Das ist mal eine dramatische Endzeitgeschichte. Entstanden aus mehreren dystopischen Kurzgeschichten hat Ray Bradbury mit Fahrenheit 451 seinen wohl bekanntesten Roman verfasst, der jetzt, nach nur ein paar Jahrzehnten, als wahrer Klassiker gilt.
Das liegt vielleicht daran, dass er eine wundervoll einfache Geschichte erzählt. Sie handelt von einem Feuerwehrmann. Das versteht man. Viele von uns wollten schließlich schon mal Feuerwehrmann werden. Früher, als die Ideale noch in Ordnung waren. Hier im Buch sind sie es jedoch nicht. Denn hier erledigen die Feuerwehrmänner zwar auch Aufräumarbeiten, aber ganz andere, als man es gemeinhin so kennt.
Denn in der hier relevanten Zukunft werden keine Feuer mehr gelöscht. Das ist nicht mehr nötig. Alle Häuser sind brandsicher. Da braucht man sich somit nicht weiter drum zu kümmern. Viel mehr Sorge machen die freien Gedanken der Menschen in den Häusern. Um die möchte man sich kümmern. Vor allem durch das Verbrennen von Büchern, welche die Leute schließlich nur auf dumme Gedanken bringen können.
Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
(https://sr-rolando.com/2018/09/20/fahrenheit-451/)
Wird ja gern von der Alt-Right instrumentalisiert (da sie es nicht im Kontext der Zeit und der Intention lesen), aber abgesehen davon echt nicht schlecht.
Guy Montag ist Feuerwehrmann: Er setzt Bücher in Brand. In seiner Gesellschaft sind sie streng verboten und er hilft dabei, sie zu beseitigen. Bis er auf Clarisse trifft. Das Mädchen, das Dinge infrage stellt. Das Mädchen, das ihn selbst dazu bringt, seine Situation zu hinterfragen. Schließlich wagt Montag es – und liest zum ersten Mal in einem Buch. Die Konsequenzen für ihn selbst sind dabei weitaus größer, als er es sich jemals hätte vorstellen können …
„Fahrenheit 451“ ist ein absoluter Klassiker und nach dem Lesen weiß ich auch, warum. Für mich war es dabei nicht einmal die Handlung, die mich am meisten packte, sondern die Fragen, die Montag sich nach und nach stellte. Sie haben mich ebenfalls zum Nachdenken angeregt, weil überraschend viele davon auch für unsere gegenwärtige Zeit relevant sind. Allein deshalb hat sich das Lesen gelohnt, auch wenn es so einige Szenen gab, die ich nicht ganz verstand.
Das ist auch meine einzige Kritik an dem Buch – dass nicht immer klar war, was gerade vonstatten ging. Zumindest teilweise schien das beabsichtigt zu sein, um die skurrile Gesellschaft des Romans zu betonen, hat aber dennoch mein Verständnis der Geschichte stellenweise beeinträchtigt.
Doch da ich letztendlich so fasziniert von Ray Bradburys erschaffener Welt und den wachsenden Zweifeln seines Protagonisten war, bin ich trotzdem sehr froh, diesen Roman gelesen zu haben!