Dieses Buch hat mir eine Freundin ganz beiläufig geliehen - und genauso beiläufig hatte ich mit dem Lesen begonnen...., damit ich es bald zurückgeben kann. Und dann hat es mich richtig gepackt. Um Olaf Scholz zu zitieren: dieses Buch hat Wumms! Der innere Dialog einer Frau, die nach dem Suizid ihres Partners wieder mit dem Laufen beginnt; geschrieben im Rhythmus des Laufens ein ein aus aus aus aus. Und nach und nach wieder zurück in ein neues Leben läuft. Packend und berührend und sprachlich hohe Kunst.
Laufen ist top. Und für die Momente, in denen man dann doch mal ganz schlicht herumsitzt gibt es unter anderem dieses feine Buch in die Hand. Laufen heißt es, um Depressionen geht es, auf ersteres macht es Lust, gegen letzteres hilft es zumindest ein klein wenig. Es mag unpassend sein, aber: Dieses Buch zu lesen macht Spaß.
Eine glasklare Empfehlung.
(https://sr-rolando.com/2020/03/01/laufen-von-isabel-bogdan/)
Denn wenn die Seele kaputt geht, heißt das nicht, dass auch der Humor kaputt geht, aber das weiß ich erst jetzt.
Eine Frau läuft und läuft und läuft. Das, was auf den ersten Blick unspektakulär klingt, ist die Art der namenlosen Ich-Erzählerin mit dem Tod ihres Partners umzugehen. Denn jeder ihrer Läufe ist ein innerer Monolog, in dem sie sich mit ihrem Gefühlsleben auseinandersetzt. Dort, wo zu Beginn noch Trauer, Wut, Zweifel und Selbstvorwürfe dominieren, kommt im Verlauf immer mehr Hoffnung und Freude hinzu.
Mit Laufen hat Isabel Bogdan einen sehr berührenden Roman über Trauer und das, was danach kommt, geschrieben. Ehrlich, authentisch und gerade aufgrund der Form sehr überzeugend.
schwer reinzukommen, weil das lauf-motiv ein bisschen überstrapaziert wird zu beginn, aber später ist es cool.
Zeit online nennt es ein rasendes Requiem. Sehr passend. Aber es ist auch dieses großartig passende Bild von Einatmen und Ausatmen, von Aufgeben wollen und doch noch etwas mehr können, als man eigentlich glaubt, dass Bogdan hier so toll handhabt, dass Laufen und Trauerprozess sich von einem Weglaufen vor dem Schmerz zu einem langsamen Lauf auf den eigenen Weg und das neue beschädigte, aber immer noch lebenswerte Leben zu, verwandeln.