Die Geschichte im Briefform mit altem Deutsch ist anfänglich schwer zu lesen, weil die Protagonistin erst nach ca. 50 Seiten überhaupt geboren wird. Aber wenn man erstmal drin ist in der Geschichte und die dramatischen Verwicklungen und Gefühle aushält, wird man bestens unterhalten. Schade, dass das noch nicht verfilmt wurde. Könnte ein deutsches "Downton Abbey" werden.

Menschenrechte und Menschenpflichten
192 Seiten

Aleida Assmann erläutert die Kulturgeschichte der Höflichkeit und "stellt die Frage nach einem neuen Gesellschaftsvertrag, der die demokratischen Grundlagen festigen und die Vorraussetzungen eines friedlichen Zusammenlebens abstützen kann." Ich fand das Buch leicht zu lesen und gut unterteilt, damit man der Argumentation folgen kann. Sehr lesenswert!