Zweites Mal Agatha Christie, erstes Mal Miss Marple: Ziemlich gut!
Zuletzt habe ich ja And Then There Were None gelesen, was offenbar das absolute Meisterwerk von Agatha Christie ist, darum kann man zugeben, dass dieses Buch hier obviously nicht ganz so gut ist. Gerade im Mittelteil versinkt man ein bisschen darin, dass die Hauptfigur (übrigens nicht Miss Marple, was ich nicht vermutet hätte) von Ort zu Ort geht und winzige Mengen Informationen aufsammelt.
Am Schluss fügt sich dann wieder alles wunderbar zusammen, und insgesamt war es eine gute, kurze Lektüre.
Zum ersten Mal etwas von Agatha Christie, mal wieder empfohlen von Clara. Perfekte Ergänzung zum Spooktober!
Die ersten 50 Seiten braucht man, um überhaupt mal reinzukommen, und dann geht die Geschichte richtig los und lässt bis zur letzten Seite nicht mehr los. Die Geschichte ist so spannend, so durchdacht, so neat, so perfekt – Ich war die ganze Zeit fasziniert vom Geschehen, und auf einer Über-Ebene auch fasziniert davon, wie man etwas so Schlaues schreiben kann.
Allerorten heißt es, dass And Then There Were None Christies beste Geschichte sei – auf der einen Seite ist es natürlich toll, dass ich sie lesen konnte, auf der anderen Seite hoffe ich aber auch, dass es von hier an nicht zu stark bergab geht. Denn ich bin mir sicher, dass ich demnächst noch mal was von ihr lesen will!
Die erste Sammlung von Stephen Kings Kurzgeschichten, vom Ende der Siebziger direkt in mein Wohnzimmer. Die meisten Geschichten sind richtig gut, zwei oder drei sind etwas seltsam, und hin und wieder sieht man die Parallelen zu seinen Romanen. Ein toller Querschnitt durch den frühen™ King™.
Insgesamt: Eine definitive Empfehlung von mir. Quasi ein perfektes Buch, um sich im Spooktober auf seinem Sofa zuzudecken und zu hoffen, dass es bald wieder hell wird.
Wohl eher: Thees Uhlmann über sein Leben, aber ein paar Stellen mit den Toten Hosen sind besonders herausgearbeitet – Zum Glück, ehrlich gesagt!
Es ist ein kleines, kurzes Buch voller schöner, kleiner Texte. Wenn man Thees‘ ausschweifende Facebookposts mag, und vielleicht noch die Toten Hosen nicht hasst, dann wird man viel Freude mit diesem Buch haben. So wie ich.
Remix enthält eine Sammlung von Texten, die zwischen 1996 und 1999 erschienen sind und leider zu einem zu großen Teil an Relevanz verloren haben. Manche Texte sind ganz lustig, manche sind etwas aus der Zeit gefallen, und manche sind nur noch langweilig. Man bekommt einen Querschnitt der Medienwelt der späten Neunziger, leider/zum Glück eine Zeit, während der ich nicht alt genug war, um mich jetzt nachträglich beim Lesen der Texte nostalgisch zu fühlen.
Frische neckische Kolumnen gibt es bestimmt auch 2019 noch, da würde ich lieber empfehlen, etwas Aktuelleres zu lesen. Oder etwas anderes.
Dieses Buch habe ich von Clara zum Geburtstag bekommen und dann direkt auf meiner Geburtstagsfeier (ungetestet!) eins der Pizzarezepte daraus gemacht – mit durchschlagendem Erfolg. Seitdem habe ich fast alle der Pizzateige gemacht, und auch das ein oder andere Brotrezept. Alles wurde immer großartig.
Vor ein paar Wochen dachte ich mir dann, dass ich ja eigentlich mal das ganze Buch lesen könnte – und das tat ich dann auch. Ken Forkish erzählt von seinem Werdegang (er war eigentlich Softwareentwickler, yikes!), wie er dann doch noch zum Backen fand, und von den anfänglichen Problemen seiner Bäckerei, die dann doch noch ein Erfolg wurde. Nicht ausufernd, nicht übertrieben, aber spannend und so, dass man die ganze Zeit will, dass er Erfolg hat.
Nach diesem autobiografischen Teil geht es das ganze Buch lang immer um Teig – aber auf eine gute Art. Wie man ihn zubereitet, worauf man achten muss, welche Schritte wichtig sind, was man nicht machen soll, warum Zeit so eine wichtige Zutat ist, wie man seine eigene Sauerteigkultur startet, und so weiter. Dazwischen immer wieder viele Rezepte, die einander zwar ähneln, aber bei denen doch auch immer die Unterschiede herausgearbeitet und erklärt sind, so dass man erfährt, warum jedes Brot seinen Platz in diesem Buch verdient hat.
Bevor ich Pizza und Brot mithilfe dieses Buchs gemacht habe, dachte ich, dass diese Sachen zuhause einfach nie so schmecken würden wie in der Pizzeria oder Bäckerei. Aber mit der richtigen Technik und den richtigen Rezepten war ich absolut erstaunt, was da aus meinem Backofen rauskam.
Wenn ihr Gluten mögt: Kauft euch dieses Buch. Wow!
Zum zweiten Mal gelesen, weil Chris es auch gerade gelesen hatte und ich schon seit Wochen Lust darauf hatte, es noch mal zu lesen. Also habe ich das auf zwei langen Zugfahrten zwischen Köln und Berlin gemacht.
Der erste Teil – die Autobiografie – ist großartig. Der zweite Teil – die tatsächlichen Anleitungen für den Schreibprozess – liest sich nicht so schnell runter, ist aber inhaltlich solide, hat einen guten Umfang und hilft wirklich weiter. Ein Buch über das Schreiben, das Lust auf Schreiben macht – und auf Lesen.
Auf das Buch hatte ich mich schon lange gefreut, und ich habe es sehr gerne und schnell gelesen. Randall Munroe erklärt, wie man Dinge tut – aber übertreibt dabei maßlos, benutzt Düsentriebwerke und Raketen, baut Pools aus Käse und Roller, die bis zur Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, und es ist großartig.
Seine stärksten Momente hat das Buch, wenn das Thema eines Kapitels immer weiter gesteigert und immer noch eine Ebene Absurdität draufgeschaufelt wird. Die schwächsten Momente hat es, wenn das Thema eigentlich direkt halb in die Tonne getreten wird und man eher ein paar lose Fun Facts serviert bekommt. Aber das passiert nur selten.
Ich bin sehr froh, dass ich es direkt nach dem Erscheinen gekauft und gelesen habe, und ich kann es nur empfehlen!
Matt Parker mag ich, seit mir eines schönen Tages der YouTube-Algorithmus ein Video von seinem Kanal vorgeschlagen hat.
In diesem Buch sind eine große Menge an Fehlern versammelt, die Menschen (und Computern – aber wer programmiert Computer? Eben.) passiert sind. Einige sind mit Todesfällen verbunden, aber viele sind harmlos und witzig – glücklicherweise gelingt Matt Parker hier eine gute Balance, so dass man sich nicht zu sehr runtergezogen fühlt. Die Beispiele sind vielseitig und gut ausgewählt, lustig erklärt, und ein paar Mal musste ich laut lachen.
Wenn man sich im weitesten Sinne für Mathematik, oder Computer, oder Fun Facts interessiert (und wer mag bitte keine Fun Facts?), dem kann ich das Buch sehr empfehlen.
Was mir übrigens an der Gestaltung des Buchs extrem gut gefallen hat: Die Seiten sind absteigend nummeriert! Die Seitenzahlen beginnen bei 312 und gehen dann langsam runter bis 1. Genial! Erst dachte ich, das wäre so ein halbwitziger Versuch, besonders neckisch zu sein aber inzwischen bin ich komplett überzeugt und hätte das gerne in allen Büchern. So gut!
Nach „So Good They Can‘t Ignore You“ und „Digital Minimalism“ jetzt also noch ein Buch von Cal Newport, diesmal mit dem Thema: „Hör auf, E-Mails zu lesen!“ (Das war ein Witz.)
Die bessere Reihenfolge wäre vermutlich, zuerst dieses Buch hier zu lesen, und anschließend „Digital Minimalism“, aber das macht nichts.
Wie ich es inzwischen von Newport gewohnt bin, hat er auch in diesem Buch wieder sehr strukturiert und ordentlich seine Ideen und Eindrücke vorgestellt, und nach und nach Argumente und Beispiele für „Deep Work“ vorgestellt – also die Arbeit, die einen an die Grenze seiner geistigen Fähigkeiten bringt.
Gut geschrieben, gut vorgelesen, und insgesamt auch überzeugend. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich ein paar seiner Aussagen widersprechen würden, aber vielleicht habe ich sie auch nicht richtig verstanden.
Ich habe mir ein paar für mich besonders interessante Ideen rausgeschrieben und hoffe, dass ich sie demnächst gewinnbringend einsetzen kann.
Obwohl ich kein Spieleentwickler bin, habe ich mir dieses Buch gekauft, weil es von Dan Abramov empfohlen wurde (der ja auch kein Spieleentwickler ist). Es gibt einen guten Überblick über einen Haufen Design Patterns, die man auch allgemein mal anwenden kann, wenn man Lust drauf hat!
Der Beispielcode war (beinahe) komplett in C++, was mir natürlich nicht so viel bringt, und einige der Patterns sind vermutlich auch am nützlichsten, wenn man es mit einem sehr starren Object Oriented Type System zu tun hat, so dass man ständig Objekte in Objekte stecken muss, oder wenn es wirklich um jedes Milligramm Performance geht, so dass man ständig Linked Lists braucht und Memory Management machen muss.
Das ist ein Buch, das man sich kaufen sollte, und das man anderen kaufen sollte, und wenn man es selbst gelesen hat kann man es anderen Leuten ausleihen, und insgesamt sollten es so viele Leute lesen wie möglich.
Ich wäre froh, wenn ich so gut schreiben könnte wie Margarete Stokowski, aber so kann ich wenigstens froh sein, es zu lesen. Wenn ihr noch ein paar verständliche Argumente für den nächsten Streit auf einer Familienfeier braucht, dann schaut doch mal rein und streicht euch was an!
Das zweite Miss Marple Buch, aber das Format hat mir nicht so gut gefallen – 13 Kurzgeschichten, die von einer (dürftigen) Rahmenhandlung zusammengehalten werden. Die meisten der einzelnen Geschichten waren jedoch ziemlich gut. (Ein oder zwei habe ich aber auch nach mehreren Anläufen und Wikipedia-Recherchen nicht zufriedenstellend verstanden.)