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Prison Healer (Band 3) - Die Schattenerbin
528 Seiten

Nach den Ereignissen des letzten Bandes ist Kiva zurück in Zalindov und an ihrem tiefsten Punkt angelangt. Kurz davor, aufzugeben, schafft sie es nur mithilfe ihrer Mitgefangenen Cresta, der ursprünglichen Anführerin der Rebellen, weiterzumachen. Entschlossen, ihre Fehler wiedergutzumachen, will sie unbedingt zu ihren Freunden zurückkehren. Dabei ist ihr vollkommen bewusst, dass sie ihr vermutlich nie verzeihen werden – vor allem Jaren nicht. Erst, als sie erfährt, dass die Möglichkeit besteht, ihm seine verlorene Magie zurückzugeben, indem sie und die anderen vier magische Ringe finden, schöpft Kiva wieder Hoffnung. Doch weiß sie nicht, dass sie sich dafür ihren größten Ängsten stellen muss …

Der letzte Band der „Prison Healer“-Trilogie stellt Kiva vor neue Herausforderungen, die sie an die Grenze ihrer Fähigkeiten bringen – vor allem während der Aufgaben, die sie bewältigen muss, um an die vier Elementarringe zu kommen, doch auch am Anfang während ihrer Zeit in Zalindov. Ich habe sehr mit ihr mitgefiebert, weil Lynette Noni es leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen. Ihre Charakterentwicklung hat mir sehr gefallen, weil Kiva endlich über sich hinauswächst, was sehr schön zu lesen war!

Die Handlung selbst war eine emotionale Achterbahnfahrt – ich habe geweint, gelacht, gezittert und geschrien. (Wortwörtlich.) Das lag teilweise daran, dass ich aufgrund des bildhaften Schreibstils die Handlung stets so deutlich vor sich sah, als würde sie wie ein Film vor mir ablaufen, aber vor allem auch an den Charakteren selbst. Ich habe alle so unglaublich lieb gewonnen, dass ich gerade beim Finale richtig Herzrasen bekommen habe, weil ich so um ihr Leben fürchtete!

Was die Romanze angeht, kommt diese hier aufgrund der Ereignisse des vorigen Bandes relativ kurz, doch die Momente, die es gibt, sind dafür umso wertvoller. Außerdem haben dafür die anderen Beziehungen zwischen den verschiedenen Charakteren umso mehr Zeit, zu scheinen: Ob Geschwister, Freunde oder die allgemeinen familiären Bindungen zwischen der Gruppe – es war einfach schön, diese Charaktere miteinander agieren zu sehen :) (Besondere Erwähnung gebührt übrigens Cresta und Caldon – die beiden waren einfach episch!)

Insgesamt also ein würdevoller Abschluss der Trilogie, von der ich nun mit Gewissheit sagen kann, dass sie zu meinen Lieblingsfantasyreihen gehört!

Prison Healer (Band 2) - Die Schattenrebellin
528 Seiten

Kiva wohnt inzwischen in Vallenia, zusammen mit Jaren, dem Kronprinzen, Naari, seiner Leibwächterin, und Tipp, der für sie einem kleinen Bruder nachkommt. Fest entschlossen, ihren Geschwistern Torell und Zuleeka dabei zu helfen, den Thron einzunehmen und Jarens Familie zu stürzen, nimmt sie ihre Arbeit als Spionin ein, um die Geheimnisse der Vallentis zu ergründen. Allerdings lernt sie die Familie dabei immer besser kennen, was es ihr mehr und mehr erschwert, ihren eigentlichen Plan zu verfolgen. Schon bald ist sie nicht nur hin und her gerissen zwischen ihrer und Jarens Familie, sondern muss auch beiden Seiten glaubhaft versichern, dass sie ihnen treu ist – wohl wissend, dass sie früher oder später eine Entscheidung treffen muss …

Der zweite Teil der „Prison Healer“-Trilogie konnte mich glücklicherweise ebenso begeistern wie der erste Teil, was hauptsächlich an Jarens und Kivas Beziehung, Kivas Freundschaft mit den anderen Familienmitgliedern (vor allem Caldon, der zu meinem Lieblingscharakter geworden ist) und ihren wachsenden Zweifeln liegt, die das Leseerlebnis sehr packend gestaltet haben. Ich war oft hin und her gerissen zwischen meinem Verlangen, weiterzulesen und meiner Angst, das Ende zu erreichen, so sehr habe ich mit den Charakteren mitgefiebert!

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und machte es leicht, die Handlung zu visualisieren. Der Fokus auf Charakterbeziehungen unterschiedlicher Art war ebenfalls sehr willkommen; schon im ersten Teil mochte ich es, dass Kivas Beziehung zu anderen Charakteren nicht durch ihre Beziehung zu Jaren gemindert wurde, auch wenn letztere natürlich immer noch die wichtigste Rolle einnimmt.

In diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt erwähnen, wie cool ich es fand, dass Lynette Noni es schaffte, mit Kiva und Jaren auch zwei Tropen einzubringen, die ich normalerweise nicht mag, die hier aber fantastisch umgesetzt wurden. Bei Kiva war es „das schwache Mädchen“, bei Jaren der „Charakter ohne Schwächen“. Kiva hat in diesem Band nicht nur eine wichtige Charakterentwicklung durchgemacht, sondern gezeigt, dass man als Protagonistin nicht physisch stark sein muss, um etwas bewirken zu können; und Jaren mag wohl für die einen oder anderen Leser*innen zu perfekt anmuten, war aber so liebe- und rücksichtsvoll, dass ich ihm seine fehlenden Schwächen einfach nicht übel nehmen konnte. In dem Genre (sei es Romanze oder Romantasy) gibt es einfach nicht genug männliche Protagonisten, die so freundlich und liebenswert sind wie er. Wie gesagt, normalerweise stört es mich, wenn ein Hauptcharakter nicht viel bzw. zu viel ausrichten kann, aber Kiva und Jaren haben es trotzdem geschafft, zu zwei meiner absolut liebsten Protagonisten zu werden, weil sie beide auf ihre Weise wundervoll waren.

Auch zu den Nebencharakteren möchte ich gerne eine kleine Anmerkung machen, nämlich, wie toll ich sowohl die „guten“ als auch die „bösen“ Charaktere fand. (Anführungszeichen, weil die Grenze nicht ganz so leicht zu ziehen ist, was ich ebenfalls als Pluspunkt werte.) Vor allem Kivas Geschwister haben es mir hier angetan; ich war positiv überrascht davon, wie gut ich ihre Beweggründe nachvollziehen konnte, selbst bei Taten, von denen ich definitiv nicht begeistert war.

Insgesamt also eine würdige Fortsetzung des ersten Teils der Trilogie, die mich schon sehr gespannt auf das Finale macht!

Prison Healer – Die Schattenheilerin
528 Seiten

Kiva lebt als Gefängnisheilerin in Zalindov, dem berüchtigsten Gefängnis in Wenderall, wo sie sich nach Kräften bemüht, den Insassen zu helfen, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Ab und an bekommt sie Nachrichten von ihrer Familie, die verspricht, sie zu befreien. Doch eines Tages wird die Rebellenkönigin Tilda eingeliefert, die unter einer unbekannten Krankheit leidet und trotz dessen verurteilt wird, die Elementarprüfung abzulegen, um ihre Unschuld zu beweisen. Als ihre Familie Kiva schreibt, dass sie Tilda auf keinen Fall sterben lassen soll, bietet sie sich gezwungenermaßen als Ersatz an und muss mithilfe des Gefangenen Jaren, der Wärterin Naari und dem Gehilfen Tipp eine Möglichkeit finden, alle vier Prüfungen zu überleben ...

Vor dem Lesen stand das Buch unter keinem guten Stern, weil es mit Büchern verglichen wurde, die mir persönlich nicht gefielen. Jetzt, nach dem Lesen, bin ich unglaublich froh, dass ich dem Buch trotzdem eine Chance gegeben habe, weil es mich sehr begeistert hat!

Das fängt schon mit den unglaublich sympathischen Charakteren an. Kiva ist eine wundervolle Protagonistin, die alles daran setzt, anderen zu helfen und trotz der schlechten Bedingungen ihr Bestes zu tun. Jaren ist einer der verständnisvollsten und fürsorglichsten Love Interests, die mir bisher begegnet sind und seine wachsende Beziehung zu Kiva hat sich sehr natürlich entwickelt. Naari ist eine Wärterin, mit der sich Kiva anfreundet und die sich dafür einsetzt, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Und Tipp ist trotz seines jungen Alters entschlossen, Kiva zu helfen und zusammen mit ihr herauszufinden, was es mit einer mysteriösen Krankheit auf sich hat, die sich plötzlich im Gefängnis ausbreitet.

Aufgrund des kleinen Casts an (wichtigen) Charakteren gibt uns Lynette Noni Gelegenheit, alle vier und ihre Beziehungen zueinander ausführlich kennenzulernen, was eindeutig das Highlight des Romans war. Neben Kivas Romanze mit Jaren gefiel mir ihre Freundschaft mit Naari sehr gut, aber auch allgemein die Beziehungen untereinander. Jeder, der charakterbasierte Fantasy liest, wird hier mit Freuden feststellen, dass sie hier wunderbar umgesetzt wurde.

Auch die Handlung war lobenswert, vor allem, als am Ende ein paar wichtige Geheimnisse ans Tageslicht kommen und sie in ein neues Licht rücken. Gerade die Erklärung, wie Kiva die Elementarprüfungen besteht, war hervorragend gelöst, weil es leicht gewesen wäre, sie einfach mit magischen Kräften auszustatten, der eigentliche Grund aber sehr viel besser (und herzerwärmender) ist. Manche Twists lassen sich durchaus vorausahnen, aber da sie letztendlich alle Sinn ergeben, hat mich das nicht gestört, zumal weil es auch den einen oder anderen unvorgesehenen Twist gab.

Damit haben wir ein wunderbares Fantasybuch, das vor allem durch seine Charaktere glänzt und für jeden empfehlenswert ist, der mal wieder eine richtig gute Jugendfantasy lesen möchte!