Ghost Wall
149 Seiten

Das Buch war letzten Dezember im geheimen Adventskalender von Dussmanns English Bookshop, mit der rätselhaften Beschreibung „As good as Sally Rooney, but you haven't read this one yet.“

Jetzt habe ich es gelesen (auch, wenn es etwas gedauert hat), und es ist wirklich gut. Kurz (eher wie eine Novelle!), mit ganz eigenem Stil. Ich mochte, wie die Geschichte sehr harmlos beginnt, aber kontinuierlich Fahrt aufnimmt. Ab dem letzten Drittel konnte es nicht mehr weglegen. Berührend und bedrückend.

Grit: The Power of Passion and Perseverance
368 Seiten

Ich erinnere mich, dass ich um 2012 herum eine Folge Back to Work gehört habe, in der es auch um Grit ging. Schon damals fand ich das Thema interessant, aber heute noch mehr.

Ich konnte das Hörbuch kaum aus den Ohren legen. Immer wieder musste ich während des Hörens über mich, meine Arbeit und meine eigene Grittiness nachdenken.

Heißer Tipp: Das Buch ergänzt sich gut mit „So Good They Can't Ignore You“ von meinem Boy Cal Newport. Gefühlt kommen Duckworth und Newport zu vielen gleichen Ergebnissen, nennen sie aber unterschiedlich. Ich kann beide Bücher sehr empfehlen!

Die Vermessung der Welt
304 Seiten

Ich war schon fast auf dem Weg in den Urlaub, als mir auffiel, dass ich kein Buch dabeihatte. Also stolperte ich durch eine Bahnhofsbuchhandlung, navigierte an Darm mit Charme vorbei und landete schließlich bei Die Vermessung der Welt, von dem ich eigentlich nur wusste, dass es gut sein soll. Und das ist es auch! Es lässt sich wunderbar lesen und steckt voller interessanter Fakten. Die Geschichte ist mitunter bestimmt sehr fiktionalisiert und ein paar Stellen werden sehr schnell abgearbeitet, aber das Buch ist sehr lesenswert und sehr schön.

Meditations in an Emergency
52 Seiten

Eine relativ kurze Sammlung von Gedichten. Das namensgebende Gedicht „Meditations in an Emergency“ war Thema von Episode 59 von 99% Invisible und der Satz „I can’t even enjoy a blade of grass unless I know there’s a subway handy“ hat sich (hoffentlich) für immer in mein Gedächtnis gebrannt. Nur etwa ein Jahr später habe ich mir endlich dieses Buch gekauft, um ein bisschen meinen literarischen Horizont zu erweitern, und es ist sehr gut.

Die letzten Tage des Patriarchats
320 Seiten

Meine Rezension zu Untenrum Frei trifft auch hier komplett zu, insbesondere „Wenn ihr noch ein paar verständliche Argumente für den nächsten Streit auf einer Familienfeier braucht, dann schaut doch mal rein und streicht euch was an!“

Ebenfalls sehr gut ausgedrückt hat es Anna-Lena in ihrer Rezension:

Sie hat recht. Und genervt ist man von ihr wohl nur, wenn man selbst so privilegiert ist, dass man vieles überzogen findet, worüber sie schreibt. Sie schreibt über wichtige Themen, in klarer Sprache ohne uns zu schonen, und trotzdem steckt in fast jedem Text auch etwas Witz. Wie eine bittere Medizin, die man auf ein Stück Zucker tropft um sie besser zu vertragen.

Stokowski schafft es, dass alle Texte an einem Strang ziehen (kommen ja auch aus dem gleichen Herz!) und sich trotzdem nicht wiederholen. Eher im Gegenteil, es wird ein relativ weites Feld abgesteckt! Klar, es geht immer irgendwie um Fortschritt und Gleichstellung und Menschen, aber das sind ja auch gute Themen, die uns alle was angehen!

Ich mochte die ganzen Denkanstöße für Dinge, über die ich so noch nicht nachgedacht hatte: Was für unfairer Quatsch Ehegattensplitting ist, die langersehnte genauere Absteckung ihres Anarchiebegriffs (der offenbar einigen Leuten in Untenrum Frei schlecht bekommen ist!), warum auch Männer von der Abschaffung des Patriarchats profitieren können, wie seltsam es ist, dass Worte wie „Hexenjagd“ oder „Genderkrieg“ benutzt werden, etc etc.

Können wir uns einfach darauf einigen, dass Stokowski die Stimme einer Generation ist? Vielleicht stehen wir dann bei zukünftigen Generationen nicht ganz so dumm da.

Blood, Sweat, and Pixels
304 Seiten

Das Buch war einigermaßen interessant, aber auch sehr frustrierend. Es geht meistens darum, wie Manager von großen Computerspielherstellern (mehrere dutzend bis wenige hundert Mitarbeiter) fragwürdige Entscheidungen treffen und dann alle normalen Angestellten hundert Stunden pro Woche arbeiten müssen. Aber ohne das so richtig zu thematisieren. Das Kritischste, was gegen das allgegenwärtige „Crunchen“ gesagt wird, ist ungefähr „Ist es wirklich nötig, den Geburtstag seines Kindes zu verpassen? Alle sagen ‚Ja!‘“. Da hätte ich mir schon eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Thema gewünscht.