Dieses Buch hat mich inhaltlich und sprachlich auf so vielen Ebenen berührt, dass ich das noch nicht ganz in Worte fassen kann. An vielen Stellen musste ich kurz inne halten, weil ich so zum Nachdenken angeregt wurde… die Themen und Gedanken werden mich wahrscheinlich weiterhin begleiten. Ein sehr schönes Buch. Traurig. Aber sehr schön.
Sue Monk Kidd erzählt die fiktive Geschichte von Ana, die in einer wohlhabenden Familie aufwächst, sich schon früh den Rollenerwartungen widersetzt und Lebensgeschichten anderer Frauen aufschreibt. Und damit Frauen und ihren Erfahrungen eine Stimme verleiht. Sie verliebt sich in Jesus - und heiratet ihn. Und wir LeserInnen folgen den aus der Bibel bekannten Geschehnissen aus einer neuen, sehr interessanten Perspektive. Sehr gut recherchiert und glaubhaft (s. das Nachwort). Das ermöglicht neue Gedanken und man fragt sich unweigerlich, wie unsere Welt, unser Geschichtsbild und unsere Gedanken aussehen würden, wären mehr weibliche Stimmen gehört worden. Und wie das wohl die Bibel und die Kirchen geprägt hätte. Lesenswert. Ich würde im Anschluss gerne Anas Schriftrollen über Tabitha, Rebecca und all die anderen Frauen lesen.
Von Deckel zu Deckel ein tolles Buch.
Genau das was ich wollte, ein fesselnder Thriller. Eine Hochzeit auf einer Insel auf dem dunkle Geheimnisse zu Tage treten. Aber wer ist der Mörder? Erinnert sehr an "Then There Were None", was positiv für mich war.
Ich mochte dieses Buch. Die Geschichte floss trotz der nicht-chronologischen Reihenfolge irgendwie gut dahin und war fesselnd, ohne besonders schockierend zu sein. Die Figuren sind sehr menschlich und komplex, auch wenn die Hauptfigur mich manchmal ein bisschen genervt hat. Das Ende war leider sehr deprimierend und man hat nach der Lektüre auch überhaupt keine Lust, erwachsen zu werden. Naja.
Erfahrungsbericht über eine komplette Erwanderung des Israel Trail in die "falsche" Richtung, also von Norden nach Süden. Der Autor hatte sich zum Ziel gesetzt den Weg ohne Geld zu gehen was tatsächlich dank der enormen Hilfsbereitschaft vieler Wanderer, Organisationen und Landsleuten gelang. Trotzdem mmn ein komischer Ansatz, da Seebauer als ehemaliger Vorstand einer Bankengruppe die Reise problemlos selbst hätte finanzieren können. Ein bisschen eine verkorkste Vorstellung von der Chris Kandless Idee vielleicht. Die Motivation für dieses Wandern ohne Geld liegt in einer Suche nach sich selbst, die mich gleichzeitig am meisten am Buch gestört hat, denn er findet - oh man - zu Gott... Wenn man da einfach drüber liest ist es aber ganz oke. Die Strecke scheint aber wirklich toll zu sein, von dichtem Wald über Jerusalem, Berge, Canyons bis zur Wüste Negev ist alles drin.
Manchmal liest man ja so Klassiker und stellt dann überraschend fest, dass die ja voll spannend und gut sind. Das war hier nicht der Fall. Vielleicht wäre es ein bisschen besser (verständlicher) gewesen, wenn nicht alle Figuren die gleichen Namen hätten, aber langweilig wäre es dann bestimmt immer noch gewesen. Um wenigstens etwas Positives zu sagen: ich fand das Ende ganz elegant und das Thema der Einsamkeit irgendwie auch ganz gut, wie es sich durch den Roman webte. Und Ulrich Noethen liest sehr gut. Aber alles in allem habe ich dieses Buch nicht sonderlich genossen.
Dieses Buch hat mir eine Freundin ganz beiläufig geliehen - und genauso beiläufig hatte ich mit dem Lesen begonnen...., damit ich es bald zurückgeben kann. Und dann hat es mich richtig gepackt. Um Olaf Scholz zu zitieren: dieses Buch hat Wumms! Der innere Dialog einer Frau, die nach dem Suizid ihres Partners wieder mit dem Laufen beginnt; geschrieben im Rhythmus des Laufens ein ein aus aus aus aus. Und nach und nach wieder zurück in ein neues Leben läuft. Packend und berührend und sprachlich hohe Kunst.
Ein sehr sehr kluges Buch, das zu so viel Nachdenken anregt, dass es bestimmt mit großem Gewinn noch einmal gelesen werden kann. „„Woran wir uns am Ende erinnern werden, sind nicht die Worte unserer Feinde. Es ist das Schweigen unserer Freunde“ sagte Martin Luther King jr.“
Eine erfolgreiche Moderatorin, die sich im Job rücksichtslos durchsetzt und ihren Mann und ihre Tochter vernachlässigt, stirbt. Und wird als Ameise wiedergeboren, weil sie zu wenig gutes Karma gesammelt hat, um ins Nirvana zu kommen. So lebt und stirbt sie sich durch verschiedene Tierleben, bis sie endlich als Mensch wiedergeboren wird. Eine total absurde, alberne Geschichte, bei der keine Möglichkeit zu einem Gag ausgelassen wird. Aber nicht seicht - man muss schon aufmerksam lesen, um all die fiesen kleinen Anspielungen auch mitzubekommen. Und manchmal wirklich lustig.