- Hani & Ishu
- Fake-Dating
- Adiba Jaigirdar
- one
- Jugendbuch
- Liebe
- Romanze
- Rassismus
- Homofeindlichkeit
- Islam
- Bengalische Kultur
- LGBTQ+
Als Hani ihren beiden besten Freundinnen gesteht, dass sie bisexuell ist, wollen diese ihr nicht glauben, weshalb sie kurzerhand behauptet, in einer Beziehung mit Ishu zu sein - einem ehrgeizigen Mädchen, das so ganz anders als Hani ist. Ishu stimmt zu, ihre Fake-Freundin zu spielen, wenn Hani ihr im Gegenteil hilft, Schulsprecherin zu werden. Doch schon bald bemerken die beiden, dass ihre Gefühle füreinander echter sind, als sie je geglaubt hätten ...
Dieser schöne Jugendroman schafft es nicht nur, eine süße Liebesgeschichte zu erzählen, sondern auch, einige wichtigen Themen wie Rassismus und Homofeindlichkeit anzusprechen. Sowohl Hani als auch Ishu sind bengalisch, weshalb sie sogar im engsten Familien- und Freundeskreis mit Vorurteilen und gewissen Erwartungen konfrontiert werden. Mir hat es sehr gefallen, wie Adiba Jaigirdar diese Themen angesprochen hat, weil sie diesem schönen Jugendbuch viel Tiefe verliehen haben. Natürlich lernt man gerade als weiße/r Leser/in viel über die bengalische Kultur, was zusätzlich hervorgehoben hat, wie groß das Unwissen und Unverständnis wirklich ist.
Was mich am Ende deshalb ein wenig überrascht hat, war die wahre, aber auch traurige Tatsache, dass die weißen Charaktere für ihr Verhalten zwar zurechtgewiesen werden, aber letztendlich keine größeren Konsequenzen daraus gezogen haben. Sie blieben weiterhin rassistisch und/oder homofeindlich, ohne dass ihnen das mehr als eine Rüge beschert hätte. Und obwohl ich durchaus wünschte, hier mehr Konsequenzen für sie gelesen zu haben, ist es wohl leider realistischer, dass Menschen, deren Glauben an etwas so tief verankert ist, sich nicht einfach so ändern.
Neben diesen ernsten Themen gibt es aber natürlich auch die Liebesgeschichte, die einen schönen Kontrast zu ihnen bildet. Hani und Ishu hatten eine wunderbare Chemie miteinander, sodass ihre Gefühle und ihre Beziehung sich im Lauf des Romans sehr natürlich entwickelten.
Insgesamt für alle Fans von LGBTQ+-Romanen, die nicht nur eine queere Liebesgeschichte, sondern eine mit Tiefe lesen wollen!
Aufgrund seines berühmten Rockstar-Vaters, der gerade sein Comeback feiert, hat Luc noch mehr Probleme mit der Presse als ohnehin schon. Man rät ihm, sich einen respektablen Freund zu suchen, um sein Image aufzupolieren. Oliver scheint der perfekte Typ dafür zu sein: Anwalt, Vegetarierer und absolut skandalfrei. Die beiden starten eine Fake-Beziehung, die allerdings sehr bald um einiges realer wird, als beide es planten ...
Ich brauchte mal wieder eine schöne Feel-Good-Romanze und diese Erwartung hat "Boyfriend Material" definitiv erfüllt. Ein schöner lockerer Schreibstil, ein wunderbarer, dreidimensionaler Hauptcharakter und natürlich eine süße Romanze, mit der man mitfiebert. Auch der Humor gefiel mir außerordentlich gut, vor allem, weil er gut gewürzt war und auch viel Raum für emotionale und dramatische Momente gelassen hat.
Natürlich gibt es auch ein paar Schwächen, wobei die größte davon wohl Oliver ist. Er ist nämlich zu perfekt. Erst in den letzten hundert Seiten zeigt er auch ein paar Schwächen, die ihn menschlicher machen, aber bis dahin wirkt er nicht wie ein richtiger Charakter, sondern wie eine Mary Sue. Hier hätte es sehr geholfen, die Geschichte nicht nur aus Lucs, sondern auch aus Olivers Sicht zu lesen.
Was die Nebencharaktere angeht, mochte ich vor allem Lucs Mutter, seine beste Freundin Bridget und seinen Mitarbeiter Alex. Dafür lernte man den Rest der Nebencharaktere leider nicht so gut kennen und selbst diese drei sind nicht allzu stark charakterisiert.
Trotz der Schwächen habe ich den Roman sehr genossen, weil er einfach gut zu lesen war und mir ein paar sehr schöne Stunden bereitet hat. Allein Luc und sein Humor sind es wert, dass man hier mal reinschaut. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den zweiten Teil, der Anfang nächsten Jahres erscheint!
Olives Freundin Anh ist in Olives Exfreund verliebt, möchte allerdings nichts mit ihm anfangen, weil sie fürchtet, Olive könne ihn noch lieben. Da das nicht der Fall ist und Olive ihre Freundin ermuntern möchte, diese Beziehung einzugehen, küsst sie spontan den ersten Mann, der ihr in Anhs Anwesenheit über den Weg läuft - und der sich ausgerechnet als Adam Carlsen herausstellt, der überall als Arschloch verschrien wird. In ihrer Not ist sie gezwungen, eine Beziehung mit ihm vorzutäuschen, die sich bald als nicht ganz so fake erweist, wie es ursprünglich geplant war ...
"Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" spielt im naturwissenschaftlichen Milieu, das die Autorin, die selbst Wissenschaftlerin ist, sowohl akkurat als auch humorvoll dargestellt hat. Gerade, wenn man sich ein klein wenig auskennt, lassen die Witze einen schmunzeln, aber auch ohne jegliches Wissen gibt es in dieser Romanze eine Menge zu lachen, wofür vor allem die Dynamik zwischen Olive und Adam sorgt.
Gegenüber Olive verhält sich Adam überaus freundlich, während er andere mit seiner Strenge sogar zum Weinen bringt - was natürlich nicht gerade eine gute Eigenschaft ist. Wenn jemand nur freundlich zu dir ist, alle anderen aber wie Dreck behandelt, ist dieser Jemand keine gute Person. Das Schöne dabei ist, dass dieses Thema sogar angesprochen wird und Adam, der nicht merkte, wie harsch er sich verhielt, nicht nur seine Sichtweise mitteilt, sondern sich auch bessert.
Olives und Adams Liebesgeschichte erfüllt so ziemlich alle Klischees des Fake-Datings, die man sich vorstellen kann, einschließlich zahlreichen unnötigen Lügen und Missverständnissen, ohne die diese Geschichte um einiges kürzer wäre. Doch dadurch, wie selbstironisch Olive davon erzählt, habe ich das Lesen trotzdem genossen - mir war vollkommen klar, dass ich hier nur eine von zahlreichen Liebesromanen lese, von denen es sowohl bessere als auch schlechtere gibt, doch Ali Hazelwoods Schreibstil nahm mich so gefangen, dass ich auf einmal vollkommen verstand, warum das Genre so beliebt ist.
Wenn man etwas Lockeres, Lustiges und Romantisches zum Lesen braucht, was sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, hat man hiermit eine gute Wahl getroffen; definitiv nur ein Roman für Zwischendurch, aber als Zwischenmahlzeit durchaus schmackhaft!
Marlow ist die beste Fluchbrecherin von Caraza, doch als ihr Ex-Schwarm Adrius sie bittet, ihm bei einem Fluch zu helfen, weigert sie sich strikt, etwas mit ihm zu tun haben. Bis sie erfährt, dass der Fluch, mit dem Adrius belegt wurde, ein Nötigungsfluch ist, der ihn zwingt, alles zu tun, was man ihm befiehlt – und dass die Person, die ihn verflucht hat, sehr wahrscheinlich auch die Person ist, die für das Verschwinden ihrer Mutter verantwortlich ist. Entschlossen, herauszufinden, wer hinter allem steckt, arbeitet sie mit Adrius zusammen – doch um keinen Verdacht zu erwecken, müssen die beiden so tun, als wären sie ein Paar, was Marlow ganz und gar nicht behagt …
Ich habe die „Age of Darkness“-Reihe von Katy Rose Pool so sehr geliebt, dass sie damals sogar meine Schreibblockade beendete, weshalb ich natürlich gespannt darauf war, wie sehr mir „Garden of the Cursed“ gefallen würde. Und obwohl ich die „Age of Darkness“-Reihe etwas mehr mochte, hat mir „Garden of the Cursed“ sehr viel Spaß gemacht – tatsächlich freue ich mich jetzt schon darauf, im Sommer den Abschlussband zu lesen!
Am beeindruckendsten waren für mich das Worldbuildung und das damit verbundene Magiesystem. In vielen Fantasyromanen, die ich gelesen und geliebt habe, spielten die eigentlichen Details der Welt keine allzu große Rolle, doch die pure Lebendigkeit der Welt, die Katy Rose Pool erschaffen hat, zeigt, wie großartig es ist, sie mit liebevollen Details zu füllen. Ob es nun um ein berühmtes Theaterstück, ein beliebtes Kartenspiel unter den Adligen oder um den Einsatz der Magie geht: Alles fühlt sich so durchdacht und lebensecht an, dass es eine wahre Freude war, Caranza näher kennenzulernen. Das Magiesystem verdient dabei eine Extra-Erwähnug, denn die Hexkarten, durch die sie ausgelöst wird, waren nicht nur ein kreatives, sondern auch ein hervorragend umgesetztes Konzept. Ich hoffe, dass auch der zweite Teil damit fortfahren wird, die Welt und ihre Magie weiter vorzustellen.
Auch die beiden Hauptcharaktere haben mir sehr gefallen. Marlow und Adrius waren nicht nur sympathische und gleichzeitig dreidimensionale Charaktere, sondern hatten auch eine komplexe Romanze, die mich sehr eingenommen hat. Der Befehlsfluch, der dabei auf Adrius liegt, hat ihre ohnehin schon schwierige Beziehung noch interessanter gemacht, wobei der Fluch zwar überraschend selten, dafür aber immer sehr gut genutzt wurde. Besonders gut ist hier, dass ihre Romanze die Handlung bereichert, statt sie zu ersetzen – das sorgte für ein sehr angenehmes Ratio zwischen spannender Handlung und süßer Romanze.
Von den Nebencharakteren stach nur Swift, Marlows bester Freund, positiv hervor, während die anderen vergleichsweise blass blieben. Sie erfüllten zwar ihren Zweck, aber nicht viel mehr, weil der Fokus eher auf Marlow, Adrius und der spannenden Handlung lag. Diese hat mich mit ihren Geheimnissen und Twists ordentlich auf Trab gehalten, auch wenn ich letztendlich fand, dass es etwas ZU viele falsche Fährten gab. Schließlich ist es recht klar, dass die ersten paar Personen, die Marlow verdächtig erscheinen, vermutlich nicht ihre Zielperson sein werden, auch wenn sie dafür andere Geheimnisse haben.
Insgesamt also eine sehr spaßige Lektüre mit hervorragendem Worldbuilding und einer Romanze, die weder zu viel noch zu wenig Platz einnimmt. Empfehlenswert für alle, die beides schätzen!