- Jenseits des Ozeans
- T. J. Klune
- Heyne
- Fantasy
- Cozy Fantasy
- Magie
- Kinder
- Erziehung
- Diversität
- Toleranz
- Wohlfühlbuch
- LGBTQ+
- Glück
- Trauma
- Highlight
Arthur und Linus sind miteinander glücklich und freuen sich, ihren sechs Kindern bald ein siebtes vorzustellen, das vielleicht ebenfalls ein permanentes Mitglied ihrer Familie wird. Doch das BBMM hat andere Pläne. Während einer Anhörung verwandelt Arthur sich in einen Phönix und löst bei der nichtmagischen Bevölkerung Angst aus. Jetzt soll eine Inspekteurin ihr Zuhause untersuchen, um zu überprüfen, ob die Kinder in Sicherheit sind. Doch hat diese nicht mit Lucy, Talia, Chauncey, Phee, Sal, Theodore und David gerechnet, die zusammen mit Arthur und Linus entschlossen sind, sich ihr Glück nicht nehmen zu lassen …
Ich war zugegeben zögerlich, als ich von dieser Fortsetzung zu „Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“ hörte, weil solche Fortsetzungen für Romane, die als Einzelband gedacht waren, nur selten gut und fast immer unnötig sind. Umso erleichternder war ich, dass „Jenseits des Ozeans“ es schaffte, ein würdiger Nachfolger des ersten Teils zu werden!
Es war so wunderschön, in diese Welt zurückzukehren, dem Wachstum der Kinder zuzusehen und das Ende von Arthurs und Linus’ Geschichte zu erleben. Das langsame Pacing der Geschichte, die schönen Szenen und wichtigen Charaktermomenten genug Zeit lässt, zu atmen, war dabei sehr passend. Zwar könnten es andere Leser:innen eventuell als ZU langsam empfinden, aber für mich war es genau richtig, weil ich die beschriebenen Momente so genoss.
Ob es nun die Anhörung, Davids Einführung, die Inspektion, das großartige Ende oder die vielen Momente dazwischen sind: Arthur zeigt seine großartigen Qualitäten als Vater und Protagonist, während die Geschichte selbst Akzeptanz und Toleranz in den Fokus rückt. Die Art und Weise, wie sowohl Arthur als auch die Kinder sich weiterentwickeln, war einfach großartig. Von den Kindern gefiel mir Sals Entwicklung am meisten, weil er sich für seine eigenen Überzeugungen einsetzte, statt auf die anderer zu hören. Aber auch die anderen Kinder (speziell Lucy und David) konnten ihre Qualitäten zeigen, was mir sehr gefiel. Zu meiner Überraschung rückte dafür Linus, der Protagonist des ersten Bandes, leicht in den Hintergrund; natürlich hatte er immer noch wichtige Szenen, aber der Fokus liegt definitiv auf Arthur und den Kindern.
Zusammengefasst haben wir hier eine cozy Fantasy, bei der man sich einfach wohl fühlt und die eine wunderschöne Fortsetzung zum ersten Teil bildet. Die Charaktere entwickeln sich weiter und bleiben gleichzeitig sympathisch. Eine Empfehlung für alle, die bereits den ersten Teil liebten!
Wren, August, Emilio, Olivier, Irene und Masika gehören zu den Jugendlichen, die nach ihrem Tod in der Blackwood Academy gelandet sind. Hier lernen sie, wie man verlorene Seelen auf die andere Seite bringt und im Äther überlebt. Doch ihr eigentliches Ziel ist es, als beste Studierende nominiert zu werden, weil ihnen das ermöglicht, entweder zur Elite aufzusteigen oder auf die Andere Seite hinüberzuwechseln. Dieses Mal findet ein Wettkampf statt, um zu entscheiden, wer von ihnen diese begehrte Entscheidung treffen darf. Doch ihre Beziehungen zueinander, ihre unterschiedlichen Ziele und die Schwierigkeit der Trials zeigen ihnen bald, dass sie weitaus mehr verlieren könnten, wenn sie sie gewinnen ...
Ich habe schon einige Bücher gelesen, in denen Jugendliche in einem Wettkampf gegeneinander antreten, aber "Immortal Consequences" gehört mit einigem Abstand zu den besten von ihnen! Denn allein dadurch, dass wir die Sichtweisen mehrerer Charaktere verfolgen, die sich gegenseitig kennen (und teils lieben), erhöht sich die Spannung darum, wer gewinnen soll, um ein Vielfaches. Ich selbst war hin- und hergerissen, wem ich den Sieg gönne, weil ich so viele Charaktere mochte!
Die Charaktere selbst sind an bekannte Charaktertypen angelehnt, die man bereits aus anderen YA-Romanen kennt, aber die Umsetzung hat mir dafür umso mehr gefallen. Es machte einfach Spaß, den Charakteren und Beziehungen bei ihrer Entwicklung zuzuschauen, weil ihre Chemie zueinander einfach großartig war. Die Autorin setzt also durchaus Klischees und Stereotypen ein, tatsächlich sogar sehr stark – aber sie tut es auf eine Weise, die sie trotzdem wunderbar zu lesen machte.
Besonders August & Wren und Emilio & Olivier möchte ich hervorheben, weil man deren Chemie in jedem Dialog und jeder Berührung spürte. Sowohl ihre Geheimnisse als auch ihre offenen Ziele trugen dazu bei, dass ich mit beiden Paaren mitfieberte und mich gar nicht zwischen ihnen entscheiden wollte. Im Gegensatz zu ihnen fühlte sich Irenes und Marikas Freundschaft schwächer an und ich wünschte, sie wäre Wrens Freundschaft zu Louise ähnlicher gewesen – denn obwohl diese sehr viel weniger Screentime miteinander hatten, wirkte ihre Freundschaft echter.
Allerdings waren Irene und Marika als Charaktere immer noch nachvollziehbar. Marika war sehr sympathisch, während Irene zunächst wie die übliche Kämpferin wirkt, aber schnell zeigt, dass sie wohl die Vernünftigste von allen ist. Zugegeben machten sie immer noch keinen so starken Eindruck wie die anderen vier Charaktere, aber eben auch keinen schwachen.
Gut ist hierbei, dass die Charaktere nicht nur mit ihrem Duo-Partner Szenen teilen, sondern auch mit den anderen. Zwar bekommt die Bindung zu ihrem Partner eindeutig am meisten Fokus, doch war es gerade deshalb erfrischend, ein paar der anderen Dynamiken zu sehen zu bekommen.
Dadurch, dass der Roman einen großen Fokus auf die Charaktere und ihre Beziehungen legt, ist der Anfang recht langsam – so dauert es fast hundertfünfzig Seiten, bis der eigentliche Wettkampf losgeht. Mir persönlich machte das nichts aus, weil ich langsame Anfänge ohnehin mag und es mir so große Freude bereitete, dafür mehr Einblicke in die Charaktere zu bekommen, aber wer es bevorzugt, wenn Romane schnell zur Sache kommen, könnte den Einstieg als zu lang empfinden.
Die Trials selbst sind sehr spannend gestaltet und die einzelnen Aufgaben haben mir sehr gefallen, weil sie die perfekte Mischung aus Gefahr und Charakterbildung waren. So erfahren wir nicht nur, wie die Charaktere sich im Angesicht einer bedrohlichen Situation verhalten, sondern auch immer etwas zu den Charakteren selbst. Ich glaube, das einzige, das ich mehr in den Fokus gerückt hätte, wäre die menschliche Vergangenheit der Charaktere, denn das ist ein Thema, das im Roman nur angerissen wurde.
Natürlich gibt es auch ein paar Twists, von denen die meisten zugegeben nicht allzu überraschend sind ... bis auf eine Ausnahme, die mich dann doch unerwartet traf. So oder so freue ich mich darauf, wie die Charaktere im nächsten Band mit den neuen Erkenntnissen umgehen werden.
Zusammenfassend war "Immortal Consequences" eine so unglaublich spaßige und spannende Lektüre, dass ich sie jedem ans Herz lege, der gute Charakterdynamiken und eine packende Handlung liebt!