Die Interessanten
608 Seiten

Ich mochte dieses Buch. Die Geschichte floss trotz der nicht-chronologischen Reihenfolge irgendwie gut dahin und war fesselnd, ohne besonders schockierend zu sein. Die Figuren sind sehr menschlich und komplex, auch wenn die Hauptfigur mich manchmal ein bisschen genervt hat. Das Ende war leider sehr deprimierend und man hat nach der Lektüre auch überhaupt keine Lust, erwachsen zu werden. Naja.

Israel Trail mit Herz
336 Seiten

Erfahrungsbericht über eine komplette Erwanderung des Israel Trail in die "falsche" Richtung, also von Norden nach Süden. Der Autor hatte sich zum Ziel gesetzt den Weg ohne Geld zu gehen was tatsächlich dank der enormen Hilfsbereitschaft vieler Wanderer, Organisationen und Landsleuten gelang. Trotzdem mmn ein komischer Ansatz, da Seebauer als ehemaliger Vorstand einer Bankengruppe die Reise problemlos selbst hätte finanzieren können. Ein bisschen eine verkorkste Vorstellung von der Chris Kandless Idee vielleicht. Die Motivation für dieses Wandern ohne Geld liegt in einer Suche nach sich selbst, die mich gleichzeitig am meisten am Buch gestört hat, denn er findet - oh man - zu Gott... Wenn man da einfach drüber liest ist es aber ganz oke. Die Strecke scheint aber wirklich toll zu sein, von dichtem Wald über Jerusalem, Berge, Canyons bis zur Wüste Negev ist alles drin.

Hundert Jahre Einsamkeit (Neuübersetzung)
528 Seiten

Manchmal liest man ja so Klassiker und stellt dann überraschend fest, dass die ja voll spannend und gut sind. Das war hier nicht der Fall. Vielleicht wäre es ein bisschen besser (verständlicher) gewesen, wenn nicht alle Figuren die gleichen Namen hätten, aber langweilig wäre es dann bestimmt immer noch gewesen. Um wenigstens etwas Positives zu sagen: ich fand das Ende ganz elegant und das Thema der Einsamkeit irgendwie auch ganz gut, wie es sich durch den Roman webte. Und Ulrich Noethen liest sehr gut. Aber alles in allem habe ich dieses Buch nicht sonderlich genossen.

Laufen
208 Seiten

Dieses Buch hat mir eine Freundin ganz beiläufig geliehen - und genauso beiläufig hatte ich mit dem Lesen begonnen...., damit ich es bald zurückgeben kann. Und dann hat es mich richtig gepackt. Um Olaf Scholz zu zitieren: dieses Buch hat Wumms! Der innere Dialog einer Frau, die nach dem Suizid ihres Partners wieder mit dem Laufen beginnt; geschrieben im Rhythmus des Laufens ein ein aus aus aus aus. Und nach und nach wieder zurück in ein neues Leben läuft. Packend und berührend und sprachlich hohe Kunst.

Sprache und Sein
176 Seiten

Ein sehr sehr kluges Buch, das zu so viel Nachdenken anregt, dass es bestimmt mit großem Gewinn noch einmal gelesen werden kann. „„Woran wir uns am Ende erinnern werden, sind nicht die Worte unserer Feinde. Es ist das Schweigen unserer Freunde“ sagte Martin Luther King jr.“

& The Art of Happiness
300 Seiten

Sehr gute Ausführungen zur buddhistischen Lebensphilosophie, die irgendwie ja auch andere Religionen transzendiert. Der Autor ist Psychologe / Psychotherapeut aus den USA und stellt hier die "Westliche" Sichtweise der buddhistischen gegenüber. In zahlreichen Interviews mit dem Dalai Lama fordert er ihn immer wieder freundlich heraus und sie kommen gemeinsam bei nützlichen Erkenntnissen für jeden Menschen an. Hat sich sehr gelohnt.

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
368 Seiten

Wer Mai Thi Nguyen-Kim und ihren Mailab Kanal mag, mag dieses Buch sicher auch.

Als erstes habe ich das Kapitel zu Impfungen gelesen. Das Kapitel zu Tierversuchen hatte Teile, von denen ich eigentlich nicht so genau was wissen wollte.

Das Buch ist strukturiert und sie erklärt die einzelnen Themen gut. Man sollte aber wach genug sein, um den Erklärungen auch folgen zu können.

Empfehlenswert.

Kim Jiyoung, geboren 1982
208 Seiten

Gutes Buch! Aber es ist.. bedrückend. Ich weiß wirklich nicht, wie man als Frau der Welt entkommen kann. Uns (?) geht's im Vergleich zu den Koreanerinnen (?) wirklich so, so, so viel besser. Gerade wieder gelesen, dass es eine neue Suizidwelle unter Koreanerinnen und Japanerinnen gibt.

Practical Object-Oriented Design in Ruby
272 Seiten

Dieses Buch hätte ich lieber schon vor ein paar Jahren lesen sollen. Ich fand richtig gut, wie Sandi Metz sehr feine Unterschiede zwischen verschiedenen Designs herausgearbeitet hat. Sie hat nicht einfach „richtige“ Designs vorgesetzt, sondern ein Beispiel vorgestellt, die Probleme erklärt und dann Schritt für Schritt verbessert, um die Aspekte von Object Oriented Design zu erklären.

Immer wieder gingen mir kleine Lichter auf, durch die ich mich an vergangene Projekte erinnert habe, bei denen genau das besprochene Designproblem aufgetreten war. Ich wünschte, ich hätte damals schon dieses Buch in meinem Werkzeugkoffer gehabt, das hätte bestimmt geholfen!