Grokking Simplicity
550 Seiten

Beim Inhalt bin ich mir nicht ganz sicher. Das Buch ist eine pragmatische Einführung in funktionale Programmierung. Ich habe definitiv ein paar Sachen mitgenommen, aber vielleicht bin ich bei meiner funktionalen Reise schon zu weit, um von diesem Buch komplett umgehauen zu werden.

Losgelöst vom Inhalt musste ich bei diesem Buch sehr darunter leiden, dass es die erste Ausgabe eines etwas nischigeren Fachbuchs ist: Es wimmelte nur so von Schreibfehlern, die Codebeispiele waren etwas unsauber, das Layout war nicht besonders liebevoll zusammengestellt … insgesamt wirkte es einfach noch etwas zu unfertig, dafür, dass ich gerade 50€ dafür bezahlt habe.

The Institute
672 Seiten

Wow, was für ein Buch. Spannend, gruselig, schockierend, einfach richtig gut. Das Hörbuch wird von Santino Fontana gelesen (das ist mir aber erst relativ spät aufgefallen), und er machte das so gut, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte, zuzuhören. Die meisten Hörbücher höre ich nur, während ich spazieren bin, aber in diesem Fall habe ich manchmal einfach abends Zuhause weitergehört, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Surrounded by Idiots: The Four Types of Human Behaviour (or, How to Understand Those Who Cannot Be Understood)
288 Seiten

Als wir dieses Buch mal bei Dussmann sahen, sagte Clara „Das sieht aus wie ein Buch, das du lesen würdest“ und ich sagte „Ohje, hoffentlich nicht.“

Nun, hier sind wir also.

Mir ist es in verschiedenen Jobs schon öfter schwergefallen, manche meiner Kolleg:innen zu verstehen. Weil ich jetzt wieder kurz davor war, einen neuen Job anzutreten, habe ich mir gedacht, dass sich etwas ändern muss – zum Beispiel ich mich selbst. Irgendwie brauche ich ein gedankliches Framework, das mir dabei hilft, besser mit allen meinen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten.

Entgegen des Titels geht es in diesem Buch nämlich nicht darum, dass alle Leute Idioten sind. Es geht darum, dass niemand ein Idiot ist, und man sich lediglich missversteht. Das Buch liefert einen Ansatz, mit dem Leute in vier grobe Verhaltensrichtungen (und ihre Mischformen) aufgeteilt werden können, um zu verstehen, warum sie sich so verhalten, wie sie es tun, und was sie jeweils brauchen.

Das ist sicherlich etwas vereinfacht und spiegelt nicht 100 % von allem wider, was es über die menschliche Psyche zu lernen gibt, aber es bietet tatsächlich eine Abstraktion, mit der man zumindest mal loslegen kann. Ich bin gespannt, auf welche Weisen mir das Buch in meinem Arbeits-, aber auch Privatleben weiterhelfen wird.

Practical Object-Oriented Design in Ruby
272 Seiten

Dieses Buch hätte ich lieber schon vor ein paar Jahren lesen sollen. Ich fand richtig gut, wie Sandi Metz sehr feine Unterschiede zwischen verschiedenen Designs herausgearbeitet hat. Sie hat nicht einfach „richtige“ Designs vorgesetzt, sondern ein Beispiel vorgestellt, die Probleme erklärt und dann Schritt für Schritt verbessert, um die Aspekte von Object Oriented Design zu erklären.

Immer wieder gingen mir kleine Lichter auf, durch die ich mich an vergangene Projekte erinnert habe, bei denen genau das besprochene Designproblem aufgetreten war. Ich wünschte, ich hätte damals schon dieses Buch in meinem Werkzeugkoffer gehabt, das hätte bestimmt geholfen!

Jaws
330 Seiten

Ich habe sehr lange gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Man sollte meinen, ein gigantischer Mörderhai, der eine kleine Küstenstadt heimsucht, könnte nichts anderes als spannend sein. Aber irgendwie geht es dann die ganze Zeit um Kleinstadtpolitik und die Diskussion, ob man jetzt die Strände schließen soll oder nicht (fühlt sich erstaunlich aktuell an, toll!), und irgendwie wurde noch eine unmotivierte Nebengeschichte über Ehebetrug eingestreut.

Die ganze Zeit musste ich daran denken, wie gut dieses Buch hätte sein können, wenn Stephen King es geschrieben hätte. Immer wieder fragen sich die Figuren im Buch, warum der Hai ausgerechnet sie heimsucht. Stephen King hätte hier den Dreh- und Angelpunkt (hehe) festgemacht. Dunkle Geheimnisse, böse Mächte, mysteriöse Gestalten, egal: Dieser Geschichte hätte ein übernatürlicher Unterbau so gut getan. Peter Benchley sagt nur: Zufall, wer weiß, Haie sind weird.

Genau so auch die Frage, warum der Stadtrat die Strände unbedingt offen halten will: Die Hauptfigur findet es kurz mysteriös, aber dann wird es direkt aufgeklärt und es geht halt um Geld, wer weiß, Menschen sind weird.

Den Film habe ich letzten Sommer zum ersten Mal gesehen, und der hat glücklicherweise fast alles weggelassen und sich einfach auf den Hai konzentriert. Hätte Peter Benchley auch mal machen sollen.

Every Tool's a Hammer
320 Seiten

Wenn ich morgens alleine zuhause bin und etwas Entspannendes anschauen möchte, habe ich schon einige Male zu Adam Savages „One Day Builds“ auf seinem YouTube-Kanal gegriffen. Ich bin absolut fasziniert von der Art und Weise, wie er arbeitet, wie viel er weiß und wie viel davon er versucht, den Zuschauenden weiterzugeben.

Als ich gesehen habe, dass es ihn auch als Hörbuch gibt, habe ich darum sofort zugegriffen. Hinsichtlich einer Bewertung bin ich zwiegespalten: Das, was da war, fand ich gut und interessant. Insbesondere die Teile, bei denen ich Parallelen zu meiner eigenen Arbeit ziehen konnte, waren sehr spannend. Adam Savages Optimismus und Positivität ziehen sich durch das gesamte Buch, und die Anekdoten aus seinem Werdegang sind lustig und wirken authentisch. Meine größte Kritik an dem Buch ist, dass es erst immer detaillierter wird (es gibt ein Kapitel über Kleber), und dann ganz plötzlich endet (was ist mit Schrauben?) Die Detailliertheit wirkt dadurch ganz verschwendet – dadurch, dass es so kurz (und dadurch zweifellos auch unvollständig) ist, hätte es ohnehin keinen Nutzen als Nachschlagewerk – warum dann alle Arten von Kleber auflisten und bewerten? Ich hätte es vermutlich noch mehr genossen, wenn es länger und etwas allgemeiner gewesen wäre. Aber dennoch habe ich meine (kurze) Zeit mit diesem Hörbuch genossen, und wenn irgendwann ein zweiter Teil rauskommen sollte, würde ich ihn mir bestimmt auch kaufen. Bis dahin binge ich einfach noch ein paar One Day Builds.

Selling Hitler
400 Seiten

Dieses Buch habe ich direkt auf meine Wunschliste gepackt, als Florian seine Rezension veröffentlichte. Durch eine glückliche Wendung des Schicksals habe ich es dann tatsächlich zu Weihnachten bekommen, und es ist so gut.

Dass es mal gefälschte Hitler-Tagebücher im Stern gab, hatte ich natürlich durch kulturelle Osmose aufgenommen. Aber der volle Umfang, so detailliert und interessant aufbereitet wie hier, war mir bei weitem nicht klar. Die Geschichte ist spannend, haarsträubend, lustig und schockierend. Das Buch ist allerdings von 1986, darum bin ich sehr gespannt, demnächst auch noch den (deutlich aktuelleren) Podcast dazu zu hören – der mir auch bereits von Florian als „sekundäre Quelle“ empfohlen wurde.

Ghosts
320 Seiten

Diesen Roman wollte ich schon seit einer Weile lesen, weil mir Dolly Aldertons Autobiographie so gut gefallen hatte.

Die perfekte Gelegenheit bot sich, als ich ein Buch brauchte, um mich direkt vor dem Einschlafen noch mal von „Pet Sematary“ abzulenken, damit ich weniger an gruselige Katzen und mehr an verlorene Mittdreißiger denken konnte.

So richtig umgehauen hat mich das Buch leider nicht, aber ich habe gerade die letzten 250 Seiten am Stück gelesen, also kann es auch nicht ganz furchtbar gewesen sein.