Ein sehr wichtiges und aktuelles Thema und es ist cool, dass so etwas in einem Jugendbuch verhandelt wird. Es ist aber sehr deutlich für Jugendliche geschrieben, deshalb würde ich es Erwachsenen jetzt nicht unbedingt empfehlen aber Teenagern auf jeden Fall und ich wünschte auch, ich hätte das schon vor einigen Jahren gelesen.
Nachdem ich schon sehr oft die erste Folge einer gewissen BBC Hit-Serie gesehen habe, war es sehr schön, endlich mal das Werk kennenzulernen, auf dem diese beruht. Es war sehr lustig, die ganzen Parallelen zwischen Vorlage und Interpretation zu sehen sowie die Unterschiede (ich hatte zum Beispiel keine Ahnung, dass Greg Lestrade eine Kombination aus zwei Personen namens Lestrade und Gregson ist). Am meisten hervor sticht natürlich der zweite Teil, der in Verfilmungen eher selten vorkommt und dessen Inhalt mir daher gänzlich unbekannt war. Ich war ein bisschen skeptisch, wie sich jetzt die Vorgeschichte des Täters gut in das Gesamtwerk einfügen sollte, aber tatsächlich fand ich diesen Teil dann sogar am spannendsten! Ein bisschen traurig auch, da man ja schon von Anfang an weiß, dass es nicht gut ausgehen wird, aber auf jeden Fall sehr fesselnd. Und auch sehr rund, wie am Ende nochmal alles von Watson zusammengefasst wird und die Lücken gefüllt werden, die sich nach dem ersten Teil ergeben haben. Das war ein rundum vergnügliches Hör-Erlebnis, woran natürlich auch Stephen Fry nicht ganz unbeteiligt ist, der sämtliche Sherlock Holmes Werke für audible eingelesen hat. Ich bin jetzt schon froh, dass ich mir diese Kollektion zugelegt habe und freue mich, auf die nächste Geschichte.
Dieses Buch ist absolut genial und definitiv nicht ohne Grund eines der best verkauften Bücher überhaupt. Wenn man es anfängt zu lesen, sollte man auf jeden Fall sichergehen, dass man ein paar Stunden Zeit hat, denn man legt es definitiv nicht mehr aus der Hand, bis man es durch hat.
Irgendwie hat mir dieses Buch leider nicht so gut gefallen. Ich fand es weder besonders pointiert noch lustig, und eins von beidem sollte so ein Liv Strömquist Comic dann doch sein. Außerdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie lieber hätte, dass wir wieder Beziehungen wie vor 200 Jahren haben, das fand ich dann auch etwas seltsam.
Dieses Buch bietet umfassende Einblicke in den Bereich der Sexarbeit und lässt eigentlich alle Beteiligten zu Wort kommen, allen voran die Sexarbeiter*innen selbst. Im Mittelpunkt stehen die Berichte der Akteur*innen aber denen werden auch Erläuterungen vorangestellt und vor allem die rechtliche Seite der Prostitution in Deutschland wird umfassend erklärt. Mir hat das Buch gut gefallen, die Menschen sprechen darin für sich selbst und werden nie verurteilt.
Uff, was für ein Buch. Ich dachte, ich könnte das Patriarchat nicht noch mehr hassen, aber nach diesem Buch hasse ich es noch so viel mehr. Dieses Buch zeigt so umfangreich und detailliert auf, wie Frauen in dieser Welt systematisch benachteiligt werden, dass man es immer nur in kleinen Portionen lesen kann, da es sonst ZU deprimierend ist. Jeder und jede sollte dieses Buch lesen, ich kann es wirklich nur empfehlen.
Das war ein sehr interessantes Buch und ich habe Einiges gelernt. Doch obwohl es für Einsteiger*innen sein sollte, bin ich manchmal etwas schwer mitgekommen und hätte mir ausführlichere Erklärungen oder mal eine Grafik gewünscht. Mein Finanzwissen beschränkte sich bisher auf "Money can be exchanged for goods and service", da fiel es mir teilweise schwer, komplexere Sachverhalte nachzuvollziehen, vor allem, wenn es um den Börsenhandel ging. Dafür fand ich die Kapitel, in denen die Finanzkrisen der letzten Jahre erklärt wurden, besonders gut, da sie relativ anschaulich waren und ich förmlich merkte, wie sich bei mir die Wissenslücken verkleinerten . Auch die geschichtlichen Hintergründe des Geldes und die Anfänge des Kapitalismus fand ich sehr interessant. Es wurde auch sehr gut dargelegt, was Deutschland falsch macht in der Finanzpolitik. Die Autorin kann gut erklären, wo was schief läuft und an welchen Stellschrauben man drehen müsste, um den Kurs zu korrigieren. Kleiner Nachteil: jetzt gibt es eine neue Sache in der Politik, mit der ich unzufrieden sein kann (ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich vorher noch nicht genug verstanden habe um finanzpolitisch unzufrieden zu sein). Alles in Allem, bin ich sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben. Es liest sich flüssig und bereitet das Thema "Kapitalismus" umfangreich auf, ohne langweilig zu sein.
Sibylle Berg interviewt in diesem Buch Wissenschaftler*innen aus den verschiedensten Fachbereichen und das ist so unterhaltsam wie lehrreich. Dabei wird ein gutes Spektrum an Themen abgedeckt, sodass eigentlich für jeden etwas dabei ist. Am besten haben mir die Kapitel zu sozialer Ungerechtigkeit gefallen, auch wenn sie manchmal ein bisschen schockierend waren. Aber es ist irgendwie ein bisschen beruhigend zu wissen, dass so korrekte Menschen in der Forschung daran arbeiten, unsere Welt zu verbessern.
Sehr interessant und kurzweilig, auch wenn es einen ein bisschen vor Restaurants abschreckt.
Ich habe dieses Buch mit in den Urlaub genommen, weil ich dachte, ich kann es entspannt die Woche über lesen. Stattdessen habe ich es jetzt mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen, weil es mich so mitgerissen hat. Ich kann mich nicht wirklich erinnern, wann ein Buch zuletzt diesen Effekt auf mich hatte. Die erste Hälfte dachte ich nur, wie gut es ist und wie sehr ich es liebe. Von der zweiten Hälfte habe ich mich dann ein bisschen... betrogen gefühlt? Es geht irgendwie in eine andere Richtung, als man am Anfang dachte, und ich habe mich die ganze Zeit während des Lesens relativ schlecht gefühlt. Es ist sehr traurig aber teilweise sind die Konflikte nicht sonderlich "sinnvoll" sondern basieren auf schlechter Kommunikation und das stresst dann einfach sehr. Viele Szenen in der zweiten Hälfte des Buches haben auch großes Unbehagen in mir ausgelöst und ich habe das Gefühl, dass viele problematische Aussagen und Szenen zu sehr hingenommen werden, vor allem von Marianne. Das ist Teil ihres Charakters aber ich habe das Gefühl, es macht nicht so richtig Sinn und wie sie beschrieben wurde, trägt nicht dazu bei, sie zu verstehen. Das lässt einen als Leserin irgendwie sehr aufgewühlt zurück und auch das Ende hat mich gestört. SPOILER –––––––Dass sie quasi sagt, dass er jetzt sein Leben in der großen weiten Welt beginnen kann und sie für immer zurück bleiben wird, fand ich einfach nur extrem traurig. Ich hätte mir einfach für sie auch eine Art Emanzipation gewünscht, in Bezug auf ihn aber auch in Bezug auf ihr ganzes Leben dort und wie sie sich selbst sieht und was sie denkt, was sie verdient. Marianne deserved more.
Das klingt jetzt alles so negativ. Dabei fand ich das Buch trotzdem mega gut und würde es sofort weiterempfehlen (vor allem, weil ich gerne mit Freunden darüber diskutieren würde). Die Dialoge sind sehr on point und es hat auf jeden Fall starke Gefühle in mir ausgelöst, was ja auch schon Einiges über ein Buch aussagt.
Ein sehr guter Zamonien-Roman! Sehr packend und mit einer runden Geschichte. Walter Moers ist sehr kreativ, nur leider vernachlässigt er zeitweise zugunsten phantasievoller Beschreibungen ein bisschen die Handlung. Die zweite Hälfte des Buches hat sich daher für mich ein bisschen gezogen. Dafür ging das Ende dann wieder Schlag auf Schlag, was irgendwie nicht ganz gepasst hat, da vorher ziemlich lange nichts passiert ist. Aber die ganzen Einfälle und diese Welt sind schon ziemlich cool, vor allem Buchhaim (ich hätte gerne noch mehr Zeit in der Stadt verbracht)! Ich fand es nur manchmal etwas albern, welche Sachen die Hauptfigur dann doch unglaubwürdig fand, obwohl sie literally in dieser Welt lebt, in der es allerhand Phantastisches gibt. Er ist schon eine ganze Weile in den Katakomben und hat schon alles Mögliche gesehen, aber als ihm dann jemand sagt, da gäbe es einen Riesen, ist ihm das dann doch zu abgedroschen. Das ist ein wenig nervig, da es öfters vorkommt. Aber Alles in Allem ist das ein sehr guter Fantasy-Roman mit tollen Einfällen, den man wirklich gut lesen kann. Es ist auch immer sehr schön zu sehen, wie die Zamonien-Romane miteinander verbunden sind und einzelne Charaktere erwähnt werden, die man schon aus anderen Geschichten kennt.
Das war eine sehr lesenswerte Biographie - vor allem für Austen-Fans eigentlich ein Muss, aber nicht nur! Der Autor ist Literaturwissenschaftler und hat auch zusammen mit seiner Frau alle Austen-Romane übersetzt, daher ist die Biographie sehr fundiert. Sie erzählt Jane Austens Leben chronologisch nach, jedes Kapitel bezieht sich auf einen Abschnitt ihres Lebens und damit einen Ort, an dem sie gewohnt hat, da sie oft umgezogen ist. Aber es geht noch um viel mehr: Grawe beleuchtet die Familienverhältnisse, die gesellschaftlichen Umstände und politischen Verhältnisse und ordnet das Werk literaturwissenschaftlich ein (als Fontane-Forscher vergleicht er Austen auch mit ihm, was ich sehr interessant fand). Generell sind die ganzen zusätzlichen Informationen sehr aufschlussreich und notwendig, um Austens Werk besser zu verstehen (und zu würdigen!). Leider leider ist von ihr sehr wenig überliefert, da ihre Familie viele Briefe (besonders die Interessanten) vernichtet hat, was aus heutiger Sicht einfach ein Jammer ist. Es ist von daher sehr schwer, sich ein Bild von Jane Austen als Person zu machen, da ihr Bild stark von den idealisierten Überlieferungen ihrer Familie geprägt ist. Vor allem über ihr Liebesleben kann man einfach keine verlässliche Aussage treffen (außer, dass sie nie geheiratet hat) und der Autor lässt sich auch nicht dazu hinreißen. Als Literaturwissenschaftler betont er auch mehrmals, dass man von Austens Figuren nicht auf sie selbst schließen kann. Dafür, dass man eigentlich so wenig über Jane Austen weiß, gibt es dann doch Einiges, was den wenigen Briefen zu verdanken ist, die überlebt haben, sowie ihren Nichten und Neffen, die ihre Erinnerungen an die schon damals berühmte Tante niedergeschrieben haben. Es klingt ein bisschen zynisch, da ihr früher Tod menschlich ein großer Verlust für die Familie war, aber man wünscht sich auch einfach, sie hätte mehr Zeit zum Schreiben gehabt.
Dieses neuste Meyerhoff-Buch ist ein bisschen ernster als die davor, was natürlich vor allem an der seiner Krankheit liegt, die hier im Vordergrund steht. Dadurch wurde erstmal ein düsterer Ton angespielt und die erste Hälfte des Buches ist teilweise schon bedrückend. Aber nach der zweiten Hälfte geht es schon bergauf mit ihm und sein Humor kommt zurück, was zu einigen sehr lustigen Szenen führt. Meyerhoff erscheint in diesem Buch deutlich erwachsener, als in den vorherigen Romanen - immerhin ist er über 50 und hat mehrere Kinder. Aber trotzdem ist er so impulsiv wie eh und je und manchmal auch ein bisschen stupid, was aber natürlich für unterhaltsame Geschichten sorgt. Mir hat das Buch alles in allem ganz gut gefallen, es hat eine gute Balance zwischen Tragik und Komik und lässt sich sehr gut weglesen.