& The Art of Happiness
300 Seiten

Sehr gute Ausführungen zur buddhistischen Lebensphilosophie, die irgendwie ja auch andere Religionen transzendiert. Der Autor ist Psychologe / Psychotherapeut aus den USA und stellt hier die "Westliche" Sichtweise der buddhistischen gegenüber. In zahlreichen Interviews mit dem Dalai Lama fordert er ihn immer wieder freundlich heraus und sie kommen gemeinsam bei nützlichen Erkenntnissen für jeden Menschen an. Hat sich sehr gelohnt.

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
368 Seiten

Wer Mai Thi Nguyen-Kim und ihren Mailab Kanal mag, mag dieses Buch sicher auch.

Als erstes habe ich das Kapitel zu Impfungen gelesen. Das Kapitel zu Tierversuchen hatte Teile, von denen ich eigentlich nicht so genau was wissen wollte.

Das Buch ist strukturiert und sie erklärt die einzelnen Themen gut. Man sollte aber wach genug sein, um den Erklärungen auch folgen zu können.

Empfehlenswert.

Kim Jiyoung, geboren 1982
208 Seiten

Gutes Buch! Aber es ist.. bedrückend. Ich weiß wirklich nicht, wie man als Frau der Welt entkommen kann. Uns (?) geht's im Vergleich zu den Koreanerinnen (?) wirklich so, so, so viel besser. Gerade wieder gelesen, dass es eine neue Suizidwelle unter Koreanerinnen und Japanerinnen gibt.

Practical Object-Oriented Design in Ruby
272 Seiten

Dieses Buch hätte ich lieber schon vor ein paar Jahren lesen sollen. Ich fand richtig gut, wie Sandi Metz sehr feine Unterschiede zwischen verschiedenen Designs herausgearbeitet hat. Sie hat nicht einfach „richtige“ Designs vorgesetzt, sondern ein Beispiel vorgestellt, die Probleme erklärt und dann Schritt für Schritt verbessert, um die Aspekte von Object Oriented Design zu erklären.

Immer wieder gingen mir kleine Lichter auf, durch die ich mich an vergangene Projekte erinnert habe, bei denen genau das besprochene Designproblem aufgetreten war. Ich wünschte, ich hätte damals schon dieses Buch in meinem Werkzeugkoffer gehabt, das hätte bestimmt geholfen!

Das Ungeheuer
688 Seiten

Zugegeben, Terézia Moras Stil ist gewöhnungsbedürftig, und ja, phasenweise war dieses Buch auch anstrengend. Und das ist nicht einmal negativ gemeint. Ausgangspunkt dieses zweiten Bandes der Trilogie um Darius Kopp ist der Suizid seiner Frau Flora. Auf zwei Ebenen erzählt Mora die Geschichte eines Paares, die ihr Leben vielleicht miteinander verbracht, aber nur in Bruchstücken miteinander geteilt haben. Die Erzählung ist unglaublich intensiv, gewohnt sprachgewaltig und alles andere als lebensbejahend: Die Seiten stecken voller Trauer und Verzweiflung, Mora setzt sich in diesem Roman tief mit dem Thema Depressionen auseinander – darauf muss man sich einlassen (wollen) – und so skurril die Reise des Trauernden Darius‘ auch sein mag, der Grundton bleibt derselbe.
Am Ende bleibt der Roman mehr Momentaufnahme als abgeschlossenes Gesamtwerk. Viele der Fragen, die Mora im Verlauf aufwirft, bleiben offen, das Finden von Antworten liegt bei den Leser/innen und zumindest ich fand Gefallen daran. Ein äußerst gelungener Roman.

Morning Star
524 Seiten

Wow, dieses Buch war zwischenzeitlich so spannend und ich war so gestresst beim Hören, dass ich mich kurz spoilern musste, um mich beruhigen zu können. Das ist ein Lob!? Das war das dritte Buch der Red Rising Trilogie und insgesamt ist die Reihe wirklich sehr gut. Kurz zu den guten Sachen: gute Twists, guter Spannungsbogen, gute Bösewichte, gute Charakterentwicklung. Der einzige Grund, warum dieses Buch auch wieder keine 5 Sterne von mir bekommt, ist, dass es mir oft einfach zu hart, zu gewalttätig, zu grausam war (denkt: Red Wedding aus GoT). Darin spiegelt sich wider, dass ich ständig Angst hatte, was den Charakteren als nächstes furchtbares passiert und auch, was sie sich gegenseitig noch schreckliches antun können. Auch spiegelt sich darin wider, dass Pierce Brown ein beeindruckender Autor ist, der sehr gut darin ist, Action und Gewalt zu beschreiben. Also für Leute mit seichtem Gemüt ist diese Reihe wirklich nichts.

Jaws
330 Seiten

Ich habe sehr lange gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Man sollte meinen, ein gigantischer Mörderhai, der eine kleine Küstenstadt heimsucht, könnte nichts anderes als spannend sein. Aber irgendwie geht es dann die ganze Zeit um Kleinstadtpolitik und die Diskussion, ob man jetzt die Strände schließen soll oder nicht (fühlt sich erstaunlich aktuell an, toll!), und irgendwie wurde noch eine unmotivierte Nebengeschichte über Ehebetrug eingestreut.

Die ganze Zeit musste ich daran denken, wie gut dieses Buch hätte sein können, wenn Stephen King es geschrieben hätte. Immer wieder fragen sich die Figuren im Buch, warum der Hai ausgerechnet sie heimsucht. Stephen King hätte hier den Dreh- und Angelpunkt (hehe) festgemacht. Dunkle Geheimnisse, böse Mächte, mysteriöse Gestalten, egal: Dieser Geschichte hätte ein übernatürlicher Unterbau so gut getan. Peter Benchley sagt nur: Zufall, wer weiß, Haie sind weird.

Genau so auch die Frage, warum der Stadtrat die Strände unbedingt offen halten will: Die Hauptfigur findet es kurz mysteriös, aber dann wird es direkt aufgeklärt und es geht halt um Geld, wer weiß, Menschen sind weird.

Den Film habe ich letzten Sommer zum ersten Mal gesehen, und der hat glücklicherweise fast alles weggelassen und sich einfach auf den Hai konzentriert. Hätte Peter Benchley auch mal machen sollen.

Gedichte
70 Seiten

Die ersten (wahrscheinlich auch frühen) Gedichte sind formal ziemlich streng gehalten, was ich an sich respektieren kann. Sie enthalten auch sehr schöne melancholische Naturbilder und Schweifreime, über die ich mich immer freue. Sie reimen aber auch recht oft dasselbe Wort auf genau ebenjenes Wort und das fand ich sehr störend (wusstet ihr, dass sich "störend" auf "störend" reimt?). Allerdings bricht die Form im Laufe der Sammlung auf und eskaliert zunehmend und die späteren Gedichte sind sehr interessant und angenehm beunruhigend. Wenn ich drei Gedichte empfehlen sollte, wären das "Drei Blicke in einen Opal", "Die Sonne" und natürlich "Grodek".

Proxima
672 Seiten

Meine Ausgabe war die englische Taschenbuchausgabe von ROC (2015).

Wir schreiben das Jahr 2166. Nach dem Klimawandel beraten drei AIs die Menschheit bei den Entscheidungen. Gleichzeitig ist die Welt zwischen dem Westen und den Chinesen aufgeteilt worden. Australien gehört jetzt zu China.

Dasselbe auch im Weltall. Der Westen hat die Mondbasis, China hat den Mars.

Die eigentliche Geschichte dreht sich um eine Reihe Menschen, die auf Proxima Centauri's bewohnbaren Planeten verfrachtet worden sind, leider nicht freiwillig. Das Ziel war dabei, dass die Kolonisten Kinder bekommen sollen, damit die Chinesen den Planeten nicht annektieren können.

Nur - das verläuft nicht so, wie sich es die Westmächte vorgestellt hatten. Auf Merkur wird ein "Hatch" entdeckt, durch den sich die Zeitline ändert und plötzlich hat eine der Charaktere eine Zwillingsschwester.

Mir gefiel das Buch gut, auch wenn es hier und da gleichförmig war - was vielleicht auch die Zeitsprünge in der Handlung erklärt (siehe Jahreszahlen). Es ist auf jeden Fall was für Menschen, die SF mögen und alternative Zeitlinien. Toll fand ich auch die intelligenten Lebewesen auf Proxima - denn da der Planet nicht genug erforscht worden war, waren die von den Westmächten übersehen worden.

Lesenswert!