Dieses Hörbuch hat mehr mit mir gemacht, als ich jemals erwartet hätte. Tegan und Sara beschreiben (hauptsächlich) die Zeit, in der sie auf der High School waren. Obwohl das zwei so extrem persönliche Geschichten sind, fühlte es sich wie eine Reflexion meiner eigenen Teenagerzeit an, und es fühlte sich erdrückend an, erinnert zu werden, was für ein absolut furchtbares Erlebnis es war, Teenager zu sein. Ich würde niemals wieder Teenager sein wollen, und dieses Buch, obwohl (oder eher: gerade weil) es mir so nahe ging, verstärkt diese Überzeugung nur noch.
Bekanntermaßen finde ich es sehr faszinierend, wenn sich die Erinnerungen verschiedener Leute auseinanderbewegen, weil die Ereignisse schon so lange zurückliegen, und das war auch hier ein paar Mal der Fall und sehr interessant.
Zum Hörbuch an sich: Ich glaube, besser können Hörbücher kaum sein. Zwischen Kapiteln werden immer wieder Demos gespielt, die die beiden großteils zuhause mit einem Kassettenrekorder aufgenommen haben.
Außerdem wurde „begleitend“ zum Buch das Album „Hey, I'm Just Like You“ veröffentlicht, das brandneue Aufnahmen und Neuinterpretationen der Lieder enthält, die man auch im Hörbuch hören kann – empfehle ich stark als sekundäre Quelle, denn es boppt.
Richtig schön gezeichnet und das Gefühl eines Kindheitsurlaubs sehr gut eingefangen.
Wie Agatha Christie auf Steroiden, mit Zeitreisen, Körpertausch und Plot Twists an jeder Ecke. Ich denke, wenn ich jeden Abend zweihundert Seiten von einem Buch inhaliere, dann kann es nur eine uneingeschränkte Empfehlung sein.
Es mag fast absurd klingen, aber zwischendurch habe ich mir noch mehr Plot Twists gewünscht. Ich kann das nicht gut erklären, weil die Geschichte quasi unzusammenfassbar ist, aber trotz der absolut fesselnden Handlung hatte ich damit gerechnet, dass es noch fesselnder sein würde. Aber das macht nichts, es war auch so unglaublich und eindrucksvoll.
Wenn ihr Agatha Christie mögt, oder Krimis, oder Zeitreisen: Sofort kaufen!
Am Anfang hatte ich etwas Angst, dass ich nicht über die erste Stunde des Hörbuchs hinauskommen würde, aber irgendwann hat es mich dann doch noch ein bisschen gepackt.
Oft finde ich es sehr anstrengend, wenn Figuren zu launisch sind, oder wenn die Geheimnisse einer Geschichte vor allem darauf basieren, dass die Hauptfigur schon vieles weiß, aber die Leser nicht eingeweiht werden – und dieses Buch bietet besonders anfangs leider Beides! Mit der Zeit darf man aber, obwohl man nur schnöder Leser ist, Hintergrundinformationen erfahren, und irgendwann weiß man ausreichend Bescheid, um zusammen mit Alex Stern den Geheimnisses in den dunklen Ecken des Yale Campus nachzugehen.
Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch einige gute Stellen und spannende Ideen hatte, aber auf der anderen Seite auch einige fast schon klischeehafte Gimmicks mitbrachte, die wenig für mich getan haben. Ich möchte mich da ein bisschen über die bemüht seltsam funktionierende Bibliothek beschweren, aber hauptsächlich über alle Kapitel, die auf die doppelte Länge gedehnt wurden, weil Alex‘ innerer Monolog zu jedem Satz, den jemand sagt, und zu jeder Bewegung, die jemand macht, noch einen Paragraph hinzufügen muss.
Richtig gut! Seit letztem Sommer bin ich ja endlich Rubyentwickler, darum ist jedes Buch, in dem es um Object-Oriented Design geht, direkt eine gute Investition. (Dieses Buch hier gibt es praktischerweise auch in JavaScript- und PHP-Editionen, darum ist vielleicht für jeden was dabei! Ich habe aber lediglich die Ruby/Milch-Variante gelesen.)
Im ganzen Buch geht es um das gleiche Codebeispiel: Das Lied „99 Bottles of Beer/Milk“. Anfangs ist der Code noch extrem simpel gehalten (das Buch nennt es „Shameless Green“, das werde ich mir auf jeden Fall merken), aber durch „Neue Anforderungen“ müssen immer mehr Features hinzugefügt werden. Damit die Komplexität nicht explodiert, wird man darum auf eine Reise durch Refactorings genommen, die den Code immer modularer werden lassen. Jeder Schritt ist ausführlich und nachvollziehbar erklärt, auf jedes Detail wird eingegangen und Alternativen werden abgewogen.
Da juckt es einen direkt in den Fingern – Ich kann es kaum erwarten, meine nächste Klasse zu schreiben!
Ein sehr besonderes Buch, mit einer noch besondereren Hörbuchfassung. Gelesen von Nick Offerman, David Sedaris und über hundert anderen Leuten. Ich war absolut fasziniert, wie gut das umgesetzt war.
Ich bin hin und weg. Das war einer der schönsten Comics, den ich seit Jahren gelesen habe – Ein absoluter Glücksgriff. Ich folge der Künstlerin schon seit Jahren auf Instagram und mag ihren Zeichenstil total. Als sie vor ein paar Wochen ankündigte, dass dieser Comic nun endlich erscheint, dachte ich: Ja, was soll's, dass ich nicht besonders gut Französisch kann, ich bestelle ihn!
Tatsächlich ist vermutlich niemand mehr überrascht von meiner Fähigkeit, diesen Comic zu lesen, als ich selbst. (Außer vielleicht alle Leute, die jemals versucht haben, mir Französisch beizubringen.) Ich hatte einige Jahre Französisch in der Schule, aber es fällt mir sehr schwer, selbst Sätze zu formulieren. Ich kann bei „The Parisian Agency“ auf Netflix mithilfe von deutschen Untertiteln nachvollziehen, was sie gerade auf Französisch gesagt haben, aber das war es dann auch. Und offenbar kann ich auch etwa drei Viertel eines Graphic Novels lesen. (Beim restlichen Viertel hat mir Google Translate weitergeholfen.)
Ich bin so froh, dass ich mich darauf eingelassen habe. Was für eine tolle Geschichte.
Wow, was für ein Buch! Ich kann nicht genau erklären, wie das passiert ist, aber ich habe ungefähr neun Monate gebraucht, um es zu lesen. Das ist seltsam, denn ich kann nichts benennen, was mich an diesem Buch besonders gestört hätte. Vielleicht braucht man manchmal einfach etwas mehr Zeit.
Das Buch beschreibt jedenfalls den kometenhaften Aufstieg einer (fiktionalen) britischen Band (Ihr ahnt es: Utopia Avenue) innerhalb von ein paar Monaten zwischen 1967 und -68. (Eines dieser Jahre war wohl „The Summer of Love“, aber ich kenne mich nicht aus.)
Die Alben und Songs der Band bilden die Struktur des Buchs. Jedes Kapitel ist aus der Sicht des Bandmitgliedes geschrieben, der/die ihn beigesteuert hat, und die jeweiligen Lebensumstände, die zur Erschaffung des Liedes geführt haben. Als „Gerüst“ für ein Buch hat mir das sehr gut gefallen – besonders in Verbindung mit den Übersichtsseiten, auf denen die nächsten 3-4 Kapitel/Lieder zu einer Seite einer Schallplatte zusammengefasst wurden. Als Konzept eigentlich schon fast übertrieben, aber so gut ausgeführt, dass es hervorragend geklappt hat.
Die Dialoge waren cool und witty – besonders mochte ich diese Stelle über den ersten Van, den sich die frischgegründete Band geleistet hat:
Levon scratches his ear. ‘How does she [the van] handle?’
‘Like a tank,’ says Dean, ‘Except on corners, when she handles like a coffin. Won't go above fifty, either.’
‘We bought her for lugging gear,’ says Griff, ‘not for setting landspeed records.’
Als jemand, der sich mit der Musik der Sechziger beinahe überhaupt nicht auskennt (obwohl ich so oft The Boat That Rocked gesehen habe), war ich manchmal nicht sicher, ob das unerlässliche Namedropping („John Lennon ist hier irgendwo“ und „Hallo, ich bin Lenny. Ihr kennt mich vielleicht als Leonard Cohen“ und „Wir gehen zur Party in Janis Joplins Haus“) noch cool oder schon übertrieben war.
Neben dem vordergründigen Thema Rockmusik hängt sich das Buch außerdem noch in das größere David Mitchell Spookyverse hinein und bringt einen unerwarteten und angenehmen übernatürlichen Twist mit. Am Ende des Buches war ich so beeindruckt, dass ich schnell losgehen musste, um mir in der David Mitchell-Buchhandlung meines Vertrauens noch schnell zwei weitere Bücher von ihm zu besorgen. Gebt mir 18 Monate, ich melde mich dann.
Das war nicht das erste Buch, das ich zum Thema „Schreiben“ gelesen habe, aber trotzdem konnte ich wieder viel mitnehmen.
Besonders gefiel mir, dass der Fokus so auf Sachtexte gerichtet wird: Es geht explizit nie um Fiktion. Irgendwie war mir vorher nie klar, welche Möglichkeiten diese klare Unterscheidung bietet.
Das Buch habe ich als Kind schon mal gelesen, aber das ist so lange her, dass ich mich an überhaupt nichts erinnert habe. Das Hörbuch war großartig gelesen von Andy Serkis, aber, unter der Gefahr, etwas absolut Ungeheuerliches zu sagen: Die Stimme für Gollum fand ich etwas übertrieben.