, & 99 Bottles of OOP – A Practical Guide to Object-Oriented Design
284 Seiten

Richtig gut! Seit letztem Sommer bin ich ja endlich Rubyentwickler, darum ist jedes Buch, in dem es um Object-Oriented Design geht, direkt eine gute Investition. (Dieses Buch hier gibt es praktischerweise auch in JavaScript- und PHP-Editionen, darum ist vielleicht für jeden was dabei! Ich habe aber lediglich die Ruby/Milch-Variante gelesen.)

Im ganzen Buch geht es um das gleiche Codebeispiel: Das Lied „99 Bottles of Beer/Milk“. Anfangs ist der Code noch extrem simpel gehalten (das Buch nennt es „Shameless Green“, das werde ich mir auf jeden Fall merken), aber durch „Neue Anforderungen“ müssen immer mehr Features hinzugefügt werden. Damit die Komplexität nicht explodiert, wird man darum auf eine Reise durch Refactorings genommen, die den Code immer modularer werden lassen. Jeder Schritt ist ausführlich und nachvollziehbar erklärt, auf jedes Detail wird eingegangen und Alternativen werden abgewogen.

Da juckt es einen direkt in den Fingern – Ich kann es kaum erwarten, meine nächste Klasse zu schreiben!

Economix
304 Seiten

Ein Comic, der die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften erzählt: Vom Merkantilismus und Adam Smith über Keynes und Marx zum Neoliberalismus. Der Inhalt hat mich sehr an Ulrike Herrmanns „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung“ erinnert: Die ersten zwei Drittel sind ein eher neutraler geschichtlicher Blick nach hinten, das letzte Drittel ist eine Mischung aus Tatsachenbeschreibung und politischer Meinung. Michael Goodwin ist hierbei naturgemäß sehr US-zentrisch. Der Comic ist von 2012, dementsprechend frisch ist der Eindruck der globalen Finanzkrise.

Ich habe einiges gelernt und frage mich wie nach der Lektüre von Ulrike Hermann bereits: Ist das Resümee am Ende eine tentenziell links gefärbte Einschätzung oder ist es wirklich so düster bestellt um die globale Finanzwirtschaft?

Persönliche Erkenntnis: Es stimmt tatsächlich, was alle sagen: Comic ist ein cooles Medium, selbst für Sachbücher.

& Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
200 Seiten

Das Buch von den Finanzfluss-Macher:innen.

Alles in allem: Ein Grundlagenwerk ohne großen Überraschungen. Sicherlich genau richtig für den Einstieg und um die Anfangshürde zu überwinden, dass „ich mich mal endlich um meine Finanzen kümmern muss“. Diese Aufgabe erledigt das Buch gut, darüber hinaus hat es allerdings kaum etwas zu bieten.

Early Retirement Extreme
226 Seiten

Schon ein paar Jahre älter und ein Klassiker der „Financial Independence“ Literatur. Habe aber festgestellt, dass es gar kein Finanzbuch ist (bzw. nur minimal). Vielmehr geht es um… alltägliche Systemtheorie: Wie fällt man Entscheidungen im Leben, die nicht nur eine Stellgröße beeinflussen („neuer Job = mehr Geld verdienen“), sondern alle Verflechtungen im Leben berücksichtigen („welchen Einfluss hat das auf meine Familie, meine Gesundheit, meine Kenntnisse, …“). Vieles ist irgendwie auch offensichtlich (vor allem aus europäischer Sicht ist der Verzicht auf das Auto nicht soo abwegig). Insgesamt aber ein tolles Gesamtkonzept, so als Mischung aus Frugalismus, Philosophie und analytischer Lebensstrategie. Das Hörbuch ist sehr gut gelesen, aber manche Teile hätte ich doch lieber in gedruckter Form vor mir gehabt. Vielleicht lese ich es irgendwann einfach noch mal.

Der Herr der Ringe (mit Illustrationen des Autors)
1300 Seiten

"Der Herr der Ringe" ist ein absoluter Fantasy-Klassiker, bei dem ich es lange vor mir herschob, ihn zu lesen, doch als schließlich diese von Tolkien illustrierte Sonderausgabe zu einem geeigneten Zeitpunkt herauskam, konnte ich nicht widerstehen und tauchte in die Abenteuer der neun Gefährten ein.

Die Filme habe ich vor ein paar Jahren gesehen, weshalb es unvermeidlich war, während des Lesens die entsprechenden Schauspieler vor mir zu sehen. Das hat meinem Leseerlebnis allerdings nicht geschadet; tatsächlich würde ich behaupten, dass die Filme es leichter machen, die Bücher zu lesen, weil es leichter ist, sich an die Vielzahl der wichtigen Charaktere zu erinnern.

Was mich sehr überrascht hat, war die Struktur der Trilogie - im ersten Band folgt sie natürlich Frodo, Sam, Merry und Pippin und wie diese Gefahren überstehen und auf die anderen Gefährten treffen, doch im zweiten und dritten Band waren ihre Abenteuer aufgeteilt: Die erste Hälfte beschäftigt sich mit allen Charakteren außer Sam und Frodo, während die zweite Hälfte (bzw. im dritten Band die erste Hälfte der zweiten Hälfte) ausschließlich ihnen gewidmet ist. Weil ich Frodos und Sams Geschichte am liebsten mochte, fand ich das ein wenig schade - besser hätte es mir gefallen, hätte man alle Sichten abwechselnd gelesen, statt die beiden so abzukapseln.

Diese spezielle Ausgabe würde ich nur Tolkien-Fans empfehlen, die sich tiefer mit der Materie auseinander setzen wollen, weil der ausführliche Anhang für Laien schwer verständlich ist, aber natürlich ist die Geschichte an sich ein wunderbares Abenteuer, das jeder Fantasy-Fan mindestens einmal gelesen haben sollte!